Dream

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"Komm schon Mick. Biiitteee. Ich will unbedingt ein Eis. Jetzt. Komm schon. Wir sind auch gleich wieder da." Ian stand in der Tür und bettelte, während Mickey auf dem Handy ein Ballerspiel spielte. Er wusste, Ian würde nicht nachgeben. Und wenn er nicht mitkäme, wäre Ian wieder beleidigt und er würde heute Abend keinen Sex bekommen.
"Man verflucht Gallagher. Du kannst echt nerven. Ja verflucht zieh deine Schuhe an." Mick saß auf ihrem kleinen Bett in ihrem kleinen Zimmer und verdrehte die Augen, dann lächelte er. Er stand auf und zog sich ein Shirt über. Ian sprang, wie ein kleines Kind und Mickey konnte nicht anders als zu schmunzeln.
Es war der heißeste Tag des ganzen Jahres und die Sonne brannte gnadenlos auf den Asphalt in der Chicagoer Southside, während die beiden ins Auto stiegen, dass Ian vor kurzem gekauft hatte.
Es war ihr Auto. Ein roter, alter Schrotthaufen, aber sie hatten ihn gern. Er war zuverlässig und billig gewesen und er fuhr sie wohin sie wollten. Sie hatten ihn gestern auf einem abgelegenen Parkplatz eingeweiht. Mit einer Flasche Bier bespritzt und anschließend darin gevögelt. Sie liebten ihr Auto. Sie wollten in den Wintermonaten ein Wochenende in die Südstaaten fahren und endlich mal das Meer sehen. Nur sie beide und ihr Auto. Man konnte  in dem riesigen Kofferraum sogar schlafen.
"Also, welches Eis willst du, Freckles?" Mickey ließ den Motor an und setzte seine Sonnenbrille auf. Ian sah ihn einen Moment an und lächelte. Was für ein verfluchtes Glück er doch hatte, Mickey Sein nennen zu dürfen.
"Erde an Ian" Sagte Mickey und lächelte, während er mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte.
"Hm?" Machte Ian als er aus seinem Tagtraum zurückkehrte.
"Zu welcher Eisdiele willst du?" Mickey kurbelte sein Fenster herunter und legte seinen Ellbogen auf die Tür.
"Die in der 26. Straße ist nicht zu teuer." Antwortete Ian.
"Die in der Kingsroad ist aber besser." Lächelte Mickey und fuhr Richtung Kingsroad.
"Wieso fragst du mich, wenn du es eh selbst entscheidest?"
"Weil sie da besseres Eis haben und du eh bezahlst." Mickey grinste und leckte provozierend seine Unterlippe, dabei zog er die Augenbrauen etwas nach oben. Ian liebte diesen Gesichtsausdruck. Es war das, was Ians Herz jedes Mal schneller schlagen ließ und seine Mundwinkel nach oben zog.
"Ach. Ich dachte du lädst mich ein?" Ian lachte. Es war dumm über sowas zu reden, denn sie hatten ihr Geld nie getrennt. Sie verdienten es zwar nicht gemeinsam, aber gaben es gemeinsam aus. Es hatte nie ein Ich und ein Du gegeben. Immer nur ein Wir. Und deswegen gab es auch eine gemeinsame Kasse aus der alles bezahlt wurde.
"Ich fahre und du bezahlst. Das war der Deal." Mickey starrte auf die Straße und lächelte. Es war unfassbar, wie glücklich er mit dem Rothaarigen war. Selbst so kleine Dinge, wie gemeinsam in eine Eisdiele fahren, machten ihn unglaublich glücklich. Hätte ihm jemand vor 10 Jahren gesagt, dass er mit dem Rotschopf irgendwann so glücklich sein würde hätter er ihm vermutlich die Birne weg geballert. Aber das war vorbei. Ian hatte ihn zu einem besseren Menschen gemacht. Zu einem Menschen der ohne Gewalt seine Probleme lösen konnte. Oder es zumindest in den meisten Fällen versuchte.
"Jaja. Ist ja schon gut. Ich zahle." Ian gab nach und Mickey grinste.

Ian schnappte nach Luft und hob seinen Kopf vom durchgeschwitzten Laken. Er war eingeschlafen. Im Sitzen. Mit dem Kopf auf Mickeys Bett, während er seine Hand hielt. Er hatte geträumt. Er hatte von dem Tag geträumt, als Mickey fast gestorben wäre.

22 first dates - remember meWhere stories live. Discover now