Kapitel 63: Das Kriegslager

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Ich verdrehe die Augen und versuche ihn abzuschütteln, aber das kann ich mir auch schenken. Im nächsten Moment schmuse ich mich dann in seinem Umhang eingewickelt verdächtig zufrieden in seine Umarmung.

Sanft legt Val nun seine Hand auf meinen Bauch und bekommt ein verflucht verführerisches Lächeln auf das Gesicht.

„Ich freue mich schon, unseren Sohn gemeinsam mit dir im Arm zu halten, meine liebste Lucia", raunt er mir voller Liebe in mein Ohr.

„Wehe du gehst im Krieg drauf!", kommt es dann aus mir heraus.

„Ich bin wie Unkraut, schon vergessen?", kontert er amüsiert.

Einen Moment lang genießen wir nun noch unsere Zweisamkeit und plaudern ein paar Sätze miteinander. Langsam steht Val aber auf und deutet in einer Geste über die Einrichtung.

„Ich habe zwar extra Fußboden Felle herbringen lassen, damit der Boden nicht so kalt wird, aber den Ofen musst du trotzdem immer befeuern lassen, hörst du? Und lass deine Wäsche auch wirklich von den Bediensteten waschen, du sollst dich nicht überanstrengen und sollst dich schön ausruhen!", belehrt Val mich nun weiter.

„Das nächste Mal wirst du schwanger, das ist ja nervtötend", kommt es mit einem Augenrollen, aber auch einem herzhaften Lacher aus mir heraus.

Val steigt ebenfalls ins Lachen mit ein, öffnet dann aber den Schrank für seine Rüstung. Das ist, was sämtliche Vampire um uns herum machen: Sich in kriegerische Schale schmeißen.

„Endlich kann ich dir wieder dabei zusehen", sage ich verträumt und Val lässt sich betont lange Zeit beim Anziehen des schwarzen Stahls.

Mit einem Kuss in voller Montur holt er mich dann vom Sessel, in dem ich es mir kurzerhand bequem gemacht habe. Fast schon sinnlich streiche ich über die glatten Oberfläche seiner Rüstung, weshalb auch er kurz stöhnend inne hält. Leider lösen wir uns dann aber voneinander, denn den Feind in die Knie zwingen ist genauso wichtig. Und schon hebt er mich selbstgefällig in seine Arme, um mich nun aus dem Zeltabteil zu tragen.

Geschickt lässt er das schwere Tuch, was eine Tür darstellen soll, zur Seite gleiten und schlüpft hindurch, um in den kleinen Gang zum königlichen Wohnbereich des Zeltes zu gehen.

Und man sieht ganz offensichtlich, dass das der Bereich für die königliche Familie ist, wenn ich mich so umsehe. Die anderen Zeltkabinen, so wie meine, gehen von je zwei kleinen Gängen ab, in dessen Mitte dieser wohnliche Zeltbereich hergerichtet ist. Es ist sogar einen kleiner Mini Garten mit Terrasse hinter dem Zelt angeschlossen, damit es auch ja wohnlich genug hier für die nicht kampffähigen Familienmitglieder ist. Mittig ist eine wirklich gemütliche Wohnlandschaft mit zahlreichen Decken, Kissen, Fellen und zwei Standöfen, um es hier auch wohlig warm zu haben. Überall verteilt stehen sogar kleine Dekorationen und Pflanzen, für das gewisse Extra. Es gibt sogar einen Sessel mit einem Hocker und ein paar Büchern zum Lesen. Und Vittorius hat für Yara und mich scheinbar sogar eine kleine Kunstecke herrichten lassen, falls uns langweilig wird.

Valerie hebt gerade das Tuch für die Terrasse hoch und sieht dann seufzend hinaus. Der kleine Luftzug weht ihr blondes, leicht welliges Haar auf und betont ihren zierlichen Körperbau. Sie fröstelt auch direkt ein wenig.

„Es schneit ja, wie ungemütlich", stellt sie schnell fest und zieht eine ziemlich belegte Miene.

Taavi schmiegt sich von hinten an ihren Rücken und umfängt seine Liebste, was Valerie aber nicht tröstet. Er trägt auch bereits seine schwarze, stählerne Rüstung mitsamt Umhang, für Valerie scheint er noch ein extra Umhang zum Hierbleiben herangeholt zu haben.

„Auf dem Sofa ist es sicher sehr gemütlich und auf dem Platz neben dem Ofen besonders warm", rät Taavi ihr liebevoll.

Sanft streicht er über Valeries Wange, lässt ihr einen Kuss da und schiebt seine Liebste zu besagtem Platz.

Kronprinz Silas IIWhere stories live. Discover now