Schlaf

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"Nein Ian!" Mickey stand im Schlafzimmer und funkelte ihn böse an.
"Mick bitte, wir hatten das gestern erst. Du musst-" Ian versuchte beruhigend auf ihn einzureden, doch Mickey schnitt ihm das Wort ab.
"Einen scheiß muss ich." Fuhr ihn Mickey an und nippte von seinem Energydrink.
"Wie lang willst du das durchziehen?" Ian verschränkte die Arme vor der Brust.
"Bis ich mir sicher bin" Mickey hatte diesen 'fick-dich-blick'. Ian wusste, dass er diese Diskussion verlieren würde, war aber zu stolz nachzugeben.
"Mick" er versuchte es nochmal sanft. "Irgendwann brichst du zusammen".
Mickey lachte halb, bevor er in ernstem Ton sagte "das ist mir so scheiß egal. Ich werd dir das nicht länger antun." Er wusste, dass er Unrecht hatte und dass er früher oder später schlafen musste, aber bis dahin...
"Mikhailo Milkovich." Mandys Stimme tauchte hinter Ian auf und sie klang verdammt sauer.
"Seit 2 Tagen hör ich mir diesen scheiß an. Du legst dich jetzt hin und schläfst, verdammte scheiße." Mandy kam ihm ganz nah. Immer wenn sie das tat, traf Mickey eine kalter Schauer und er bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Er hatte mindestens so viel Angst vor ihr, wie sie vor ihm, wenn er sauer war. Sie hatten den selben verrückten Blick in den Augen.
Mickey setzte sich aufs Bett und stellte den Energydrink auf den Nachttisch. Er sah zu Boden. Sein Blick war starr und leer. Ian sah ihm die Müdigkeit an.
"Ich bin nicht bereit" flüsterte er. Der Kontrast war schmerzhaft. Gerade noch war er sauer und aufgebracht, jetzt war er müde und traurig. Ian setzte sich neben ihn und legte einen Arm um seine Schulter. Mickey schüttelte sie ab.
"Hör schon auf Ian." Sagte er und drehte sich von ihm weg. "Ich seh doch, wie du mich ansiehst. Dich fragst ob ich je wieder normal sein werde. Ob ich mich je wieder an dich erinnern kann. Ob ich mich an uns erinnere." Seine Worte wurden zu einem schluchzen und er legte den Kopf in die Hände. "Ich will nicht dass du darauf wartest. Ich... ach fuck. Ich will, dass du glücklich bist." Mickey legte sich aufs Bett und drehte den Kopf ins Kissen. Er wollte keinen sehen und keinen hören und einfach nur alleine sein. Er wollte dass Ian weg ging und gleichzeitig wollte er ihn hier haben. Hier bei sich an seiner Seite. Aber er wusste: mit mir wird er nie glücklich sein.
"Mick" eine leise Stimme war an seinem Ohr. Warme Hände strichen durch seine Haare, Ian war hier. "Mick ich könnte nie ohne dich glücklich sein. Nie. Und das will ich auch nicht. Ich will dich. Und wenn das heißt dass ich bis zum Rest meines Lebens morgens aufwache und dir einen Zettel geben muss auf dem steht, dass du dir Videos anschauen musst, dann ist das so." Er sprach sanft, fuhr vorsichtig durch Mickeys Haare. "Mick, ich liebe dich" die Worte trafen direkt in sein Herz.
Seit dem Tag, an dem er diesen Flashback hatte, hatte er nicht mehr geschlafen. Das Gefühl das er ausgelöst hatte, lag immernoch warm in Mickeys Brust und er wollte es nie wieder vergessen. Das Gefühl geliebt zu werden. Das Gefühl das Ian ihm auch in diesem Moment gab.
Er drehte den Kopf und sah Ian an. "Sag mir das bitte jeden Tag ja?" Mickey flüsterte, Ian nickte. Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn "Schlaf jetzt" Sagte er und richtete sich auf, doch Mickey hielt ihn am T-shirt fest.
