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Taehyung stürmte ins Zimmer, die Wut brodelte in ihm wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Die Tür krachte laut hinter ihm zu, sodass man es noch durch das ganze Haus hallen hörte. Sein Herz raste, seine Gedanken überschlugen sich – alles wegen diesem abscheulichen Gerücht, das auf dem College über ihn verbreitet wurde.
Ohne zu zögern, verschwand er hinter der Trennwand, die das Bett von der restlichen Einrichtung abtrennte. Er stützte sich an der kühlen Kommode ab und seine Finger fuhren nervös durch seine zerzausten Haare, während er versuchte, durch tiefe Atemzüge seine aufgewühlten Emotionen zu beruhigen. Sein ganzer Körper war angespannt.
Er musste an die frische Luft, aber er wusste, dass er, wenn er nun hinausginge und jemand ihn provozierte oder nur schief anschaute, die Kontrolle verlieren würde. Deshalb hatte er sich dazu entschieden, nach Hause zu fahren, wo er allein war, da seine Gasteltern bei der Arbeit waren und er Jungkook auf dem College zurückgelassen hatte.
Wer auch immer dieses Gerücht über ihn verbreitet hatte, würde es noch bitter bereuen.

Jungkook hatte sich ebenfalls auf den Weg nach Hause gemacht, während seine Gedanken sich unaufhörlich um Jimin und auch Taehyung drehten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, da er auf den langsamen Bus angewiesen war, erreichte er endlich das Haus. Als er das Auto vor der Tür sah, strömte Erleichterung durch ihn und er betrat das Haus. Leise schlich er sich die Treppe hinauf, nachdem er das Erdgeschoss durchsuchte und den Dunkelhaarigen nicht gefunden hatte.
Mit zitternden Händen öffnete der Blonde langsam die Tür zu seinem Zimmer und schloss sie wieder leise hinter sich. Seine Tasche ließ er neben der Tür fallen, während seine Augen den Raum absuchten. Die Badezimmertür stand offen, also warf er einen schnellen Blick hinein, aber der Ältere war nicht dort. Seine Nervosität stieg, je weiter er in den Raum vordrang. Schließlich erblickte er Taehyung, der sich an der Kommode hinter der Trennwand abstützte und seinen Kopf hängen ließ. Sein Gesicht zeigte alles andere als die sonst so sanften Züge, die er normalerweise hatte.

Jungkooks Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Anblick. Die Wut, die von Taehyung ausging, war beinahe greifbar wie eine dunkle Wolke, die den Raum erfüllte. Er wusste, dass er nun vorsichtig sein musste, um Taehyung nicht noch mehr zu provozieren. Er beobachtete, wie sich dessen Brust hektisch hob und senkte und wie er verzweifelt versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
"Taehyung?", flüsterte Jungkook, seine Stimme kaum mehr als ein zarter Hauch in der angespannten Stille. Seine Augen waren vor Sorge verengt und er fügte mit zitternder Stimme hinzu: "Ist alles in Ordnung?"

Taehyung fuhr sich mit einer ruckartigen Bewegung durch die Haare und seufzte tief. "Nicht jetzt, Jungkook. Geh einfach", murmelte er, ohne ihn anzusehen. Er bemerkte nicht, wie Jungkook ein paar vorsichtige Schritte näher kam. "Du hast von den Gerüchten gehört und bist deshalb so wütend, oder?", fragte Jungkook vorsichtig. "Wir können die Gerüchte einfach abstreiten und widerlegen", versuchte der Blonde dem Älteren irgendwie aufzumuntern und zu trösten.
Doch seine Worte schienen keine Wirkung zu haben, sondern prallten an Taehyungs wütender Fassade ab. "Ich sagte nicht jetzt!", schrie Taehyung plötzlich. Seine Stimme hallte durch den Raum und ließ Jungkook erschrocken zusammenzucken. Noch nie hatte er mitbekommen, wie der Ältere seine Stimme dermaßen erhob, und das löste sogar ein wenig Angst in ihm aus.

In diesem Moment war er so unglaublich wütend, dass er am liebsten auf irgendetwas eingeschlagen hätte, um seine Wut loszuwerden. Der Blonde schluckte schwer, doch er wagte es, weiterzusprechen: "Ich werde mit Jimin reden und nachfragen, was das sollte. Wir bekommen das schon wieder hin."
Hellhörig hob Taehyung nun seinen Kopf und sah den Blonden mit funkelnden Augen an. "Jimin? Er war das?", fragte er nach, um sicherzugehen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen nickte Jungkook unsicher und sah in das wutverzerrte Gesicht seines Austauschpartners. "Er hat das Bild nicht absichtlich verschickt, da bin ich mir sicher. Er war bestimmt nur wütend und betrunken, da tut er manchmal dumme Sachen", erklärte Jungkook, doch mit jedem Wort, das er sprach, schien er die Situation nur noch zu verschlimmern.
"Du solltest jetzt wirklich gehen", sagte Taehyung ruhig mit unterdrückter Wut in der Stimme. Seine Hände ballten sich angespannt zu Fäusten, als würde er jeden Moment etwas kaputt machen. Jungkook schluckte schwer und sah ihn weiterhin an. Er spürte, wie die Tränen in seinen Augen aufstiegen, doch er zwang sich, sie zurückzuhalten. "Nein, das will ich nicht...", flüsterte er, seine Stimme brach. "Ich bleibe."

Austauschschüler - one year ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now