Ist es Schicksal?

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Ich fror.

Die Angst lähmte mich beinahe.

Ich war in die Schatten gefallen... und dann?

Was war dann passiert?

Ich hatte keine Ahnung – ich wusste ja nicht einmal, wo ich mich gerade befand.

Es war, als würde ich schweben – wenn ich versuchte, einen Boden oder eine Decke zu finden, griff ich ins Leere.

Es gab nur die Dunkelheit und mich – egal, wie sehr ich auch nach dem Licht suchte, ich konnte es weit und breit nicht entdecken.

Vernebelten mir die Schatten meine Sinne?

Oder war etwas passiert, was ich nicht begreifen würde, weil ich es zuvor noch nie erlebt hatte?

Ich wollte hier weg... es war gruselig, ich fühlte mich nicht wohl... es war so dunkel...

Da wäre mir selbst der Tod lieber gewesen – hätte ich gewusst, was mit mir passieren würde, wäre ich den drei Personen wahrscheinlich sogar entgegen gelaufen...

Selbst das Zuhause der Jones wäre mir jetzt lieber gewesen.

Ich hätte mir ihre Beleidigungen angehört, ich hätte mich mit dem abgeschobenen Haushalt abgefunden – wenn es bedeutete, dass ich die Normalität wiederfinden würde, tat ich alles.

Selbst, wenn mich die Besitzer dieses Hauses umgebracht hatten – und ich ohne mein Gen nicht überlebt hätte.

Ich wollte einfach nur noch in mein Bett...

Noch einmal kniff ich meine Augen zusammen, mit der Hoffnung, dass ich vielleicht doch nur träumte, doch die Dunkelheit währte noch immer, als ich sie wieder öffnete.

Es gab kein Entkommen.

Meine Instinkte übernahmen, als das letzte Fünkchen an Hoffnung von mir weggeschwemmt wurde. Mein Körper zog sich automatisch zu einer Kugel zusammen, meine Arme umklammerten meine Beine.

Wärme.

Es war nur ein kleiner Fortschritt, der jedoch nicht lange anhalten würde.

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War- war das gerade eine Stimme gewesen?

Oder bildete ich mir das nur ein?

Es klang wie meine Mutter...

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Es war eine Stimme... welche Sprache war das?

Und was versuchte sie mir zu sagen?

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Mit jeder Sekunde, die in der Unendlichkeit zu verstreichen drohte, wurden den Worte deutlicher. Ich konnte die einzelnen Silben verstehen, ich konnte sie zusammensetzen.

Es klang wie die Geheimsprache, die mir meine Mutter als Kind beigebracht hatte.

War es vielleicht nie eine Geheimsprache gewesen?

„Farun Mitae Sepsum... Apes Filis Lebriose", trotz meiner Angst kamen mir die Worte leicht über die Lippen, als ich sie mit meinem Mund testete.

Es waren bekannte Wörter – nach und nach fielen mir die Bedeutungen wieder ein.

„Sprich mir nach, Kind... Öffne dich, Dunkelheit."

Ich hielt inne, als die Übersetzung durch meinen Kopf schwirrte.

Golden Blood | Eyeless JackWhere stories live. Discover now