Kapitel 4 oder ADHS ist blöd

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Ich schritt hinter Asmodis her. Ich wusste nicht, was er mit mir vorhatte. Ich wusste bloß, dass er mich trainieren wollte. Auch wenn ich nicht genau wusste, wie das aussehen sollte.
Doch bevor das Training losgehen konnte, brauchte ich dringend Ausrüstung. Ich folgte Asmodis in eine Höhle. Erst langsam realisierte ich, dass ich mich wirklich im Tartarus befand. Im dunkelsten und gefährlichsten Teil der gesamten Unterwelt. Wieso heißt es eigentlich Unterwelt? Wieso nicht Unterplanet oder so? Scheiß ADHS... so was hab ich manchmal. Einfach so verschwimmen die Gedanken in meinem Kopf und weichen dann ein wenig vom Thema ab. Schon wieder... Egal. Auf jeden Fall ging ich in die Höhle. Asmodis erwartete mich. „Percy Jackson. Ich habe dir eine Rüstung vorbereiten lassen. Und Waffen natürlich auch. Aber es ist wichtig, dass du deine Rolle verstehst. Du bist mein Spitzel. Deine Rüstung tarnt dich automatisch. Vor allem und jedem. Ob Gott, ob Mensch. Niemand wird dich erkennen, wenn du es nicht gerade willst. Du wirst praktisch unsichtbar. Zumindest solange du gut aufpasst, aber dass bringe ich dir schon bei. Eine Sache ist wichtig: Du musst leise sein! Sobald du einmal bemerkt wirst, ist es alles nicht mehr so leicht. Ich brauche dich immer mal wieder im Camp, allerdings unbemerkt. Deswegen vermassel es nicht!", drohte er mir, „Jetzt solltest du die Rüstung mal probieren."

Ich legte die pechschwarze Rüstung an. Sie war federleicht und passte wie eine zweite Haut. Ich hatte allerdings Zweifel, ob sie etwas aushalten würde und genau das fragte ich den Herrscher der Hölle. Er murmelte etwas und einer der Felsen aus der Wand löste sich und schoss auf mich zu. Aus Reflex schloss ich die Augen, der Aufprall war spürbar, ich wurde umgeworfen, doch mir passierte nichts. Absolut nichts. Das hätte zwar auch an dem Bad im Styx liegen können, doch die Rüstung hatte nicht einen Kratzer. „Überzeugt...", murmelte ich.
Asmodis gab mir einen Mantel mit Kapuze, passend zur Rüstung. Ich sah aus wie einer von diesen Ninja-Auftragskillern in einem Videospiel. Etwas moderneres war ihm wohl nicht eingefallen. Der Schwerthalter im Rücken war praktisch, der Schild, den er mir bereits gegeben hätte (er war schwarz, oh Wunder...) ließ sich per Knopfdruck auf einem Armband entfalten. Das war ziemlich nützlich, den ich wäre nicht sehr gern mit einem Schild durch die Gegend gelaufen. Asmodis hatte offensichtlich vor ein Waffenarsenal aus mir zu machen, denn neben ungefähr tausend Dolchen, die ich in allen möglichen Taschen, Fächern oder Ärmeln versteckte, gab er mir einen Bogen, der sobald ich ihn spannte, von selbst einen Pfeil einlegte. Hoffentlich hatte er noch nicht bemerkt wie miserabel ich im Bogenschießen war... Und falls ihr euch fragt, welche Farbe die ganzen Sachen hatten, ich geb euch einen Tipp: Sie sind schwarz...
Auf einmal bedeutete er mir zu folgen. Ich wunderte mich, dass nichts klapperte, obwohl überall Messer und Dolche steckten. Obsidian schlug gegen Obsidian, wie konnte das keinen Lärm machen? Ich schob es einfach auf die Magie von Asmodis. Machte das überhaupt Sinn? Egal, das musste es nicht. Er führte mich zu einem Tisch. Darauf lagen mehrere Schwerter. Ein langes, ein kurzes, ein sehr dickes, ein sehr schmales und so weiter. Ich nahm eins nach dem anderen in die Hand. „Das, das am besten passt nehmen wir zweimal.", verkündete der Teufel. Ich dachte das Obsidian aus dem Tartarus war unzerstörbar, aber ich fragte nicht. „Danit du noch eins hast, falls es dir entwendet werden sollte." Doch sein Blick sagte mir, dass ich es lieber nicht entwenden lassen sollte...

