Abreise (7. Kapitel)

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Wenn man mit Flügeln geboren wird, sollte man alles dazu tun,sie zum Fliegen zu benutzen. - Florence Nightingale

Sommer

Endlich! Der große Tag ist gekommen und das Warten hat ein Ende. Es war der 30.06., der Tag meiner Abreise. Bereits in den frühen Morgenstunden muss ich mich aus dem Bett zwingen und aufstehen. Mein Flug geht 10 Uhr, gegen 12 Uhr bin ich am Londoner Flughafen. Bereits in den letzten Tagen hatte ich Vorbereitungen getroffen, Klamotten eingepackt, Papierkram ausgefüllt und mir unendlich viele Hinweise von meinen Eltern angehört. Das übliche halt, regelmäßig anrufen, zur gegebenen Zeit besuchen kommen, mich anständig verhalten, bla bla bla. 

Nun stehe ich mit gepackten Koffern und flauen Gefühl im Bauch vor unserem Auto. Ich warte noch auf Melina, da sie darauf bestand mich zum Flughafen zu begleiten. Mein Vater packt derzeit meine Koffer in das Auto, während meine Mom sich noch einmal alle Dinge durch den Kopf gingen ließ, die ich brauche. Da kommt meine besten Freundin die Einfahrt hinein.

"Hallo meine Süße. Wie war deine Nacht? Bist du sehr aufgeregt? Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du heute nach London fliegst. Ich freue mich so für dich.", kommt sich lächelnd auf mich zu und umarmt mich.

,,Wie kann man schon so früh am Morgen so eine gute Laune haben? Aber danke der Nachfrage, meinen Nacht war eher unruhig und meine Aufregung kennt gerade gar keine Grenzen. Außerdem habe ich Angst, ich fliege das erste Mal in meinem Leben."

"Ach komm, vorm Fliegen brauchst du keine Angst haben. Ich bin auch schon so oft geflogen und hast du es einmal gemacht, liebst du es. Und wenn du dir dein Ziel vor Augen hältst, dann vergeht die Zeit ganz schnell.", lächelt sie mir aufmunternd zu.

"Laura, Melina, los gehts.", ruft mein Vater. "Ich will nicht, dass du deinen Flug verpasst."

Wir steigen also ins Auto und die Fahrt geht los.


Am Flughafen ist bereits um diese Zeit viel los. Bevor ich zum Gate gehe, findet die große Verabschiedung statt.  

Meine Mom umarmt mich, als würde ich für immer von ihnen gehen. "Bitte pass auf dich auf. Du weißt, du kannst jeder Zeit anrufen, wenn was ist oder dir was passiert ist. Und bitte denk daran, gleich nach einem Arzt und Krankenhaus in deiner Nähe zu suche, wenn mit dir etwas ist. Lass dich auch nicht von irgendwelchen Fremden mitnehmen oder lade sie zu dir ein. Bist du dir sicher, dass du alles hast? Solltest du irgendetwas brauchen, dann ruf an. Und -"

,,Mama.", unterbreche ich sie. ,,Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber ich bin kein kleines Kind mehr. Ich habe dir für alles mein Versprechen gegeben und werde auf mich aufpassen."

Meine Mutter atmet tief ein und gibt einen traurigen Seufzer von sich: "Na gut mein Schatz, du hast ja recht. Du weißt, du kannst jederzeit wieder heimkommen. Ich werde dich vermissen."

Ich umarme sich herzlich: ,,Ich werde dich auch vermissen."

Mit Tränen in den Augen umarmt mich meine Mom noch einmal so kräftig wie sie nur konnte. Die Verabschiedung von meinem Dad war schnell und herzlich. Väter halt, meistens nicht die Typen für große Gefühle, dafür sind meistens die Mütter zuständig. 

Zum Schluss komme ich zu Melina, nun habe auch ich leichte Tränen in den Augen.  

"So nun ist es also so weit, wir müssen uns verabschieden. Aber bitte heul jetzt nicht, sonst fang ich auch noch an.", höre ich sie mit trauriger Stimme sagen.

,,Ich gebe mir Mühe. Du versprichst mir, mich auf den Laufenden zu halten ok?", sage ich zu ihr.

"Natürlich mache ich das. Ich bestehe auch darauf, dass wir regelmäßig telefonieren und skypen. Und über eine Karte würde ich mich auch freuen. Du wirst sehen, die Zeit wird so schnell vergehen und dann bin ich bei dir in London und wir gehen auf das Konzert!", und dabei erscheint ein Lächeln auf ihren Lippen.

Auf meine Lippen kommt nun auch ein kleines Lächeln: ,,Versprochen, ich werde dir so oft es geht aus London berichtet, Fotos zeigen und Karten schicken. Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn du zu mir nach London kommst. Ich werde dich vermissen."

Jetzt läuft ihr doch eine Träne über ihre Wange: "Na toll, du hast es geschafft das ich weine. Ich werde dich auch vermissen."

Mein Flug wird aufgerufen.

"Ok, komm her.", sagt Melina zu mir. "Ganz, ganz viel Spaß und pass auf dich auf!" Wir umarmen uns und sie flüstert mir ins Ohr: "Und denk daran, sollte Niall auch in London sein, dann finde ihn." Sie löst sich von mir und zwinkert mir zu. 

Noch ein letztes Mal meine Eltern umarmen und ich mache mich auf den Weg Richtung Flieger.

Als ich im Flieger sitze steigt meine Aufregung so hoch und mir ist komisch im Bauch. Ich freue mich so doll auf London, aber es macht mich traurig meine liebsten Menschen hier zu lassen. Der Flieger setzt sich in Bewegung und Melinas Worte kommen mir in den Sinn:'Sollte Niall auch in London sein, dann finde ihn.'  Das ist so einfach gesagt. Auch wenn ich Zweifel daran habe, Niall in London zu treffen, so schlägt mein Herz immer lauter und stärker, je näher ich London komme. Niall, ich komme endlich zu dir!

Das Jahr in dem wir uns trafen(Niall Horan FF)Where stories live. Discover now