"Bleib" flehte er, schon halb im Schlaf.
Ian sah ihn wehmütig an "Du weißt-"
"Bitte" und wieder stiegen Tränen in Mickeys Augen auf. Ian nickte und legte sich hin. Kaum einen Moment später schlief Mickey in Ians Armen ein.

"Verdammt heiß heute Abend" was sollte ich sonst sagen? Es war verdammt heiß. Wir liefen über das Baseballfeld. Ich konnte es kaum erwarten, Ian wieder in mir zu spüren.
Er redete irgend einen Schwachsinn von der Schule und den Fächern in die er sich eingetragen hatte, doch ich hörte nur seine Stimme. Die Stimme die ich so vermisst hatte, in der Zeit in der ich im Knast saß.
Dann redete er über Westpoint. "Wenn du auf ne Waffe von der Armee scharf bist, musst du dich nur verpflichten. Die Musterungsbude is 2 Blocks in diese Richtung." Ich holte das Bier aus dem Rucksack als wir die Bänke erreichten.
Er wollte Offizier werden? "Werden Offiziere nicht als erstes erschossen?" Er lachte. Verdammt wie liebte ich dieses Lachen.
"Hier Shotgun." Ich holte mein Messer heraus und stach damit in die Dose. Ich nahm einen großen schluck und gab sie dann Ian. Unsere Hände berührten sich leicht und meine Haut elektrisierte. Fuck. Ich sah ihn einen kurzen Moment an, bevor ich den Blick abwendete. Ich wollte ihn nicht anstarren. Das wäre... schwul. Und creepy.
"Hattest du im Knast viele Freunde?" Ian sah mich an und seine grünen Augen trafen meine. Ich konnte nicht anders als zu lächeln und auf seine Lippen zu sehen. Nie hatten wir uns geküsst. Ich wollte es so sehr, aber das konnte ich natürlich nicht zugeben. Aber was ich zugeben konnte war, dass ich ihn in mir wollte. Jetzt.
"Willst du hier jetzt rumlabern oder wollen wir poppen?" Ich lächelte wieder. Verdammt Hör auf zu grinsen du Idiot. Aber er lächelte auch. Ich starrte kurz auf seine Kehle, an der das Bier hinabfoss und hätte es am liebsten... FUCK! Hör auf verdammte Scheiße. Dann grinste er noch breiter und begann seine Hose zu öffnen. Ich tat es ihm nach und er packte mich an der Hüfte und drehte mich um. Eine Hand lag auf meiner Schulter und drückte mich gegen das kalte Metall des Zaunes. Seine andere Hand benutzte er um sich steif zu machen. Er hatte Spucke benutzt, bevor er sich an mich drückte. Sein Schwanz an meinem Loch. Er hatte mich nicht gedehnt oder sonst was, aber ich mochte den Schmerz. Es war etwas, von dem ich länger etwas hatte. Ich würde ihn noch spüren, wenn ich zu Hause war und daran dachte.
Er drang ein und mir entwich ein keuchen. Es war lange her und verdammt er war einfach riesig. Ich hatte nie gestöhnt. Nie eingestanden, dass es sich gut anfühlte, doch in diesem Moment konnte ich nicht anders. Ich stöhnte aus dem innersten und ich brauchte ihn nicht anzusehen um zu wissen, dass er grinste. Ich stöhnte leise, trotzdem hielt ich mich zurück, als er begann seine Hüfte rhythmisch vor und zurück zu schieben. Ich spreizte meine Beine etwas, damit er tiefer eindringen konnte und als er meine Prostata erwischte, entwich mir ein weiteres tiefes und lauteres stöhnen.
Seine Hände begannen über meinen Rücken zu wandern. Strichen über meine Schulterblätter, die Wirbelsäule hinab bis zur Hüfte. Dort packte er mich hart. Grub seine Finger ins Fleisch, zog mich immer wieder zu sich ran. Es war so verflucht gut ihn in mir zu spüren. Auch er begann zu stöhnen.