Nach mindestens 20 Minuten hatte ich nicht das Gefühl, dass eines der Schwerter mir perfekt passte. Ich nahm ein doppelschneidiges, recht gleichmäßiges, aber doch eher lang und schmal gehaltenes Schwert in die Hand. Es fühlte sich gut an. Aus Routine ließ ich es einmal schwingen. Der Schwung beschrieb genau die Bahn, die ich ihm mitgegeben hatte. Das war es. Ich nickte. Ja, ich war zu 100% überzeugt. Asmodis schien erleichtert diese Formalitäten hinter sich gebracht zu haben. Denn er scheuchte mich los und dann begann das Training.

Korrektur: Ich dachte es würde ein Training werden. Im Nachhinein war es wahrscheinlich eher ein Versuch mich doch noch loszuwerden, denn ich allerdings vereitelte. Mal durch Glück, mal durch Können. Am Anfang brauchte ich bloß gegen ein paar Strohpuppen kämpfen. Irgendwann bewegten die sich und begannen mich anzugreifen. Und auf einmal stand ein Monster vor mir. Ich weiß den Namen nicht, aber es sah aus wie ein Zentaur. Bloß war die Hälfte die nicht Pferd war, nicht Mensch. Sah eher aus wie Löwe oder so. Keine Ahnung was zum Teufel ich mir gedacht habe, aber ich sprang auf den Rücken des Dings. Es richtete sich auf, dann versuchte es mich abzuschütten. Just in dem Moment, als er es fast geschafft hatte, zog ich eins der Schwerter und rammte es ihm, mehr oder weniger aus Versehen, in den Rücken. Lautes Brüllen. Ich wurde abgeworfen. In Todesqualen jaulte und brüllte das Viech auf und verschwand schließlich in einer Stichflamme, bis nur noch Staub übrig blieb.

„Beeindruckend...", raunte Asmodis. Ich war fix und fertig. Wenn nochmal so ein Teil auftauchen sollte, dann würde das nicht so gut ausgehen...
Ich dachte, dass ich es geschafft hätte, doch das wäre ja viel zu einfach gewesen.
Folgende Erzählung stammt nicht von mir, die hab ich erzählt bekommen, als ich wieder aufgewacht bin...
Anscheinend hat mich irgendsoeine zweite Teufelin mit einem Schlag komplett außer Gefecht gesetzt. Wie war noch ihr Name gewesen? Lillith oder so ähnlich. Oder Lilli? Nein, ich glaub es war Lillith...
Als ich dann wieder aufstehen durfte, ging es weiter mit dem Training. Ich erspare euch die genauen Einzelheiten, aber es war ungefähr so: Mal gewann ich, mal verlor ich und wachte wieder in der Höhle auf. Ich wusste nicht wie lang das ging, aber es waren vielleicht ein paar Monate, in denen ich nur einmal am Tag etwas aß, nur zwischen den Pausen etwas trank und kaum Schlaf bekam. Es war ein Wunder, dass ich das überhaupt überlebte, wenn ich mal darüber nachdachte.

An einem Tag jedoch, blieb das Training aus. „Jackson. Komm zu mir."
Ich begab mich an den Rand zum Abgrund, in letzter Zeit war er immer seltener menschengroß, sondern eher so groß wie das Empire State Building. Er blickte nur mit dem Kopf aus der Grube, doch allein der war ungefähr dreimal so groß wie ich selbst. „Meister?", fragte ich. Er grinste höhnisch. „In diesem Moment brechen drei Heroen aus Camp Half-Blood auf, mit dem Ziel den Herrscherblitz von Zeus wiederzufinden. Kronos hat Ares überredet ihn stehlen zu lassen. Von wem, das brauchst du nicht zu wissen." Ich kniete mittlerweile am Boden. „Meister, wer sind die Halbblute die aufgebrochen sind?" Er lachte auf seine beste Hi-ich-bins-der-Teufel-Art. „Grover Underwood, Luke Castellan und ... Annabeth Chase."
Das Herz rutschte mir in die Hose.

Ey, Ich weiß nd was mit mir los ist, aber schon wieder ein Kapitel fertig. Naja egal, ich freu mich dass es so gut läuft. Viel Spaß beim Lesen!
JP

Percy Jackson - Verdorben Where stories live. Discover now