Kurzgeschichte

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Ich dachte ich lass das letzte Kapitel einfach mal offen, vielleicht kommt irgendwann mal eine Fortsetzung davon. Also hab ich hier einfach mal eine kleine Kurzgeschichte zwischendrin. Sie ist ausgedacht und hat nichts mit mir oder meinem Leben zu tun. Viel Spaß <3

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Und da saß ich also und wusste mal wieder nicht was ich machen soll. Verlassen von allen, allein. Ich nahm erneut einen tiefen Zug meiner Zigarette, doch besser fühlte ich mich trotzdem nicht. Sonst hilft das immer aber dieses mal...keine Ahnung vielleicht sitzt der schock einfach zu tief.

Meine „beste Freundin" hatte mich verraten, im Stich gelassen, wie schon so oft. Aber heute ist es etwas anderes. Es ist vorbei mit unserer Freundschaft, für immer. Ich hab keine Lust mehr auf die ganzen Geheimnisse, auf die ganzen lügen.

Die ganze zeit lügt sie mir etwas vor von wegen sie hat keine zeit für mich, weil sie ihren Eltern helfen muss. Aber ganz so blöd bin ich dann auch nicht denn ich weiß genau dass sie so gut wie nie irgendetwas macht was ihre Eltern ihr sagen. Die ganze zeit hat sie sich heimlich mit meinem freund, nein, meinem ex-freund getroffen. Ich will von beiden nichts mehr wissen.

Flashback

Schon seit tagen freue ich mich auf heute, denn nachher sehe ich ihn endlich wieder. Ben, mein erster richtiger freund, nicht eine dieser Kindergartenbeziehungen, nein zwischen uns war mehr. Ich liebe ihn so sehr und ich hab ihn so vermisst. Wir wollten uns um 18 Uhr in unserem stammcafe treffen doch jetzt ist es gleich 18:45 Uhr.

So langsam vergeht mir die gute Laune und auch die Vorfreunde. Ach was rede ich denn da, wahrscheinlich hat er nur die zeit vergessen oder den Bus verpasst. Aber dann würde er sich doch melden, oder? Am besten ich rufe ihn mal an. Mailbox, na toll.

Es ist inzwischen 19 Uhr und ich beschließe, mich auf den weg nach hause zu machen. Meine Laune ist echt im Keller. Kann der Tag eigentlich noch schlimmer werden?

Langsam stehe ich von meinem platz in der hintersten ecke des Café's auf und laufe zu Tür. Zum Glück hab ich es nicht so weit bis nach hause. Da wir es Mitte November haben ist es schon dunkel, super. Völlig in Gedanken versunken schaue ich immer wieder auf mein Handy, in der Hoffnung Ben hätte mir endlich mal geschrieben. Doch als ich gerade um die nächste kurve gehe und ich mich umsehe wie weit ich eigentlich schon gekommen bin bleibe ich geschockt stehen.

Was ich da sehe lässt mir den Atem stocken. Nina, meine beste Freundin, steht da und steckt Ben, MEINEM Ben wortwörtlich die Zunge in den Hals.

Völlig außer mir vor Wut laufe ich auf die beiden zu, doch sie scheinen mich gar nicht zu bemerken, erst als ich mit lauthals äußere zucken sie zusammen.

„seid ihr eigentlich von alles guten geistern verlassen?!" brülle ich sie an. Zuerst wende ich mich an Nina, welche mich geschockt ansieht.

„ das hätte ich nie, wirklich NIE von dir erwartet! Und sowas nennt sich beste Freundin? Ich will dich nie wieder sehen! Verpiss dich aus meinem leben du miststück!"

Wow hatte ich das grad wirklich gesagt? Naja ich konnte schon ziemlich sauer werden aber dass ich mal so aus mir rauskomme, hätte ich mir selbst nicht zugetraut.

Beschämt sieht sie nun nach unten, dreht sich langsam um und geht. Nun wende ich mich an ben, welcher mich immernoch mit großen augen ansieht.

