Kapitel 46

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( S i l a s )

Silas starrte auf sein Handy, konnte seine Augen nicht von dem Bild nehmen, welches ihm von einem der angeblichen Sicherheitsleute geschickt wurde. 

Saint legte seine Hand auf seine Schulter, holte ihn zurück in die Realität. Er sah sich um, atmete tief durch ehe er es sperrte und in seiner Tasche verschwinden ließ. 

Juris Leute waren überall, vor allem auf dem Anwesen. Da er gleich seinen ersten großen Auftrag erledigen würde, schickten sie ihm eine kleine Erinnerung daran, was passieren würde, wenn er versagte. 

Ein Foto von Melody, wie sie friedlich schlafend in ihrem Bett lag. 

"Bist du bereit?", fragte Saint. Silas' Kiefer bebte, als er nickte und zu den anderen sah. Er baute Augenkontakt zu Asher auf, der auch ohne Worte verstand, was Silas ihm sagen wollte. Sofort machte er sich auf den Weg, verschaffte sich Zutritt zu dem Haus. 

Mit rausgestreckter Brust, einer Waffe in der Hand und einer Zigarette in der anderen, machte Silas sich ebenfalls auf den Weg. 


~

( M e l o d y )

Ich wälzte mich im Halbschlaf auf die andere Seite meines Bettes, spürte meine trockene Kehle und die Hitze, die sich in meinem Körper ausbreitete. Meine Augen waren geschlossen, als ich überlegte, mir ein kaltes Wasser aus dem Kühlschrank zu holen. 

Seufzend stand ich auf, gab mich geschlagen, denn so durstig konnte ich einfach nicht mehr einschlafen. 

Leise lief ich die Treppe herunter, füllte mir ein Glas kaltes Sprudelwasser ein, als ich ein Geräusch aus Silas' Zimmer vernahm. 

Erst dachte ich, ich würde es mir einbilden, doch dann ertönte es ein zweites Mal, gerade als ich einen weiteren Schluck des herrlich kalten Wassers zu mir nahm. 

Ich lief aus der Küche und den Flur entlang, blieb vor seiner Tür stehen. Wieder hörte ich das Geräusch. Es war ein dumpfes Geräusch, als würde jemand gegen ein Kissen hauen. 

Als ich gestern Abend ins Bett ging, war Silas noch nicht wieder da. Seither waren fünf Stunden vergangen. 

Langsam drückte ich die Türklinke herunter, die sich tatsächlich öffnen ließ. Das Zimmer war dunkel, nur durch einen kleinen Spalt drang das Mondlicht herein, erhellte den Raum so weit, dass ich Silas in seinem Bett liegen sah. 

Er gab kurze, abgehakte Geräusche von sich, sein Körper zitterte. 

Ich schlich mich hinein, stellte das Glas auf seinem Nachttisch ab. Silas Gesicht war schmerzverzerrt, seine Hände zu Fäusten geballt. 

Hilflos sah ich mich in seinem Zimmer um, wusste nicht ob ich ihn wecken sollte. Seine Reisetasche stand ungeöffnet in der Ecke, seine Kleidung hatte er über den Sessel geworfen. Er schien vor kurzem erst angekommen zu sein, hatte sich direkt schlafen gelegt. 

Als er sich hektisch im Schlaf bewegte, setzte ich mich neben ihn an den Rand. Mit einer Hand fuhr ich vorsichtig durch sein Haar. "Silas", flüsterte ich, was er erst nach dem dritten Mal hörte. 

Er fuhr hoch, starrte mich mit großen, erschrockenen Augen an. "Melody", keuchte er und sah sich um. "Was machst du hier?" Nur langsam entspannte sich seine Haltung wieder. Er drehte sich um, hatte zuvor auf dem Bauch gelegen und lehnte sich gegen das Kopfteil seines Bettes. 

Er trug kein T-Shirt, sodass das Licht des Mondes auf seine Tattoos fiel. Seine Haare waren durcheinander und seine Decke so weit hochgezogen, dass der Rand der Jogginghose zu sehen war. 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now