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POV. Felix

Unsere Freunde kamen vor circa einer halben Stunde ebenfalls zu uns und versorgten Chan, Changbin und mich netterweise mit Essen und massenweise Kaffee. Auch wenn ich von der ganzen Aufregung nicht wirklich hunger hatte, aß ich trotzdem ein wenig und merkte tatsächlich wie es mir schon nach kurzer Zeit wieder besser ging.

Da das Zimmer zum Glück ziemlich groß war, waren wir alle nicht so eng aneinander, sodass der Raum noch kleiner wurde. Schließlich war es ein großes Zimmer für zwei Personen, doch Angesichts der Tatsache, dass wir ja nicht unbekannt waren, bekam Kiko keinen Zimmernachbarn. Das hieß auch, dass ich bei ihm bleiben kann und in dem zweiten Bett schlafen kann. Meine Freunde hatten zwar auch gesagt, dass ich nicht die ganze Zeit bei Kiko bleiben muss und wir uns auch abwechseln können, doch das wollte ich nicht. Zumindest nicht bis Kiko aufgewacht ist, da will ich auf jeden fall anwesend sein.
Die situation muss schon Angsteinflößend genug für mein Kind sein, da muss er nicht auch noch ohne seinen Vater aufwachen.

Als ich plötzlich ein ganz leichtes Zucken in meiner Hand spürte, sah ich sofort alarmiert zu Kiko, in dessen Gesicht sich langsam wieder etwas leben ausbreitete.
Seine Augenlider fingen an zu flattern, ehe er langsam seine Augen öffnete. Einige Male musste er blinzeln um sich an das Licht im Zimmer zu gewöhnen, bevor er sich verwirrt im Zimmer umsah.

Als sich unsere Blicke kreuzten sah ich, wie seine Unterlippe leicht anfing zu zittern und seine großen Augen sich mit Tränen füllten.

„Shh, alles ist gut Kiko. Okay?", versuchte ich ihn zu beruhigen und schenkte ihm ein leichtes lächeln, während ich ihm eine herunter rollende Träne von der Wange wischte und ihm kurz durch die Haare streichelte.
Ihm war deutlich ins Gesicht geschrieben, dass er Angst hatte und die Situation für ihn mehr als ungewohnt war, da er ja gar nicht verstand was los war.

„Wie geht es dir? Tut dir etwas weh?", fragte ich.

„Mein Kopf", weinte er verängstigt.

„Alles ist gut Kiko, du brauchst keine Angst mehr zu haben", versuchte ich ihn erneut zu trösten.

„A-Aber da waren so viele gruselige Leute und du warst nicht da Appa", weinte er etwas unverständlich weiter.

„Die gruseligen Leute waren Ärzte, die haben dir geholfen und ich war nicht dabei, weil die Ärzte sich um dich kümmern mussten, da hätte ich nur dabei gestört. Aber das waren keine bösen Leute, die wollten nur, dass es dir gut geht", versuchte ich ihm so gut wie möglich zu erklären.

„A-Aber d-du hast geweint"

Ich kann ihm ja jetzt schlecht erklären, das ich Angst hatte, er könnte sterben, weil ich selbst nicht wusste was los war.
„Weißt du, ich habe mir Sorgen um dich gemacht, weil es dir nicht gut ging"

„Aber du warst ganz tapfer und wir alle sind ganz stolz auf dich", meldete sich nun Hyunjin zu wort und lächelte Kiko aufmunternd zu.
Alle anderen fingen ebenfalls an heftig zu nicken, was Kiko leicht zum schmunzeln brachte und das funkeln in seinen Augen zurück kam.

„Kann ich jetzt nach Hause?", fragte er nach kurzer Stille hoffnungsvoll.

„Nicht mehr heute und wahrscheinlich auch nicht die nächsten Tage", erklärte Chan.

„Aber ich will nach Hause!", jammerte Kiko.

Ich seufzte. Natürlich wollte er nach Hause, würde ich ja auch wollen. Vorallem für ein kleines Kind muss es ziemlich langweilig sein den ganzen Tag im selben Raum zu verbringen und die ganze Zeit im Bett zu liegen.

„Ich weiß Schatz, aber das geht nicht. Es wird mit Sicherheit nicht so schlimm hier, wie du denkst", versicherte ich ihm.

„Ich will aber nicht. Ich will nicht wieder alleine mit diesen komischen Leuten sein", murmelte er wieder traurig, bevor ihm wieder einige Tränen in die Augen schossen.

„Wir lassen dich nicht mehr alleine, versprochen. Das eine Mal war nur eine Ausnahme, sonst würde es dir jetzt nicht besser gehen, verstehst du?", meinte Chan aufmunternd und streichelte ihm ebenfalls über die Hand.
„Wirklich?"
„Ja,wirklich"
„Kleiner Finger - Schwur?"
Chan schmunzelte und hielt seinen kleinen Finger vor Kiko. Dieser kicherte glücklich und verschränkte seinen Finger mit Chans.

Von weiter hinten im Zimmer hörte man von IN und Seungmin ein „Aww", was und alle noch mehr zum schmunzeln brachte.
Wenigstens war die Stimmung nun wieder etwas lockerer und zumindest lachte Kiko wieder ein bisschen. Das war die Hauptsache.

„Und weißt du was Kiko?", fing nun Minho an. „Wir haben dir sogar dein Lieblings Stofftier mitgebracht", grinste der ältere und holte aus seinem Rucksack einen kleinen Stoffhasen heraus, der im vergleich zu Kiko immer noch ziemlich groß wirkte und reichte ihn ihm.

„Tokki!", rief Kiko glücklich, umarmte das Stofftier und drückte es fest an sich.

Der restliche Tag verlief relativ ruhig.
Chan und changbin fuhren irgendwann auf meine Bitte hin nach Hause um sich auszuruhen, genauso wie ein paar der anderen. Sie hatten ausgemacht, dass mindestens immer eine Person bei mir und Kiko ist, auch wenn ich das für ziemlich unnötig empfand.
Sie hatten mir zwar auch angeboten nach Hause zu gehen, doch das konnte ich nicht machen. Ich hatte es Kiko versprochen.
Obwohl es zugegeben ziemlich anstrengend war Kiko bei Laune zu halten. Erstens jammerte er die ganze Zeit, dass er endlich nach Hause wollte und zweitens wollte er partout nicht schlafen gehen, weil er Angst hatte wir würden ihn währenddessen alleine lassen.

Gerade waren Seungmin und Hyunjin bei mir und Kiko. Hyunjin zerrte mich quasi fast schon zur Cafeteria, damit ich auch mal etwas essen konnte. Währenddessen passte Seungmin auf Kiko auf.

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HIS CHILDWhere stories live. Discover now