"Härter" flüsterte ich zwischen meinen schweren Atemzügen. Ich krallte die Hände in den Zaun als er härter zustieß. Der Schmerz verging langsam und es breitete sich pure Lust in meinem Körper aus.
"Komm schon Army. Härter" flehte ich und biss mir auf die Lippe um nicht lauter zu stöhnen während seine Stöße noch härter wurden. Ich griff nach meinem Schwanz, doch er war schneller und schob meine Hand weg. Er begann mich zu wichsen und im selben Rhythmus fickte er. Er hatte mich noch nie gewichst und es war verdammt gut. Seine andere Hand krallte sich mit den Fingernägeln in meine Hüfte und würde sicher Spuren hinterlassen.
"Ich komme" stöhnte ich und als Ians Atem meinen Nacken traf und er flüsterte "ich auch" hätte ich verrückt werden können.
"Spritz in mich" flehte ich, während sich mein Orgasmus aufbaute. Ich wollte es in mir spüren. Nie hatte er es zuvor gemacht aber. Ich wollte es. Ich wollte diesen Teil von ihm in mir haben. Noch zwei oder drei Stöße und ich spürte wie Ian gegen meine Prostata spritzte und sich sein warmer Samen in mir breit machte. Ich spritzte mit einem letzten unterdrückten Stöhnen gegen den Zaun und auf Ians Hand. Er blieb noch einige Sekunden so, legte seine Stirn zwischen meinen Schulterblättern ab. Ich genoss die Wärme die von seinem Körper ausging, obwohl ich schwitzte. Es war... wow. Aber das würde ich nie zugeben.
"Du wirst mich verlieren" Sagte Ian gegen meine Haut. Ich konnte seinen Atem spüren.
"Hm? Was laberst du?" Ich war verwirrt. Er hatte sich aus mir zurückgezogen, doch lag sein Kopf zwischen meinen Schulterblättern und ich konnte seinen Atem spüren.
"Du verlierst mich. Erst an deiner Hochzeit, dann an meine Krankheit, dann an der Grenze und dann jeden Tag aufs Neue." Seine Stimme war nun nicht mehr als ein flüstern. Die Lichter auf dem Baseballfeld gingen aus, der Mond wurde dunkler und als ich Begriff, was passierte, zog mich das Dunkel in einem Strudel mit sich. Ich drehte mich um und hielt mic an Ian fest. Ich wollte nicht mitgerissen werden. Ich hielt mich an ihm fest, sodass mich der Strudel nicht mitreißen konnte, doch er war stärker. Er riss mich runter. Als hätte jemand eine Klappe im Boden geöffnet und ich fiel ins dunkle Nichts.
Doch diesmal war es anders es war... es war als könnte ich Ian trotzdem noch spüren. Als wäre er trotzdem noch da. Hinter mir, um mich. Sein Atem an meiner Haut. Seine Hand an meinem Bauch. Seine Füße verschlungen mit meinen. Als wäre er mitgezogen worden in den dunklen Strudel. Als wäre ich nicht mehr alleine.
"Mick!" Ians Stimme weckte ihn aus dem Traum. Sein Gesicht sah besorgt aus als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster schienen. Mickey lächelte. Er legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu einem Kuss heran. Erst sanft und verschlafen, dann leidenschaftlicher. Er begann ihn näher an sich zu ziehen.
"Mick" Ian klang flehend zwischen den Küssen. Er wollte es so sehr. Aber er wusste nicht, ob Mickey es wirklich wollte.
"Mick" Sagte er wieder und schob ihn einige Zentimeter von sich.
Mickey stiegen die Tränen auf. "Ich liebe dich" Sagte Ian und nahm ihn in den Arm. Keiner von beiden sagte noch etwas. Mickey weinte sich wieder in den Schlaf. Und doch war ihm eins klar: Er hatte sich eine Erinnerung bewahrt.

22 first dates - remember meWhere stories live. Discover now