5. Hassliebe

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***Gegenwart***


Valerie sieht mich nachdenklich an.
"Hattest du dich damals in Basti verliebt?", fragt sie mit einfühlsamer Stimme.
"Die Geschichte dauert noch etwas, aber du wirst das alles noch erfahren.", erkläre ich milde lächelnd. Sie nickt & setzt sich etwas bequemer hin.
"Also", beginne ich, "Basti kam dann ja noch vorbei...."


***Zeitsprung***


Rewi P.O.V

Ich hatte noch Versöhnungssex mit Lena gehabt, aber dann musste ich auch schon los zu Felix. Wir zogen uns wieder an.
"Ich bin froh, dass du unsere gemeinsamen 7 Monate nicht einfach so weggeworfen hast.", säuselte sie erleichtert. Ich nickte nur. In Gedanken war ich dauernd bei Felix, es tat mir Leid, dass ich ihn so abgewimmelt hatte, aber ich hatte halt nicht immer Zeit für ihn.
Lena & ich verließen gemeinsam das Haus, wir küssten uns zum Abschied & gingen in unterschiedliche Richtungen los. Auf zu Felix.

Felix P.O.V

Ich lag auf dem Bett & starrte die Decke an. Das ständige Ticken der Wanduhr machte mich auf Dauer fast wahnsinnig. Katja war weg, Basti würde in Zukunft nicht mehr so viel Zeit für mich haben. Ich fühlte mich verdammt leer.
Ich zuckte zusammen, als ich die Türklingel hörte. Basti! Mein Herz machte einen Sprung. Ich schlurfte zur Tür & öffnete sie.
"Hey Bruder!", lächelte er mitleidig. Man sah mir meinen Gemütszustand wohl an.
Er kam erstmal rein & wir umarmten uns ziemlich lange & innig.
"Ich muss erstmal eine rauchen.", seufzte ich & er folgte mir auf den Balkon.
"Tut mir Leid, dass ich dich vorhin einfach so weggedrückt hab, aber ich musste das mit Lena wirklich klären.", entschuldigte er sich. Ich nickte möglichst verständnisvoll. Doch ich verstand es nicht wirklich. Warum wollte er sie bitte so unbedingt zurück haben? Sie war grauenvoll.
"Du fragst dich sicher, warum ich sie zurück haben wollte...", sagte Basti gelassen, stellte sich neben mich & sah mich an. Ich zog an meiner Kippe & lächelte leicht.
"Du kannst anscheinend Gedanken lesen.", entgegnete ich.
"Ich wollte unsere gemeinsame Zeit halt nicht einfach so wegen einer Kleinigkeit wegwerfen...", erklärte er.
Kleinigkeit? Sie hatte sich zwischen ihn & mich gestellt, in einer Zeit, in der ich ihn so dringend brauchte!
"Außerdem ist Versöhnungssex der beste Sex.", fügte Basti lachend hinzu & klopfte mir auf die Schulter. Bei dem Gedanken an die beiden beim Sex zog sich alles in mir zusammen. Er merkte wohl, dass ich den Kommentar nicht so lustig fand wie er, denn er räusperte sich & murmelte ein leises:"Sorry."
"Schon gut.", beruhigte ich ihn gequält lächelnd.
Ich drückte meine Kippe im Aschenbecher aus.

Rewi P.O.V

Felix machte die Trennung sichtlich zu schaffen & ich hatte nichts besseres zu tun, als ihm meine Versöhnung unter die Nase zu reiben. Fuck. Ich musste ihn irgendwie aufmuntern, aber wie?
"Wollen wir 'n Film schauen?", fragte Felix betrübt.
Ich nickte erleichtert. Gut, er hatte 'nen Vorschlag gemacht.
Er suchte irgendeinen raus. Gut, ein action Film, also würde er vielleicht keine Träne vergießen. Es tat mir weh, ihn weinen zu sehen.
Er machte das Licht aus, ich holte Popcorn & wir setzten uns auf's Sofa. Es herrschte Schweigen, manchmal räusperte sich einer von uns oder änderte seine Sitzposition. Aber die Stille war verdammt unangenehm.
"Felix? Ich will, dass du weißt, dass Lena nichts an unserer Freundschaft ändert, vielleicht sehen wir uns nicht mehr so oft, weil ich sie nicht wieder verletzen will, aber ich bin trotzdem immer für dich da, ja?", gab ich von mir. Er sah mich an, deutete ein Lächeln an & schaute wieder zum Fernseher.
Machte die Sache mit Katja ihn echt so fertig? Den Rest des Filmes herrschte dann endgültig Schweigen.
Als der Abspann lief, räusperte er sich.

Felix P.O.V

Alles in mir wehrte sich dagegen, die folgenden Worte zu sagen, doch ich musste es tun.
"Ich freu mich für dich & ich wünsche euch beiden viel Glück.", presste ich zerknirscht hervor. Basti glaubte es mir, lächelte begeistert & drückte mich. Ich versank in der Umarmung & am liebsten wäre ich auch im Boden versunken. Ich freute mich nicht, ich wünschte den beiden kein Glück & vorallem wehrte ich mich gegen den Gedanken, dass sie sich zwischen uns stellen würde. Was war nur mit mir los, warum gönnte ich ihm sein Glück nicht?

***Gegenwart***

Ich stoppe. Valerie sieht mich an.
"Was ist? Erzähl weiter!", fordert sie gespannt.
"'Tschuldigung, aber der Rest der Geschichte hat mir damals echt weh getan & bald kommen wir auch zu dem Teil, bei dem ich die Narben bekommen hab...", sage ich leise.
"Oh okay...", murmelt sie & streicht mir aufmunternd die Schulter.
"Schon gut, ich erzähl jetzt weiter...,"



Rewilz FF - Sometimes, I miss you.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt