Kapitel 22

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Der Abend ging leider viel zu schnell vorbei. Irgendwann wurde es zu spät. Es war schon nach Mitternacht.

Alejandro brachte mich tatsächlich Nachhause. Als wir vor der Haustür ankamen, drehte ich mich nochmal zu ihm um. Ich blickte hoch zu ihm.

,,Danke...für den Abend" fing ich leise an.

,,Nein, ich danke dir" lächelte er sanft. ,,Danke, dass du mit mir Essen warst"

,,Klar" lächelte ich.

,,Na dann...gute Nacht, Angie"

Alejandro nahm meine Hand. Er gab mir einen Kuss auf meinen Handrücken. Ich bekam Gänsehaut, sah ihn an, doch er ging schon weg.

Okay...wow...

Somit ging ich ins Haus rein. Ab da merkte ich erst, wie unfassbar müde ich war. Im Flur zog ich meine Highheels aus.

Plötzlich...bemerkte ich Luis. Er saß auf der Couch. Ich zog meinen Mantel noch aus, kam dann langsam in den großen Raum rein.

,,Ganz schön spät bist du" fing er an. Ich seufzte.

,,Seit wann interessiert es dich?" murrte ich.

,,Ich bin immer noch derjenige, welcher auf dich aufpassen muss" sagte er genervt. Ich lachte einmal auf.

,,Ich bin kein kleines Kind mehr. Erspar dir das"

Mit den Worten ging ich wieder aus dem Raum raus. Ich hatte echt keine Lust, wieder mit Luis zu streiten. Ich war zu müde dazu.

Aber was er dann sagte, ließ mich stehen bleiben - auf der Treppe.

,,Alejandro ist kein guter Mensch" fing er wieder an. ,,Das kannst du mir ruhig glauben, Angelina"

Somit blieb ich stehen. Ich drehte mich langsam um. Luis stand nun im Türrahmen, direkt vor mir.

,,Er hat...schon vieles getan. Menschen weh getan...vielleicht sogar umgebracht...er hat mit Drogen gehandelt"

Ich schaute Luis wütend an, als er das alles sagte.

Nein, das glaube ich ihm nicht

,,Das glaube ich dir nicht" zischte ich leise, obwohl sich kleine Tränen in meinen Augen sammelten.

,,Ich bin kein kompletter Lügner" sprach er leise.

,,Das bist du" flüsterte ich wütend. ,,Und wie du das bist, Luis"

Er schaute mich an, und wurde ebenfalls still. Er wusste, was er getan hatte. Das wussten wir beide.

,,Gut...aber ich habe dich gewarnt, Angelina"

Mit den Worten ging Luis an mir vorbei, leise. Er lief in sein Zimmer. Ich blieb alleine dort stehen.

Schon liefen Tränen über meine Wangen. Meine Mascara verlief. Ich atmete tief durch, doch schluchzte einmal.

Als ich in meinem Zimmer war, zog ich mich um. Ich schminkte mich ab. Noch immer liefen Tränen über meine Wangen.

Luis war nunmal so, wie er war. Und es tat immer noch verdammt weh. Dieser Schmerz würde auch so schnell nicht mehr verschwinden, vor allem nicht, wenn ich ihn sehe.

Das wusste ich.

...

-
jealous.

echoes of silence 2Where stories live. Discover now