Kapitel 63

1.4K 61 8
                                    

( M e l o d y )

Ich werde niemals die Gesichter meiner Freundinnen vergessen, als ich ihnen erklärte, dass das Frühstück nicht bezahlen müssten. 

Stunden waren vergangen, in denen wir Kaffee tranken, aßen und über alles mögliche sprachen. Sie erzählten mir viel von der Schule. Von den Prüfungen, die sie gemeinsam mit der Parallelklasse in dem Eingangsbereich schreiben mussten, weil die Heizung in den Klassenräumen ausgefallen waren. 

Von den Partys im Gemeinschaftsraum der Jungs, die nun von Daniel Casson und seinen Freunden übernommen wurden, seit dem Silas und die anderen nicht mehr da waren. 

Und wo wir schon beim Thema waren: Maria und Daniel waren seit kurzem ein Paar. Kurz nach Silvester wurden sie für ein weiteres Schulprojekt zusammen eingeteilt. Sie arbeiteten eher weniger an dem Projekt und mehr daran, sich besser kennenzulernen. Zwar gingen sie mit der schlechtesten Note aus dem Fach, die sie je hatten, aber dafür mit einer Beziehung. 

"Auch wenn ihr zwei echt süß seid", begann Emma und beugte sich vor, "die Partys waren besser, als Silas und Saint sie geschmissen haben" 

Als wir fertig waren stand ich auf, holte meine Karte für das Hotelzimmer aus der Tasche. "Ich hole eben meine Jacke, fahrt ruhig schon mal runter", erklärte ich, nachdem wir beschlossen hatten, einen Spaziergang an der Themse und durch die Stadt zu machen. 

"Melody, Hase, wir müssen noch bezahlen", erinnerte Emma mich lachend und ich grinste schief. "Nein, müssen wir nicht", entgegnete ich so lässig wie möglich. 

"Was? Zahlt Silas etwa für uns?", fragte Leonora und griff nach ihrer Handtasche. 

"Wisst ihr... das Restaurant hier", sagte ich, sah mich demonstrativ um, "gehört mir"

Mit großen Augen und aufgeklappten Mündern schauten sie mich ungläubig an. "Das ist nicht dein ernst?", fragte Maria, schaute zu den anderen. 

"Melody De Clare, was für eine Geschäftsfrau", sang Emma und stand auf. "Sieht so aus, als hättest du uns noch so einiges zu erzählen" 

~

( M e l o d y )

London zeigte sich heute von seiner besten Seite. Sobald wir vor die Tür traten, begrüßten uns die Sonnenstrahlen des Frühlings. 

Untergehakt liefen wir über die Tower Bridge bis in die Innenstadt, während ich erzählte, dass Silas mir das Restaurant überschrieben hatte. 

"Ich denke, er wollte dass ich mich nicht mehr so abhängig von ihm fühle", erklärte ich. "Er liebt dich wirklich", lächelte Leonora. 

"Wer hätte gedacht, dass dieser Typ wirklich Emotionen besitzt", kommentierte Emma, die Silas einige Dinge weiterhin übel nahm. Ich verstand sie, schätzte es sogar dass sie so sehr auf mich aufpasste. 

Leonora und Maria liefen ein paar Schritte vor uns, als Emma mich in ihren Arm zog. "Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht. Es gingen viele Gerüchte um die De Clares um", seufzte sie. 

Auch ich schlang meinen Arm um sie. "Ich weiß. Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Die meiste Zeit wusste auch ich nicht, was wirklich vor sich ging" Ich schluckte schwer. Obwohl es noch gar nicht lange her war, kam es mir vor, wie eine Ewigkeit. 

"Behandelt er dich gut?", fragte sie in einem ernsten, besorgten Ton. 

Ich lächelte. "Ja", begann ich, "Es gab Startschwierigkeiten und Silas ist nicht unbedingt jemand, den ich als pflegeleicht bezeichnen würde, aber er bemüht sich sehr, damit es mir gut geht" 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now