Kapitel 79

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( M e l o d y )

Als ich an diesem Morgen meine Augen öffnete, traf mich das Gefühl der Einsamkeit wie ein Schlag. 

Seit Wochen lebte ich in einem eng getakteten Rhythmus zwischen Training, Arbeit und meinem alles andere als normalen Leben in diesem Haus. 

Alles war anders, als ich es mir jemals ausgemalt hatte - und das hatte ich wahrlich oft genug. Ein kleines Mädchen, das sich ihren Geburtstag vorstellte. Wie sie aussehen würde, wo sie im Leben stehen würde... 

Nein, selbst meine ausgeprägte Fantasie war nicht in der Lage gewesen, mir das hier vorauszusagen. 

Ich nahm mein Handy vom Nachttisch, auf dem mich bereits einige Nachrichten erwarteten. Doch auch sie konnten dieses Loch nicht füllen.

Also laß ich sie mir durch, während mir die Tränen in die Augen stiegen. 

Ich wurde getröstet durch die Nachricht meiner Schwester und dem Gedanken, dass wir uns bald wiedersehen würde. 

Dann klopfte es an der Tür. Ich blickte hoch, als Saint und Asher mein Schlafzimmer betraten, einer trug einen Kuchen, der andere eine Champagnerflasche und ein Geschenk. 

Lächelnd wischte ich mir die Tränen von den Wangen, als sie sich zu mir an den Bettrand setzten. 

"Happy Birthday, Sweetheart", sagte Saint und umarmte mich fest. 

"Happy Birthday, M", gratulierte Asher, "aber singen werde ich nicht für dich" 

Ich lachte schnaubend auf, betrachtete den Kuchen, den sie vorsichtig vor mir auf dem Bett platzierten. 

"Cheesecake mit weißer Schokolade", erklärte Saint, hatte er ihn aus einem der besten Läden in London geholt. 

"Etwa nicht selbst gebacken?", scherzte ich und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Der Kuchen sah perfekt aus - und roch sogar noch besser. 

"Das würde ich dir zu deinem 18. Geburtstag nun wirklich nicht antun", sagte er belustigt und holte drei Gabeln hervor. 

Asher öffnete den Champagner und ich sah mich hochgezogenen Augenbrauen zwischen ihnen hin und her. 

"Keine Teller?" - sie schüttelten den Kopf. "Und Champagner statt Kaffee?" - sie nickten eindringlich. 

Und das Gefühl der Einsamkeit verschwand, ging zurück in das Loch in meinem Herzen, aus dem es gekrochen war. 

~

( M e l o d y )

Nach einem ausgiebigen Bad stand ich vor dem Spiegel, zog ein mitternachtsblaues Kleid und hohe Schuhe an. 

Den ganzen Tag haben die Jungs mich überredet, heute Abend auszugehen. Ich wollte nichts weniger als Feiern gehen... nichts außer alleine sein. Ich gab nach, wollte sie nicht immer wieder vor den Kopf stoßen, schließlich gaben sie sich nicht nur heute so viel Mühe, damit ich mich wohl fühlte. 

Also atmete ich noch einmal tief durch, griff nach meiner Tasche und warf einen letzten Blick in den Spiegel. 

"Ich wünschte, du könntest heute hier sein", flüsterte ich und ging, lenkte mich von den Tränen ab, die mir in die Augen schossen. 

Unten an der Treppe warteten Saint, Asher und Mattheo auf mich. Sie trugen Chinos mit lässig aufgeknöpften Hemden, hielten Gläser in der Hand und diskutierten über Fußball, während sie auf mich warteten. 

Saint war der erste, der mich bemerkte. Sein Blick wanderte zu mir und er verstummte, beachtete die anderen nicht mehr, die irgendwann seinem Blick folgten. 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now