„ du hattest wohl nicht erwartetmic hier zu sehen, was? Tja ich hab eine ganze stunde auf die gewartet! Wir waren um 18 uhr verabredet, schon vergessen? Aber ja schön, ich freue mich auch dich wieder zu sehen."

„Sam warte ich kann das erkl-" doch weiter kommt er nicht da ich ihn gleich wieder unterbreche

„ nenn mich nicht sam, für dich heiße ich ab jetzt wieder samantha. Und deine billigen ausreden kannst du dir sonst wo hin stecken!"

„Aber sam ich liebe dich doch, ich weiß auch nicht was mit mir los war, bitte verzeih mir. Bitte gib mir noch eine chance." fleht er doch ich bin grade erst so richtig am ausrasten!

„Du weißt auch nicht was mit dir los war?! Ich soll dir verzeihen?! ICH SOLL DIR VERZEIHEN?! Weißt du was, du kannst mich mal. Ich. Hasse. Dich." ich betone jedes einzelne wort doch was dann von ihm kam lässt die wut so richtig in mir aufkochen,

„ok gut dann wars das halt mit uns, nina kann eh viel besser küssen als du." und klatsch, schon ist meine hand mit voller wucht auf seiner wange gelandet. Ich würdige ihm nicht einen einzigen blick mehr, drehe mich um und gehe.

Flashback ende

Verdammt, und mir kommen schon wieder die tränen. Ich brauch nur daran denken und schon könnte ich den ganzen tag heulen. Klar vor ihnen hab ich so getan als wäre es mir egal, doch ich bin nicht so stark wie ich immer tue, ich bin sogar ziemlich zerbrechlich. Langsam laufen die tränen meine wange herunter.

Ich sehe mich in meinem zimmer um und mein blick bleib bei einem foto von nina und mir hängen. Sofort stehe ich auf, nehm das bild und mein feuerzeug und laufe zu meinem fenster. Dort sehe ich mir das foto noch ein letztes mal an.

Es war letztes jahr zu meinem 16. geburtstag entstanden. Ich kann mich noch genau daran erinnern und muss leicht lächeln denn auf dem foto sehen wir so sorgenfrei aus, wir hüpfen auf meinem bett herum und machen grad eine wilde kissenschlacht, als meine mum reinkommt und dieses foto von uns schießt. Ja, wir waren glücklich. Doch die zeiten haben sich geändert.

Schnell nehme ich mein feuerzeug wieder zur hand und halte es an rechte untere ecke. In ein paar kleinen sekunden ist es aus meiner hand verschwunden und man sieht nur noch die asche die leicht vom wind davon getragen wird. Das würde ich auch gern können, einfach unbeschwert wegfliegen können, mich frei fühlen. Doch ich bin hier in bradfort gefangen und muss es auch noch über ein ganzes jahr hier aushalten. Allein.

Meine mutter ist so gut wie nie zuhause, da sie ständig auf geschäftsreise ist und mein 'vater' hat sich noch vor meiner geburt verpisst. Ich bin also wirklich auf mich alleine gestellt und hab jetzt noch nicht mal mehr eine person der ich irgendetwas anvertrauen kann, mit der ich einfach mal reden kann, über meine probleme oder wenn es mir schlecht geht, so wie jetzt gerade.

Mein ausweg ist dann immer entweder rauchen oder ab und zu auch mal alkohol. Aber selbst den trink ich nur für mich, da ich zwar öfter auf party's eingeladen werde, aber nie hin gehe.dort git es sowieso keine leute mit denen ich mich vernünftig unterhalten kann.

Aber naja was solls, ich hab mich langsam daran gewöhnt alleine zu sein, von niemanden wirklich beachtet zu werden.

Es ist ja auch wirklich so ich bin in allem normal, ich bin nicht gut und nicht schlecht in der schule, nicht dünn und nicht dick, nicht hübsch aber auch nicht besonders hässlich, nicht sehr beliebt aber auch kein loser oder streber. Wie soll ich denn da auffallen wenn ich genauso wie die meisten anderen bin, dem durchschnitt entspreche. Genau gar nicht, und so wird es auch immer bleiben.

Lost in my Thoughts.Where stories live. Discover now