Kapitel 14: Delian, der Held?

Start from the beginning
                                    

Taavi sieht mich an, als würde ich bei ihm einbrechen und Valerie was antun wollen. Ey, dabei ist das Gegenteil der Fall!

„Geht's noch? Raus hier!", wird Taavi direkt enorm pissig.

„Ich habe ihn getötet und jedes Gemälde einzeln verbrannt. Ich habe ihn getötet, Valerie. Mit ... er ... ist Tod. Es ist egal, ob Adan den anderen kriegt. Das Druckmittel ist völlig zerstört", sprudelt es aus mir hervor.

In dem Moment springt Valerie förmlich hoch, reißt sich aus Taavis Armen und rennt auf mich zu. Taavi sieht ihr komplett perplex hinterher, zugegeben, ich sehe sie auch sparsam an.

Dann rennt sie mich auch schon halb um, fängt wirklich lautstark an zu weinen und drückt sich hoch aufgelöst an mich.

Scheiße, Taavi sitzt im Raum und seine Gemahlin wirft sich heulend in meine Arme.

„Delian! Ich danke dir so sehr! Ich ... hatte so Angst, dass er mich vergewaltigen wird!", bringt Valerie zwischen ihren lauten Schluchzern hervor.

Da ist Ende bei Taavi.

Sanft, aber bestimmend löst er seine Gemahlin von mir und nimmt die Wangen von Valerie in seine Hände.

„Sprich mit mir! Sofort! Wer? Wer will dir sowas antun?", betont Taavi nun extrem zornig.

Ich schwöre es euch, Taavis Ausstrahlung als Vampirmann ist so überdeutlich, das nimmt man doch garantiert bis zur Stadtmauer wahr!

Valerie verliert sich aber sehr in ihrem Heulkrampf, was ich übrigens absolut verständlich finde. Taavi zieht sie natürlich nun behutsam in seine Arme und drückt ihren Kopf an seinen Brustbereich. Unter weiteren lauten Schluchzern krallt Valerie sich nun bei Taavi fest und stammelt irgendwelche Sätze vor sich hin.

„Es tut mir so Leid! Ich liebe dich doch, mein liebster Taavi! Ich wollte das alles nicht! Bitte!  Da ist nichts mit Adan! Nein! Ich bin so froh, dass du da bist! Und dass alles gut ist! Ich wollte es nicht! Wirklich nicht! Das alles nicht! Ich wusste nicht weiter! Taavi! Ich liebe dich! Bitte bleib bei mir! Taavi! Taavi! Mein Liebster! Es tut mir so Leid. Es tut mir so Leid!", sprudeln die Worte fast ein wenig zusammenhanglos aus ihr hervor.

Diese herzzerreißenden Schluchzer dabei und diese zutiefst weinerliche Stimme geben selbst mir den Rest und ich bin nicht mal mit ihr vermählt.

Taavi muss innerlich sterben, ich schwöre es euch.

„Valerie, Liebes. So höre mir doch bitte zu. Valerie! Ich bin da! Ich bleibe! Natürlich bleibe ich! Ich liebe dich auch! Komm her, verstecke dich bei mir! Valerie! Valerie? Shhh, ganz ruhig! Es ist alles gut! Ich bin da! Valerie, Liebes! Ich bin doch da!", redet nun auch Taavi auf seine Liebste ein.

Es hat keinen Erfolg, ich frag mich, wer von beiden mehr überfordert ist mit der Situation. Gerade als ich gehen will, weil ich mich jetzt wirklich wie ein Störenfried fühle, hält Taavi mich auf. Er deutet auf seine Medizintasche, die ich ihm nun kurzerhand übergebe.

Während er Valerie weiter versucht an sich zu drücken und festzuhalten, drückt Taavi mir eine Phiole und eine Spritze in die Hand. Ich fülle die Spritze nun einfach mit dem Inhalt, auch wenn ich mir dabei halb kriminell vorkomme. Taavi nimmt die Spritze nun mit einem dankenden Blick entgegen und deutet mir zu bleiben.

Also stehe ich nun hoch verlegen da und schaue zu Boden.

„Valerie, Liebes. Ich verabreiche dir was zur Beruhigung. Keine Angst, Liebes. Ich bleibe bei dir", flüstert Taavi seiner Liebsten ins Ohr und versenkt dann geschickt die Nadel in Valeries Arm.

Kronprinz Silas IIWhere stories live. Discover now