Der Karton wurde schließlich vor dem Geburtstagskind auf dem Boden abgestellt, und man sah nur noch seinen Kopf darüber hinweg, so groß war die Verpackung. Gespannt verfolgte Sirius jede von James', Peters, Remus' und Franks Bewegungen, bis sie sich schließlich hinter dem Karton aufstellten, und James die Stimme erhob: „Du darfst es jetzt öffnen." Sofort stürzte sich Sirius auf die Überraschung, und riss gierig die große Schleife ab. Lachend über sein Verhalten, beobachteten alle die Prozedur, bis Sirius schlussendlich den Deckel des Geschenkes anhob. Prompt ertönte ein lauter Tusch, nachdem eine extra laute Variante des Klassikers „Happy Birthday to you" folgte. Erschrocken sprang Sirius nach hinten und stolperte dabei über die Schleife. Glücklicherweise landete er weich auf dem Sofa. Jetzt kicherten seine Freunde nicht mehr bloß, sondern lachten so laut, und so lang, bis sie sich die Bäuche hielten, und die meisten der Gryffindors wegen dem bellenden Lachen von Sirius aus dem Gemeinschaftsraum geflüchtet waren. Als die meisten sich letztendlich wieder einkriegten, lagen, hockten und hingen alle in unterschiedlichsten Positionen im ganzen Gemeinschaftsraum. James zum Beispiel lag auf dem Fußboden hinter dem Riesengeschenk, mit dem Bauch auf dem Boden. Marlene halb unter dem Sofa, Sirius daneben, und alle anderen hingen über diversen Sessel- oder Sofalehnen.

Nach und nach rappelten sich alle wieder auf, und sobald jeder wieder eine halbwegs bequeme Sitzposition gefunden hatten, meldete sich erneut James: „Ähm Sirius? Hast du überhaupt geschaut, was in dem Karton drin ist?" Sirius klatschte sich seine Hand an die Stirn, und schüttelte den Kopf. „Ich habe mich nach dem Geburtstagssong so erschreckt, dass ich gar keine Zeit irgendwas zu gucken!", rechtfertigte er sich. Um seinen versäumten Blick nachzuholen, stand jener direkt auf. „Bei Merlins Polaroidkamera! Was ist das denn für ein riesiges Teil?!", rief Sirius halb verwirrt, halb begeistert. Auch die anderen der Gruppe sprangen auf, und versammelten sich rund um die Box. Alle Augenpaare weiteten sich vor Erstaunen, und schließlich klärte Frank alle auf: „Das ist Sirius' Geburtstagstorte. Sie ist so groß, weil sie ja auch noch bis heute Abend für die Partygäste reichen muss." „Danke Leute! Das ist großartig! Und es ist sogar eine Schokoladentorte! Meine Lieblingssorte!", freute sich Sirius, während er jeden seiner Freunde überschwänglich umarmte. „Naja, eigentlich ist sie nur von außen aus Schokolade. Jede der fünf Stockwerke hat einen anderen Geschmack. Ganz unten ist Himbeere, dann kommt erst Schokolade, danach Erdbeere, darüber ist Zitrone-Sahne, und ganz oben ist Nuss. So hat jeder mindestens eine Sorte, die ihm schmeckt.", erklärte Remus. Begeistert begutachtete Sirius die Torte. „Lass uns gleich probieren! Ich gehe Teller holen!", rief er. „Ganz unten im Karton sind schon Teller. Auch Gabeln und etwas zu trinken haben wir reingetan. Du musst also nicht in die Küche gehen.", meinte Peter. Noch aufgeregter als ohnehin schon, kramte der junge Black das Geschirr und die Getränke hervor, und verteilte sie an alle Anwesenden.

Jeder nahm sich seine liebste Sorte, und eine Zeit lang hörte man nichts, außer ein zufriedenen Schmatzen von zehn Gryffindors. „Das schmeckt verdammt gut! Aber das habt ihr doch nicht selbst gemacht! Wenn ihr das gemacht hättet, wäre die Torte nämlich nicht schokoladig-braun, sondern verkokelt-braun geworden.", feixte Sirius. „Haha, sehr witzig!", lachte James gespielt gekränkt, „Die Torte hat Rudy mit den anderen Hauselfen gemacht." Infolgedessen nahm Sirius sich gleich noch ein Stück, aber diesmal von der Nussschicht. „Sirius, denk dran, das muss noch bis heute Abend reichen!", ermahnte Remus ihn. „Wenn du das zu mir sagst, musst du Marlene aber auch daran erinnern. Sie isst schließlich auch schon ihr zweites Stück!", empörte er sich. „Deine Stücke waren auch doppelt so groß wie meine!", lachte Sirius' beste Freundin. Augenrollend schenkte sich noch etwas Butterbier in sein Glas ein.

„Kommt Lily heute Abend eigentlich auch?", wollte er wissen. Enttäuscht schüttelten die Mädchen gleichzeitig ihre Köpfe, und auch James winkte ab. „Lily hat gesagt, sie mag keine großen Partys und sie möchte lieber noch in der Bibliothek lernen.", meinte Alice traurig. „Wir haben versucht sie zu überzeugen, aber sie hat sich strikt geweigert.", klagte Mary. „Ich werde sie trotzdem mitschleppen, ob sie will oder nicht!", merkte James an. Überzeugt von James Idee stimmte auch Sirius zu: „Sie muss ja auch nicht den ganzen Abend bleiben, aber wenn ich, Sirius Black, achtzehn werde, darf sich das keiner entgehen lassen! Marlene und Lily müssen sich ja nicht direkt nebeneinanderstellen, und Zeit miteinander verbringen, aber ein bisschen Spaß kann Lily auch vertragen." Allesamt nickten sie, mit der Überzeugung, Lily einen tollen Abend zu bescheren. „Seid ihr eigentlich alle fertig mit dem Kuchen, damit ich ihn für heute Abend wegpacken kann?", erkundigte sich Remus. Jeder nickte, während Peter noch den letzten Bissen herunterschluckte und Dorcas das Geschirr einsammelte, um es zurück in die Kuchenbox zu stellen.

- Zeitsprung || nach dem Abendessen –

Die kleine Gryffindorgruppe blieb noch etwas am Gryffindortisch sitzen, um nochmal alle Planungsdetails für die Geburtstagsparty durchzugehen. „Also", begann Sirius, „Getränke und Essen holen wir nachher aus der Küche ab. Den Schulsprechergemeinschaftsraum räumen wir gleich noch frei, und das Eingangsportrait lassen wir einfach offenstehen, damit alle rein- und raus können." Fragend schaute Sirius in die Runde, und fragte: „Haben wir noch irgendwas wichtiges vergessen?" Seine Freunde schüttelten die Köpfe, und James erwiderte zusätzlich: „Das hört auf jeden Fall nach einem Plan an. So machen wir das. Lasst uns gleich mit dem Gemeinschaftsraum anfangen." Ein Laut von Zustimmung erklang, und sie standen auf, um sich der Vorbereitung zu widmen. Die Rumtreiber schlugen vor, dass sie das Essen holen könnten, weswegen sich die Mädchen zum Gemeinschaftsraum der Schulsprecherwohnung begaben, um Platz zum Tanzen und für Stehtische zu schaffen. Gerade rätselten die Mädchen, ob wirklich alle geladenen Gäste in dem relativ kleinen Raum Platz hatten, als auch schon die Jungs mit dem vorbereiteten Essen zurückkamen. „Ihr habt aber schon viel geschafft!", staunte Sirius begeistert. Grinsend blickten ihn die Mädchen an. „Habt wohl nicht damit gerechnet, dass Mädchen auch Sofas bewegen können!", feixte Marlene. „Oh, daran habe ich nicht gezweifelt. Nur war ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ihr euch verquatschen würdet, und dann kaum was geschafft hättet.", antwortete der Black schmunzelnd. Augenrollend beobachteten die anderen die Konversation zwischen den Freunden. „Leute, ich gehe mal kurz zu Lily, und überzeuge sie, dass sie zur Party kommen sollte.", unterbrach James.

Als James vorsichtig an Lilys Zimmertür klopfte, erwartete er eigentlich nicht, dass Lily die Tür öffnen würde. Doch anscheinend hatte er sich getäuscht, denn schon nach kurzer Zeit, hörte man von drinnen ein leises Murmeln, das wohl das Passwort sein sollte. Die Tür klickte, James konnte sie mühelos aufdrücken, und in das dämmerige Zimmer schlüpfen. „Was ist los James?", fragte Lily. „Ich überrede dich jetzt, dass du nachher mit zur Party kommst.", entgegnete dieser bloß. Lily runzelte die Stirn. „Und warum sollte ich das tun? Mich mitten in die Menge stürzen, und nachher noch von irgendwelchen betrunken Jungs angegrabscht werden?", wollte sie spöttisch wissen. „Du kommst, da Partys Spaß machen, und du nicht den ganzen Tag in deinem dunklen Zimmer hocken solltest." Lily zog die Augenbrauen hoch. „Und was, wenn ich keine Lust habe?" Schmunzelnd schüttelte James den Kopf. „Du hast gar keine Wahl. Du wirst mitkommen. Ob du willst oder nicht." „Muss das sein? Marlene ist auch da, und ich will nicht mit ihr reden. Sie hat mich ungerecht behandelt.", gab sie zu. „Ach, daher weht der Wind! Du willst eigentlich kommen, machst es aber nicht, weil Marls da ist.", erkannte er. Lilys Schweigen war Antwort genug. „Du musst ja neben ihr stehen, oder dich mit ihr unterhalten. Obwohl ihr das mit dem Streit eigentlich mal klären solltet...", sagte James. Lily seufzte und nickte dann. „Ich komme mit zur Party. Aber nicht den ganzen Abend. Und ich werde weder neben Marlene stehen noch auf irgendeine andere Weise mit ihr interagieren!"

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Das war ein neues Kapitel meiner Fanfiction 😉 ich hoffe es hat euch gefallen. Schreibt eure Meinung oder Anmerkungen gerne in die Kommentare. Auch über ein Sternchen würde ich mich unglaublich freuen 😊

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, kam in letzter Zeit sehr viel Jily-Stuff, aber ich verspreche, dass in den folgenden Kapiteln wieder mehr Blackinnon kommen wird. Ich hoffe, es hat euch nicht zu sehr gestört <3

-Jeanette

P.S: 1OOO Dank für O.7 K Reads! Ich bin soooo happy, dass euch die Story gefällt <3

KAPITELFRAGE: Habt ihr schon Wünsche für OneShots? Wenn ja, rein damit in die Kommentare ------>>>

supermarket flowers || blackinnonWhere stories live. Discover now