Kapitel 13 - Neue Freundschaften

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Nach kurzem Hadern und nachdem ich mir fest vorgenommen hatte, dass ich mir Jake Zuhause vorknöpfen würde, sprach ich weiter.
„Du hast ja sogar recht – es geht tatsächlich um Paul."

Vielleicht konnte es sogar gut tun, einmal eine unvoreingenommene, objektive Meinung zu diesem Thema zu bekommen.
Bella kannte zwar dank Jake die Geschichte, doch immerhin hatte sie Paul nie kennengelernt und dieses Elend auch nicht mit eigenen Augen mitverfolgen können. Möglicherweise konnte dieser Blickwinkel sogar eine Hilfe sein.

Stumm sah mich Bella nur an und schien es nicht mehr zu wagen, von sich aus weiter nachzuhaken und wollte mir selbst die Chance geben, Näheres zu erzählen.
Und zögerlich tat ich das sogar.

„Weißt du", fing ich seufzend an, geriet aber alleine beim Gedanken an die Szene vorhin in La Push schon wieder in Rage. „Seitdem ich zurück bin, hat er kein Wort mit mir gesprochen. Noch nicht einmal ein Hallo hab ich bekommen – nichts! Und nicht, dass mich das stören würde! Allerdings ist er gerade eben, als ich zu dir fahren wollte, ernsthaft aus dem Nichts aufgetaucht und wollte plötzlich, dass ich nicht nach Forks fahre! Und er hat mich nicht gebeten, wie man das vielleicht jetzt erwarten würde. Er hat er gefordert, nein, er hat es regelrecht befohlen!"

Ich bemerkte selbst, wie ich mich von Wort zu Wort wieder in diese Sache hineinsteigerte und konzentrierte mich darauf, meine Lautstärke in Zaum zu halten und ließ damit auch Bella die Chance, etwas einzuwerfen.

„Wieso solltest du denn nicht nach Forks fahren?"
„Ich weiß es nicht!", antwortete ich lauter als geplant und tippte mir wütend gegen die Stirn. „Weil er einfach irre ist und nichts was er tut, Sinn macht!"

Mitfühlend sah sie mich an und schüttelte fassungslos leicht den Kopf.
„Die Männer", gab sie seufzend von sich und lehnte sich wieder zurück in ihrem Stuhl. „Das ist doch wirklich typisch. Da nimmt man sich Zeit und hat endlich das Gefühl, über sie hinweg zu sein und plötzlich erscheinen sie wieder auf der Bildfläche, wenn man gar nicht mehr mit ihnen rechnet. Und zack – schon hängt man wieder am Haken."

„Ich häng an überhaupt keinem Haken!", warf ich an dieser Stelle vermutlich etwas zu harsch ein, denn sofort hob Bella wieder entschuldigend ihre Arme und sah mich unschuldig an.
„Ich bin bloß genervt, ich versteh' ihn einfach nicht! Ich will Lahote nicht mehr in meinem Leben", erklärte ich mich seufzend und richtete meinen Blick nun auch wieder gen Himmel, bevor ich resigniert die Augen schloss.
Ich wollte dieses Thema so gerne endlich vollkommen abschließen, was sich allerdings schwierig gestaltete, wenn Paul urplötzlich wieder einfiel, sich mit solchen Aktionen wie eben in meinen Kopf zu drängen.

Ich wollte mir nicht länger den Kopf über ihn zerbrechen und ihm damit einen Platz in meinen Gedanken einräumen.
Stattdessen fiel mir auf, dass zwar Bella – Jacob sei Dank – bestens über mich und mein Leben informiert war, ich aber kaum über das Ihre Bescheid wusste.

„Aber genug davon", meinte ich also und drehte den Spieß nun um, als ich Bella neugierig musterte. „An wessen Haken hängst du denn?"

Überrascht zog Bella die Augenbrauen nach oben, lachte dann aber doch leise.
In Jakes Beisein hatte ich diese Frage nie stellen können, obwohl sie mir schon eine ganze Weile unter den Nägeln brannte.
Etwas in mir hoffte, dass sie mir vielleicht gestehen würde, sie hätte Gefühle für Jacob und die beiden hätten tatsächlich eine Zukunft miteinander, doch ihr Zögern ließ mich daran zweifeln.
Dass Jacob etwas für sie empfand, war so offensichtlich, dass die beiden längst ein Paar hätten sein müssen, würde sie seine Gefühle erwidern.

„Wieso lachst du?", wollte ich interessiert wissen, als Bella immer noch nicht antworte, sondern verträumt schmunzelnd in den Himmel blickte.
„Ach, weißt du, Julie", gab sie seufzend von sich. „Am Haken hängen trifft es in meinem Fall ganz gut."
„Wieso das denn?"

Lahote || Twilight / WerwolfWhere stories live. Discover now