pansy

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VIEL SPASS MIT DEM KAPITEL 😇 😄

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🖤 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐏𝐎𝐕 🖤

Gefühle waren anstrengend.

Dies war eine Feststellung, die mich seit meinem Gespräch mit Marlene verfolgte. Es war inzwischen fast einen Tag her, doch spukten mir immer noch einzelne Fetzen davon in meinem Kopf herum. Ich hatte in der vergangenen Nacht nicht wirklich gut geschlafen, sodass ich am Folgetag logischerweise sehr müde war. Auch am Morgen danach ließen mich Marlenes Aussagen nicht in Ruhe. Ständig hatte ich ihre Stimme in meinem Hinterkopf, die mich an unsere Aussprache erinnerte. Sie hatte Dinge gesagt, die mich zum Nachdenken angeregt hatten. Ich habe an mir selbst gezweifelt. Ich dachte, ich wäre nicht gut genug für dich gewesen.", war eine dieser Aussagen gewesen. Ich hatte sie auf keinen Fall verletzten wollen. Leider hatte mein Abgang anscheinend die gegenteilige Wirkung gehabt. Selbstzweifel, dafür hatte ich gesorgt.

Stöhnend ließ ich mich wieder in mein Kopfkissen fallen. Eigentlich hatte ich mich aufgerichtet, weil ich aufstehen wollte, allerdings war es erst sechs Uhr am Morgen. Das Quidditchtraining begann erst in einer Stunde. Also beschloss ich, einfach noch ein paar Minuten liegenzubleiben. Genug Zeit, um nochmal einzudösen. Leider hielt mein Gehirn Schlaf für überbewertet, weshalb ich auch zehn Minuten später immer noch wach dalag. Ich dachte viel über Marlenes und mein jetziges Verhältnis nach. Nach dem Kuss vor knapp zwei Tagen war es zwischen uns einfach nur komisch. Ich dachte, wir hätten alles geklärt, und es würde jetzt einfach wieder ganz normal werden, doch da hatte ich mich getäuscht. Unsere Gespräche fühlten sich gestellt an, und auch ihr lachen wirkte mehr gezwungen als sonst. Es erreichte nicht einmal mehr ihre Augen.

Nach weiteren zehn Minuten beschloss ich einfach schonmal aufzustehen. Ich kletterte also mühsam aus meinem Bett und schleppte mich ins Bad. Schnell duschte ich einmal kalt (danach war ich hellwach!), zog mich an und putzte Zähne. Zum Schluss widmete ich mich meinen Haaren. Sie waren so etwas wie mein Markenzeichen, und ich vergötterte sie etwa so sehr, wie die Todesser Voldemort. Mit einem hölzernen Kamm löste ich alle Knoten, die über Nacht entstanden waren, bevor ich sie mit einer kleinen Bürste glattkämmte.

Das pechschwarze Haar hatte ich von der Black-Familie geerbt. Meine Großeltern, meine Eltern, und selbst mein Bruder hatten diese Haarfarbe. Jedoch war das, neben meinem Namen, auch das Einzige, was mich mit meiner leiblichen Familie verband. Ihren Charakter empfand ich als grausam, die Meinung zu dunklen Künsten und Muggelgeborenen unterstütze ich ebenso wenig, wie ihre Erziehungsmethoden. Als ich noch im Familienanwesen am Grimmauldplatz gewohnt hatte, wurde ich körperlich sowie emotional verletzt.

Man hatte mir oft gesagt, dass ich ein Versager sei, mich geschlagen und sogar mit dem Folterfluch gequält. Die Beleidigungen hatte ich nicht an mich herangelassen, jedoch hatten mich die physischen Verletzungen sehr mitgenommen. In der Nacht, in der ich das Black-Manor verließ, hatte meine Mutter mich aus unserem Stammbaum gebrannt, mir Cruciatus-Flüche hintergeworfen, und mein Vater hatte mich grün und blau geschlagen. Einfach nur, weil ich ihnen meine Meinung gesagt hatte, als sie mir das dunkle Mal aufzwingen wollten.

Bis heute wusste ich nicht, ob mein Bruder Regulus das alles mitbekommen hatte. Ich hielt das alles aus, doch Reg war schon immer etwas weniger belastbar gewesen. Meine Schmerzensschreie hatte er mit Sicherheit gehört, doch wenigstens die grausamen Bilder hatte ich ihm ersparen wollen. Unsere Eltern hielten Regulus für einen perfekten Sohn, der später mal genauso werden würde wie sie. Grausam, brutal und rassistisch. Ich hielt meinen Bruder für einen intelligenten Jungen, der alles, was unsere Eltern ihm befohlen, sorgsam hinterfragen würde. Genau dies hatte er mir im Geheimen vor meiner Flucht gesagt. „Egal, was Mutter und Vater mir befehlen, ich werde nichts davon einfach so ausführen, ohne die Folgen und Hintergründe abzuwägen.", hatte es geheißen.

supermarket flowers || blackinnonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt