Die Schwertschmiedin Sanemi FF

Kapitel 14

Leise murrte Shiori vor sich hin, während ihr Onkel mit seinem Hammer auf die erhitzte Klinge schlug um diese in Form zu bringen. Seit Kagaya sie hier her gebracht hatte, waren einige Tage vergangen. In diesen hatte Shiori etwas mehr über ihren Onkel erfahren, welcher zum Teil äusserst seltsam war.

Manchmal wurde er laut, wurde desöfteren etwas Handgreiflich, aber hatte dennoch eine sanfte und schüchterne Seite an sich. Sobald ihm etwas nicht passte und etwas in aufregte, scheuchte er die Personen ihm gegenüber herum. Genauso wie es bei ihr der Fall gewesen war.

Der Älteste hatte an diesem Abend noch mit ihr gesprochen und gesagt, dass Hotaru so seine Gefühle ausdrücken würde. Für Aussenstehende sah es nicht wirklich aus, als ob er damit jemandem zeigen wollte, dass er ihn mag. Kagaya hatte sich ebenfalls noch von Shiori verabschiedet und hatte sich auf den Weg in sein Anwesen gemacht, welches sie sicherlich irgendwann als Kakushi besuchen könnte.

Aber bevor sie das tun durfte und konnte, stand etwas anderes an. Ihre Ausbildung. Wobei, für Shiori kam es nicht wirklich so vor als, dass sie bei einer Ausbildung war. Während sie über das Kakushi da sein eher alles lesen konnte und später mit einem Katana für Notfälle trainieren würde, war die Ausbildung als Schmiedin ganz anders.

"Was murrst du hier so rum?!", schimpfte Hotaru als er ihr Geräusch gehört hatte. Als Meister hatte er die Aufgabe bekommen ihr das Grundwissen bei zu bringen, bevor sie zu verschiedenen Schwertschmiede-Meister gehen durfte um das Handwerkliche lernen zu können. Denn jeder hatte seine andere Art und Weise. Aus diesem Grund war es wichtig, dass Shiori mehrere Schmiede kennen lernte und am Ende ihre eigene Schmiedekunst fand.

"Es ist langweilig. Ich will nicht über die Materialien lesen und die Bilder in diesem Buch ansehen. Das Holz bringt mich hier doch nicht weiter.", jammerte Shiori und lehnte sich leicht in dem Stuhl zurück. Vor ihr auf dem Tisch lag ein einfaches Holzschwert, welches einem Echten ähnlich sah.

In den Büchern welche geöffnet waren, waren mehrere Zeichnungen abgebildet welche jeden einzelnen Teil eines Katanas oder einer anderen Waffe beschrieb. Dinge welche Shiori durch die Jahre sowieso schon gelernt hatte. Naja, so gut es eben in ihrem alten Dorf eben ging.

"Was sagst du daaaaa?!", zog Hotaru die Frage lang und Shiori konnte nur annehmen, dass seine Augen vor Zorn glühten. "Ich will endlich ein Schwert schmieden!", kam es leicht jammernd und auffordernd zurück. Eindeutig gehörten sie zur selben Familie.

Hotaru atmete aus. "Du bist zu ungeduldig, Shiori.", sprach er etwas ruhiger und beendete nebenbei sein vorhaben an der Klinge welche abkühlen musste. "Man wird kein Meister von heute auf morgen. Das hat nicht einmal mein Bruder geschafft."

"Aber was soll mir das alles hier bringen? Es ist für mich viel einfacher, wenn ich es gleich in der Praxis lerne.", versuchte Shiori ihm zu erklären. "Zu Hause habe ich in den Wäldern verschiedene Hölzer gesucht und das Material begutachtet. Genauso mit verschiedenen Steinen und alles was dazu gehört weil es sonst nichts anderes gab."

Hotaru hob seinen Kopf etwas an. Konnte es wirklich sein, dass seine Nichte seit sie ein kleines Kind war alles alleine lernen wollte? Wie kam es dazu?

"Sag mal, warum willst du eigentlich eine Schwertschmiedin werden?", wollte er wissen und legte alles für die nächste Klinge bereit welche er anfertigen wollte. "Hm, mein Vater hat mir bevor ich schlafen ging immer etwas über die Schwertschmiede erzählt. Auch von den Dämonen, obwohl es nicht gerade eine geeignete Geschichte war um zu schlafen. Aber er hat mir erzählt warum die Schwertschmiede wichtig sind und nur dank ihnen die Dämonen besiegt werden können.", strahlte Shiori bei der Erzählung, weswegen Hotaru nun wusste, warum sie diesen Wunsch immer gehabt hatte.

"Verstehe..", lächelte er leicht unter der Maske. Sein Bruder war also schuld daran, dass sie diesen Traum niemals vergessen würde.