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MANUEL


"Hast du sie noch alle, sie mitzunehmen?" fragte mich mein Bruder, als ich wieder raus sah. Er zündete sich eine Zigarette an, die ich ihm abnahm und sie aus dem offenen Fenster warf.

"Lass den Scheiß, wenn sie da ist." sprach ich aus, da ich selber kaum vor ihr rauchte. Zumindest versuchte ich immer dran zu denken, es vor ihr sein zu lassen. Vor allem, weil sie mich draum gebeten hatte, es ganz zu lassen.

"Gott noch einer, der seine Eier abgegeben hat." sprach er seufzend aus, als er mich kurz ansah und ich die Augenbraue leicht hob. "Eros und du. Ihr beide steht unter der Fuchtel eurer Frauen." sprach er aus und klang fast schon angewiedert. 

Leise lachte ich auf, als ich die schöne Frau nochmal ansah, die aus dem Fenster sah und sie ihre schönen Augen zu mir schweifen ließ. Sie lächelte mich sanft an, bevor sie wieder raus sah und ich meinen Bruder nochmal ansah. 

"Du hast noch nie eine Frau gehabt wie sie oder Elaia, deswegen verstehst du das nicht." erklärte ich ihm ehrlich, da ich auch Eros verstand. Und ich auch verstehen konnte, dass es auf andere so wirkte, als wären wir Pantoffelhelden, aber es lohnte sich. 

"Ich will keine Frau wie sie oder Elaia. Die sind mir zu langweilig." sprach er schluterzuckend aus, bevor ich leise lachte. Langweilig war nichts an Medina, aber das musste ich ihm nicht beweisen oder auf die Nase binden.

"Fahr an den Strand." sprach ich aus, als ich sah, dass er gerade in die Stadt reinfahren wollte und ich sie da so weit raushalten wollte und würde wie nur möglich. Dafür würde ich sie in unserem alten Standhaus lassen, bis ich wieder weg konnte.

"Warte hier auf mich." forderte ich Dario auf, als wir ankamen und ich Medina aus dem Wagen half, da sie unfassbar klein war und sie in dem Wagen irgendwie unter ging. "Ich hatte nicht vor, mir das da anzusehen." sprach er aus und zeigte auf Medina, die ihre Augen nicht einmal zu ihm schweifen ließ und ich lächeln musste.

Verflog schnell wieder, als ich meinen Bruder ansah.

"Das da bekommt deinen vollen Respekt, sonst nehme ich dir die Eier ab und gebe keiner Frau die Chance dazu." sprach ich leise knurrend aus, als ich ihn ansah und ich Medina leicht zucken spürte in meinen Armen.

Er nickte leicht, bevor ich Medina ansah, die ich vor mich her schob und sie ihre großen Augen kurz zu mir schweifen ließ.

"Hier bleiben wir?" fragte sie, als ich die Türe für sie öffnete. "Ja, wir bleiben hier, solange wir hier sind. Ich hoffe es gefällt dir." sagte ich zu ihr und sah mir das Wohnzimmer an, in dem wir immer als Kinder gespielt hatten.

Wir alle.

Es war so unfassbar lange her und trotzdem erinnerte ich mich an jedes Detail meiner Kindheit. Ich war mir sicher, dass jeder meiner Cousins und meine Brüder sich daran erinnerte. Unsere Eltern und Großeltern hatten versucht uns so gut wie möglich, aus dem ganzen rauszuhalten so lange es ging.

Ich sah ihr dabei zu, wie sie das Kinderbild von uns allen in die Hand nahm und sie mich fragend ansah.

"Der hier." erklärte ich ihr, als ich auf mich zeigte und sie mich grinsend ansah, was mich ansteckte, als ich die Locken und die zu langen Haare ansah. "So sieht unser Sohn dann auch irgendwann aus?" hakte sie nach, mit pinken Wangen, als sie zu mir hochsah und wir darüber nie geredet haben.

Ich war mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt welche wollte. Sie scheinbar schon.

"Wenn er nach mir kommt." lächelte ich sie schwach an, da ich darüber nicht jetzt mit ihr reden wollte. Es war nicht der richtige Zeitpunkt und die Zeit hatte ich gerade auch nicht. "Wenn er nach dir kommt, wird er blond." lächelte ich sie dann ehrlich an, da ich mir das bildlich vorstellen konnte, wie unser Kind aussehen würde. "Blond und Klein." sprach ich weiter, als ich meine Lippen auf ihre Wange drückte und tief durchatmete.

Der Gedanke schien sie glücklich zu machen, denn sie strahlte mich fast schon an.

"Ich brauche nicht lange, mi Reina. Hier kommt niemand rein, daher fühl dich frei, das Kopftuch abzunehmen wenn du willst." bot ich meiner kleinen Königin an, die mich noch immer anlächelte wie ein kleiner Engel.

"Darf ich auch an den Strand gehen?" wollte sie wissen, was meinen Mnudwinkel zucken ließ. "Natürlich mi Amor, aber mein Bruder wird draußen bleiben und auf dich aufpassen, damit du Bescheid weißt." erklärte ich ihr, damit sie vorbereiet darauf war.

Leicht drückte ich meine Lippen auf ihre, bevor ich mich von ihr löste und ich dann zu meinem Bruder ging.

"Ich weiß schon. Platz nicht einfach rein und sag nichts zu ihr, was sie verletzen könnte." sprach er vorab, als ich gerade meinen Mund aufmachen wollte und ich dann leicht nickte.

"Beeil dich lieber." sprach er aus, bevor ich in den Wagen stieg und ich meine süße Medina, ausgerechnet bei Dario lassen musste. Er war ja mein Bruder und ich würde ohne zweimal drüber nachzudenken für ihn draufgehen. Aber meine Frau bei ihm zu lassen, war ein anderes Thema.

Nicht weil ich ihm oder ihr nicht vertraute, dass war sicher nicht mein Problem. Mein Problem war eher, dass ich seine Einstellung kannte und die Art und Weise wie er mit den Frauen umging. Mit allen, die nicht gerade unsere Abuela oder Mutter waren.


MANUELWhere stories live. Discover now