11. | Realisierung

343 14 0
                                    

Jetzt verstand ich was Aras meinte mit 'Ein Santoro? Hast du nicht daraus gelernt?'. Leano ist in der Mafia. Das war mir eins zu viel.

"Milana?", sagte er und trat in den Raum ein. Er starrte mich an und runzelte die Stirn.

"Was machst du hier?", fragte er mich und setzte wieder sein eiskalten Blick auf.

"Woher soll ich das wissen? Ich wurde entführt und hier her gebracht!", antwortete ich ihm mit verheulter Stimme.

Er sah mich für eine Zeit lang einfach nur an und schien zu überlegen.

"Komm mit", sagte er dann schlußendlich und zog mich mit sich mit. Wir gingen die Treppen hoch und liefen in das Wohnzimmer. Er setzte sich an den Tisch, auf welchem schon Arian, der ältere Mann und der andere Mann der kurz bei mir war, saßen.

"Setzt dich", sagte der ältere Mann zu mir gerichtet. Zögernd nahm ich neben Leano platzt, da es der letzte freie Stuhl war. Es herrschte Stille, die langsam unangenehm wurde. Was mache ich überhaupt hier?

"Was mache ich hier?", fragte ich kleinlaut, weil niemand mit reden beginnen wollte.

"Du kennst Aras", sprach plötzlich der ältere Mann. Er sah mir direkt in die Augen, was mich ein bisschen nervös machte. Schließlich sitze ich mit 4 Mafiosis an einem Tisch. Und alle davon sehen unfassbar gut aus. Sogar der ältere Mann sieht nicht mal schlecht aus.

Trozdem war Leano der schönste..

Ich nehme an, dass der ältere Mann, der Boss von hier ist. So ist es doch immer in der Mafia. Wahrscheinlich ist er auch der Vater von Leano oder dem anderen. Arian's Vater kann es ja nicht sein, er ist ja sein Onkel.

"Ich kannte ihn, ja", gab ich leise von mir und betonte das 'kannte'. Ich merkte wie Leano, der neben mir saß, sich anspannte. Er blickte für einen kurzen Moment zu mir hinüber und sah mich ausdruckslos an.

Ich wusste nicht, was ich von ihm halten soll. Soll ich wütend auf ihn sein? Es kam mir so vor als wusste er nicht, dass ich hier bin. Vielleicht aber ist das nur gespielt. Kann doch sein, dass er mich beobachtet hat, um mich dann hier her zu holen. Das kann doch sehr gut möglich sein. Das würde durchaus Sinn ergeben.

"Du musst uns erzählen was du über ihn und seine Familie weißt", fuhr der ältere Mann fort. .

"Wieso sollte ich?", sagte ich mit einer kräftigen Stimme. Keine Ahnung woher ich den Mut dazu hatte.

"Willst du dich etwa nicht an ihm rächen? Er hat dich doch vergewaltigt und entführt", antwortete er mir siegessicher. Woher wusste er das? Leano. Ich habe es nur ihm gesagt, weil ich ja so dumm sein musste und ihm es erzählt habe. Keine Ahnung was da in mich geschehen ist, dass ich es einem Fremden erzählt habe. Einfach nur dumm. Ich spürte wie mir eine Träne die Wange herunter rollte und auf mein Top tropfte.

"Padre! Lass sie", sagte nun Leano mit wütender Stimme. Ich bekam das alles aber nicht richtig mit, den alles verschwamm vor meinen Augen und mein ganzer Körper begann wieder zu zittern. Bitte nicht. Ich darf nicht schwach werden vor ihnen.

Doch es war zu spät.

Ich bekam das zweite mal eine Panikattacke, seit ich hier bin.

Ich spürte wie jemand seine Arme um mich schlang und mich zum Sofa trug. Sie streichelte über meinen Arm und versuchte mich zu beruhigen.

"Alles ist gut, beruhig dich", nahm ich von der Person wahr. Nichts ist gut. Ich wurde gerade entführt von einer Mafia. Das zweite mal in meinem Leben.

Ich beruhigte mich langsam und sah, dass es Leano war, der mich beruhigt hatte. Ich hasse ihn. Wie konnte er mir sowas antun? Ich dachte er mag mich.

Ich sprang sofort von ihm weg und sah ihn wütend an.

"ICH HASSE DICH LEANO! Ich dachte du magst mich oder so. Hast mich wohl nur ausgenutzt..", schrie ich ihm entgegen, doch wurde zum Ende immer leiser.

"Bitte bringt mich irgendwo hin, ich erzähle es euch später", sagte ich zu den anderen und sah sie flehend an. Ich wollte einfach nur weg hier oder zumindest weg von Leano.

Der eine Mann, dessen Name ich immer noch nicht kannte, stand auf und kam auf mich zu. Er packte sanft meinen Arm und zog mich eine grosse Wendeltreppe nach oben. Da war ein langer Flur mit fielen Türen. Er öffnete eine und schob mich herein. In dem Zimmer stand ein großen Bett und paar Möbel. Ein Fenster war gegenüber des Bettes zu sehen und links vom Fenster hing ein Bild. Das Bild war schwarz. Voll normal, ich hänge auch immer ein Bild auf, was nur schwarz ist.

"Ich wusste nicht, dass du DIE Milana bist", sagte der Mann, worauf ich mich zu ihm umdrehte. Ich sah ihn verwirrt an und verstand nicht, was er damit meinte.

"Was meinst du?", fragte ich ihn um zu verstehen, was er meinte. Er gab mir jedoch keine Antwort und schwieg.

"Ich bin übrigens Matteo", sprach er dann und gab mir ein leichtes Lächeln. Er drehte sich um und schloss die Tür. Natürlich musste er sie mit einem Schlüssel verschließen.

Ich setzte mich auf das Bett und überlegte, was er damit gemeint hatte? Er kam mir doch bekannt vor. Ich muss ihn schon einmal gesehen haben. Aber wo?

Ah, er war mit Leano im Restaurant. Aber wenn Matteo davon wusste, dass ich entführt werden würde, musste er doch wissen, dass ich die Milana bin. Die haben doch bestimmt meine Akte und solches Zeug. Das ist sicher auch ein Bild von mir drauf.

Ich verusuchte meine Gedanken abzustellen und legte mich hin. Schlaf würde mir gut tun.

_______________

Ein etwas kürzeres Kapitel. Ich hoffe es macht alles Sinn, was ich geschrieben habe. Wenn nicht, sagt bitte bescheid.

Afraid of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt