Kapitel 3

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"Psst..Sanemi..", flüsterte Shiori, welche auf Zehenspitzen stand und durch das Fenster gesehen hatte, welches wie viele andere nicht dicht gewesen war. Zuvor hatte das Mädchen sich mehrfach umgesehen um sicher zu stellen, dass Kyogo wirklich nicht da gewesen war.

Die lilafarbenen Augen des Jungen, richteten sich nun zu dem Fenster, nachdem Teiko, seine jüngere Schwester diese vor ihm gesehen und zu ihr gezeigt hatte. "Shiori, was machst du denn hier?", fragte er, nachdem er das Fenster etwas geöffnet hatte um besser mit ihr sprechen zu können.

Shiori war nur wenige Centimeter kleiner als er selbst und fand es immer wieder niedlich, wie viel sich die Schwarzhaarige mühe machte um über den Fenstersims zu kommen. Natürlich war wie immer nur ihr halber Kopf zu sehen, wobei Shiori versucht hatte, ihren Mund über den Schal zu bekommen.

"Die Leute haben geredet..", meinte Shiori leise damit seine Geschwister nichts hören würden. Sie wusste, dass Sanemi ihnen so wenig wie möglich sagen wollte, damit keiner Angst haben musste. "Achso, es ist alles gut.", lächelte der Junge leicht, was Shiori nie wirklich abkaufen konnte.

"Mir wird nichts passieren. Also sei bitte ehrlich zu mir.", bat sie den Jungen, welcher nun leicht wieder seinen Kopf gesenkt hatte um erneut zu lächeln. Er konnte ihr nie etwas vor machen.

"Ich habe Verbände, Pflaster und kleine Bentos.", sprach Shiori gleich als keine Antwort gekommen war und hob den braunen Beutel hoch. Mit leicht grossen Augen, blickte Sanemi das Mädchen an, welche lächelnd ihre Augen geschlossen hatte. "Shiori..", hauchte er leise und dankbar. Kaum einer kümmerte sich um seine Familie ausser ihre.

Shiori war neben ihm die Einzige in dem gleichen Alter und wurde im selben Jahr geboren. Alle anderen waren deutlich älter, oder jünger. Sanemi konnte nicht abstreiten, dass Shiori seine beste Freundin war.

"Das kommt gerade recht. Koto hat Hunger.", sprach nun Genya welcher dazu gekommen war. Dieser war etwa fünf Jahre jünger als Sanemi und übernahm zusammen mit ihm einiges aus dem Haushalt. Ab und zu hatte Shiori mit ihm ebenfalls zutun. Vor allem früher war es so, als die Beiden oft in die Wälder gingen und Shiori mit gehen durfte. Damals hatten sie noch keine grosse Verantwortung.

"Danke, Shiori.", bedankte sich der Braunhaarige, welcher den Beutel entgegen nahm. "Keine Ursache.", lächelte sie und lies ihren Blick wieder zu Sanemi richten.

"Wie geht es eurer Mutter?", wollte sie nun wissen. "Ganz gut, abgesehen von den neuen Flecken die sie bekam. Erst gestern hatte sie sich schützend über Shuya gebeugt damit er die Schläge nicht abbekommt.", berichtete Sanemi. Shuya war der zweitjüngste Sohn der Familie. Ein lieber Junge.

"Kann ich was tun?" "Nein, schon gut. Du tust schon genug.", lächelte Sanemi nun wieder und blickte ihr in die orangen Augen. Ihr Name passte eigentlich kaum zu ihr.

Shiori bedeutete so viel wie das Gedicht oder in manchen Fällen auch Weiss. An sich hatte Shiori nichts davon, aber für Sanemi waren ihre Worte fast wie ein Gedicht an zu nehmen. Diese waren komischerweise immer gut gewählt ohne dass sie darüber nach denken musste.

"Ist gut, aber du weist wo du mich findest, ja?", lächelte Shiori welche sich nun wieder von dem Fenster entfernte und die Geschwister nun alleine lassen würde. Sie brauchten gerade etwas Zeit für sich selbst, was Shiori durchaus verstehen konnte.

Die Schwertschmiedin Sanemi FFWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu