Kapitel 5

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Seit dem sammeln von Feuerholz waren einige Tage vergangen. Sanemi hatte genügend erhalten um die Hälfte eintauschen zu können. Was aber sein Vater davon hielt, hatte Shiori gleich gesehen als Sanemi selbst eine blaue Wange hatte.

"Am liebsten würde ich ihm eine rein hauen oder mit dem Katana eine Verletzung zufügen.", motzte Shiori. "Davon rate ich dir lieber ab.", atmete Sanemi aus, welcher sich am Abend hinaus geschlichen hatte um mit ihr die beleuchteten Lichter zu sehen.

Es gab nur wenige Tage an denen die Bewohner farbige Lichter aufhingen um die Stimmung zu heben. Nicht alle mochten den Schnee und die Kälte was man nicht verübeln konnte. Da sein Vater es verboten hatte, hatte nur Sanemi den Mut überhaupt dieses Verbot zu brechen. Er würde allerdings wieder zurück sein sobald sein Vater wach werden würde.

"Sag mal, Sanemi. Denkst du, dass ein Dämon jemals vor uns sein wird?", fragte Shiori aus Neugier und blickte dabei auf die beleuchteten Dächer. "Schwierig zu sagen. Wir haben nicht alle das Mittel dazu, an Glyzinien zu kommen. Wieso fragst du?"

"Ich sehe jeden Tag das Katana welches auf der Kommode ist. Ich frage mich oft warum wir überhaupt ein solches besitzen und wieso mein Vater nie wirklich darüber spricht. Ich wüsste nicht einmal ob man das Katana im Notfall benutzen könnte.", sprach Shiori ihren Gedanken aus. "Mein Vater meinte auch, dass eine Frau nie eine Schwertschmiedin werden könnte. Dadurch denke ich manchmal, dass ich mich nicht einmal wehren könnte, falls ein Dämon in unser Dorf kommen sollte."

Sanemi konnte sie gut verstehen. Er wüsste genauso wenig wie man handeln würde. Keiner welcher hier lebte kannte sich mit der Schwertkunst aus. "Es gibt doch diese Säulen. Ich denke wenn ein Dämon auch nur in der Nähe ist, würde so jemand uns sicherlich helfen."

"Eine Säule würde ich auch gerne mal sehen.", lachte Shiori leicht und blickte auf ihren kalten Atem, welcher dabei aus ihrem Mund gekommen war. Eine angenehme Stille traf ein, welche beide genossen hatten.

Shiori welche weiter die Lichter angesehen hatte, nahm eine kurze Bewegung neben sich wahr, ehe ihr Hals von einen Stoff berührt wurde. Kurz zuckte das Mädchen zusammen und richtete ihr Gesicht zu Sanemi welcher gelächelt hatte.

"Für dich.", sagte er und wickelte den Stoff um ihren Hals. "W..Warum..?", fragte die Schwarzhaarige, welche ihre nackten Finger in den neuen Schal gekrallt hatte, welcher ihr eine leichte Wärme gab.

Der Schal war nicht so dick wie ihr anderer. Aber es reichte ihr. Dieser verdeckte auch nicht ihr halbes Gesicht, worauf Sanemi wohl geachtet haben musste. "Erstens weil du in dem anderen roten Schal förmlich versinkst. Zweitens dafür, dass du mir und meiner Familie immer hilfst. Ich habe ihn gegen das Feuerholz eingetauscht als du nicht hingesehen hattest. Ich wollte ihn dir an einem anderen Tag schenken, aber ich glaube, dass es für heute passend ist."

Gerührt davon, drückte Shiori ihr Gesicht leicht in den grünen Schal um ihre aufgekommene Röte zu verstecken. Ihr Lächeln konnte sie dabei nicht unterdrücken und hätte niemals gedacht, dass Saneni überhaupt jemals auf die Idee kommen würde, ihr etwas zu schenken.

"Danke..", flüsterte sie leise und würde ganz sicher gut auf dieses Geschenk aufpassen.

Die Schwertschmiedin Sanemi FFWhere stories live. Discover now