Auch wenn er es nicht wollte, er konnte nichts dagegen tun. Er konnte nicht einmal feststellen, was genau er bei Melodys Offenbarung gefühlt hatte. 

Er war nicht sauer auf sie, auch wenn er es am Anfang sein wollte, aber dennoch wusste er nicht, welchen Weg er im Umgang mit dieser Situation einschlagen sollte. 

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( S i l a s )

Es war bereits dunkel, als Silas nach Hause fuhr. Heute hatte er sich entschieden, selbst zu fahren, hatte er vor der Arbeit noch im Fitnessstudio trainiert. 

Im Keller des neuen Hauses entstand zwar ein eigenes, vollumfängliches Studio, doch sie warteten immer noch auf einige Lieferungen. 

Als er zu Hause ankam, war es im Erdgeschoss verdächtig ruhig. Silas hasste diese Ruhe, sie machte ihn nervös. Wenn alles um ihn herum still war, dann hörte er seine eigenen Dämonen am lautesten. 

Er schaute auf die Uhr. Melody trainierte um diese Zeit mit Asher im Boxring und Silas entschied sich, direkt in den Keller zu gehen und zuzuschauen. 

Als er die Tür zum Trainingsraum öffnete, holte Melody gerade für einen Schlag aus. 

Sie traf Asher an der rechten Schulter und Silas lächelte in sich hinein. 

Sie machte das so verflucht gut - das alles... 

Den zweiten Schlag jedoch sah Asher kommen, er wich aus, drehte Melody zur Seite und fixierte sie. 

Beide atmeten schwer, Melody murmelte etwas in ihren Schutz hinein, was vermutlich einer Beleidigung gleich kam. 

"Pass auf, was du sagst, M", lachte Asher und ließ sie los. 

Sie machte einen provokanten Schritt auf ihn zu und Asher lächelte sie an. 

Silas' Magen zog sich unwillkürlich zusammen, als er sah wie er ihre Lippen fixierte. Asher lächelte sie auf eine Art an, die keinen Spielraum für Interpretation ließ. 

Er ballte seine Hände zu Fäusten. Sie hatten ihn nicht einmal bemerkt, deshalb ging er langsam rückwärts, schloss die Tür leise und stieg die Treppe ins Erdgeschoss rauf. 

Vor der Haustür hockte er sich auf den Treppenabsatz, zündete sich eine Zigarette an und schaute in den Abendhimmel hinauf. 

Erst wollte er sich fragen, womit er es verdient hatte, dass seine Geduld so auf die Probe gestellt wurde... doch Silas hatte genug getan. 

Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann überraschte ihn all das nicht einmal. 

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( M e l o d y )

An einem herrlichen Sonntag weihten wir das erste Mal unsere Terrasse ein. Es war zwar noch so kalt, dass wir uns in Decken hüllen mussten, doch den frühen Abend konnten wir mit einem herrlichen Ausblick über unseren Garten bis zu dem angrenzenden Wald genießen. 

Eingekuschelt in Silas' Arm, über uns zwei kuscheligen Decken und in der Hand ein Glas Wein. 

"Wieso hast du dich bisher noch nicht mit Summer getroffen?", fragte Silas irgendwann. 

"Ich wollte noch warten", antwortete ich. 

"Worauf warten?" 

Ich atmete tief ein und wieder auf, schaute zu ihm hoch. "Auf dich", begann ich, "es mag vielleicht doof klingen, aber ich hatte Angst, es könnte irgendwas passieren und du bist der einzige Mensch, dem ich ihr Leben anvertrauen würde"

Silas blickte mir lange in die Augen, ehe er kaum merklich nickte. 

"Ich liebe dich, Melody"

Ich lächelte, wohlwissend dass meine Antwort ihn ein wenig aus dem Konzept gebracht hatte. 

"Ich liebe dich, Silas" 

Dann glitten zwei seiner Finger unter mein Kinn, hoben es an und wir küssten uns lange und intensiv. So wie er mich schon eine Weile nicht mehr geküsst hatte, war Silas immer noch ein wenig auf Abstand. 

Ich kuschelte mich zurück in seine Arme, erzählte ihm von meinem Plan mit Summer in das Restaurant und anschließend shoppen zu gehen. 

"Und damit willst du mir sagen, dass ich mitkommen soll?"

Ich lachte. "Korrekt"

Silas seufzte extra laut. "Aber mit dem größten Vergnügen", antwortet er gequält und ich holte aus, um ihm spielerisch gegen den Brustkorb zu hauen, als er mein Handgelenk ergriff. 

"Willst du schon wieder spielen, Love?", fragte er amüsiert und führte meine Hand zu seinem Mund, küsste meine Handrücken und sah mich aus seinen leuchtenden Augen an. 

"Was, wenn ich spielen will?" 

Er leckte sich über die Lippen, musterte mein Gesicht. 

"Dann sollten wir besser reingehen" Mit diesen Worten stand er auf, half mir hoch und führte mich durch die Tür durchs Wohnzimmer in den Flur. 

Ein aufgeregtes, warmes Gefühl breitete sich in mir aus. 

Gerade als wir um die Ecke bogen, hörten wir die Haustür zufallen. 

"Hey"

Abrupt blieben wir stehen, meine Augen wurden groß. 

"Saint", keuchte ich überrascht und konnte förmlich hören, wie der Funke zwischen Silas und mir das Weite suchte. 

Silas spannte den Kiefer an, ließ meine Hand los und ging auf seinen besten Freund zu. 

"Hast du es geschafft?", waren die Worte mit denen er ihn in einem neutralen Ton begrüßte. 

"Aber na klar", antwortete dieser mit einem schiefen Lächeln im Gesicht. 

Dann passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Silas lachte, breitete die Arme aus, um Saint zu umarmen. Er klopfte ihm auf den Rücken. "Ich wusste, ich kann mich auf dich verlassen"


Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now