Kapitel 3 oder Kampf gegen Grillhähnchen

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PoV Percy

Ich fiel. Das war das einzige, was ich einwandfrei feststellen konnte. Über und unter mir, nichts als Schwärze. Wie lange war es her, dass ich gesprungen war? 10 Sekunden? Nein, viel zu kurz. Ich fiel seit mindestens 10 Minuten. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Stunden fiel, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Mir wurde schwindlig, wenn ich darüber nachdachte, wie tief das Loch wohl war. Ein paar Kilometer vielleicht. Vielleicht ein paar viele Kilometer. Ich wusste nicht, wo ich landen würde. Ich wusste nicht einmal, ob ich überhaupt landen würde. Ich nutzte die Zeit, um nachzudenken. Mom war tot. Grover hatte ich einen Brief hinterlassen, Annabeth eigentlich auch, bloß würde sie ihn niemals finden. Es war alles gesagt. Immerhin. Ich schloss den Gedanken ab. Es war wie in einem stereotypen Videospiel. Das verstehen nur die, die schon einmal eins gespielt haben. Es kam mir vor, als würde mein Fall beschleunigt werden. Wie vor einer langen Cutscene, wisst ihr wie ich mein? Doch es kam keine. Und so fiel ich weiter, nur etwas schneller.

Irgendwann realisierte ich, dass der Wind, der spontan aufgetaucht war, kein Wind war. Es war Atem. Von etwas großem. Beobachtete mich etwas? Oder jemand? Meine Befürchtung bewahrheitete sich, als ich die Stimme wieder hörte. „Percy Jackson. Ich kenne deine Zukunft. Ich weiß, was du für Möglichkeiten hast. Du hast die Macht. Du bist der Sohn des Meeres, auch wenn du es noch nicht weißt." Ich wurde langsam wütend. „Und was hast du mit mir vor?" Die Stimme lachte hämisch. „Du wirst mir helfen. Doch dafür musst du vorbereitet werden. Ich hoffe du erträgst Schmerzen..." wieder lachte die Stimme ohrenbetäubend. Ich schrie um sie übertönen zu können. „Was meinst du damit?" Ich hörte das Grinsen aus der dunklen, bösen Stimme. „Damit meine ich, du Held. Dass du gleich ein Bad nehmen wirst. Ein Bad im Fluss Styx!" Wieder lachte er. Hasserfüllt. Eine Hand packte mich und benutzte mich als Flummi. Ich raste förmlich. Ich wollte schreien, aber wenn ich den Mund geöffnet hätte, hätte es mir wahrscheinlich die Zunge ins Gehirn gepustet. Ich merkte, dass es leicht heller wurde. Ein bläuliches Licht schimmerte und wurde reflektiert. Von Wasser. Aber wo sollte es hier unten Wasser geben. Ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn ich klatschte wie ein Stein auf das Wasser und sank benommen zum Grund. »Konzentriere dich auf eine Stelle...« Die Stimme in meinem Kopf war die, die klang wie ein Monster. »Sonst wirst du verbrennen.« Willkürlich entschied ich mich für eine kleine Stelle am Rücken. Ich wusste zwar nicht was mit mir passierte, aber es begann höllisch wehzutun. Als würde ich verzehrt von Flammen, die mich fraßen. Ich schrie unter Wasser. Tauchte wieder auf, schrie weiter und hörte das Lachen der Bestie. „Was geschieht hier?", schrie ich. Er lachte nur weiter. „Steig aus dem Fluss." Ich gehorchte und kämpfte mich ans Ufer. Alles schmerzte. Meine Glieder fühlten sich an wie eine Mischung aus Wackelpudding und einer Suppe. Als würden sie zitternd an mir herunterfließen. Teuflisch ertönte das Lachen. Es schien als würde es von überall kommen. „Ein kleiner Test, Percy Jackson." Auf einmal sah ich eine Silhouette vor mir, die sich auflöste und Platz machte. Nein, sie machte nicht Platz. Sie verwandelte sich. Ein knappes Dutzend pechschwarzer Vögel flog auf mich zu und startete den Angriff.

Ich wankte. Zwei der Vögel kamen auf mich zu und hackten nach mir. Ich war mir sicher, dass sie mich getroffen hatten, doch es geschah nichts. Absolut nichts. Ihre Schnäbel und Krallen prallten einfach an mir ab. Ich fasste mir an den Arm. Er fühlte sich vollkommen normal an. Doch die Haut war irgendwie verändert. Wenn ich angegriffen wurde, geschah mir absolut nichts. Sie glitten an mir ab, ohne Schaden anzurichten. Trotzdem konnte ich den Vögeln nichts anhaben. Einer flog an meinem Rücken vorbei. Ich bekam ein ganz schlechtes Gefühl als seine Krallen nur Zentimeter neben einer Stelle an meinem Rücken, die sich anders anfühlte, vorbeirauschten. Etwas zog in mir. Mein Magen fühlte sich komisch an. Hinter mir hob sich das Wasser des Styx an. Dann rauschte es über mir hinweg auf die Vögel, schloss sie ein und nahm sie mit sich. Mit ein paar letzten Krächzern war der Kampf zu Ende. Die Vögel vergingen im Wasser zu Staub. Es wurde totenstill. Mit einem Mal war alles weg. Meine gesamte Kraft. Aufgebraucht. Ich ging auf die Knie. Was hatte ich da nur gemacht. Was waren das für Dinger gewesen? Sie erinnerten mich an den Adler von Zeus, den Chiron mir gezeigt hatte. Doch Aithon gab es nur einmal und sie war auch nicht pechschwarz. Und sie hätte nicht gegen mich verloren, so viel war sicher. Mir war eigentlich egal, was das genau für Dinger waren. Ich wusste nur, dass sie mir auf einer Stange geröstet, lieber gewesen wären.

Eine Gestalt trat aus dem Schatten. „Du hast es also tatsächlich geschafft..." es war die Stimme die mir so fremd war. Die so feindlich in meinen Ohren klang. Wer auch immer damit sprach, er war nicht mehr so groß wie davor. Ich erstarrte. Es war so in etwa der Teufel persönlich der auf mich zukam. Doch irgendwie auch nicht. Seine Augen glühten rot in einem Gesicht, das von einem Reptil hätte stammen können. Es war wie eine Art Drache. Doch es sah noch tödlicher aus. Auf dem Kopf saßen Hörner. Sein Körper war wie der eines perfekten Menschen. Fast der eines Roboters. Doch seine Haut war gepanzert. Um seine Schultern ging ein schwarzer Mantel. Vor mir blieb er stehen. Er bedeutete mir aufzustehen. Ich tat wie mir geheißen. Er blickte mich an. „Von nun an gehörst du zu mir. Ich werde dich ausbilden, Percy Jackson. Denn du, du hast Potenzial." Er berührte meine Schulter mit seiner Hand und ich spürte die enorme Macht, die er hatte. „Kronos war es nicht wert. Er hat nicht einmal den ersten Test bestanden. Du allerdings. Ja, du wirst es schaffen." Kronos. Das war der König der Titanen. Es machte alles keinen Sinn, aber vielleicht brauchte es das auch gar nicht. Ich nickte. „Das werde ich." Er lachte wieder hämisch, wie immer. „Das gefällt mir. Komm mit, Percy." Doch dieses Mal blieb ich stehen. Er hob eine Augenbraue. „Wie heißt du?", fragte ich ihn. Ein hasserfülltes Lächeln spielte um seine Lippen. „Ich bin Asmodis. Der eigentliche Herrscher der Unterwelt. Und wir werden die Götter stürzen, mein Junge. Dann sind wir wieder dran." Er lachte sein Ohrenbetäubendes Lachen. Dann folgte ich ihm, unwissend, was meine Entscheidung zu springen für gewaltige Folgen haben würde...

Ey es läuft xD Drittes Kapitel. Vielleicht bissl langweilig, aber ich geb mein Bestes.
Alles wie immer, Feedback, etc.
Vielen Dank fürs lesen!
JP

PS: Ich widme dieses Buch QueenDerLanguages , die wirklich immer für mich da war, ob ich geschrieben hab oder nicht. Du bist die beste!

Percy Jackson - Verdorben Where stories live. Discover now