chapter 12

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📍london

📆 34. schwangerschaftswoche

🤍 emmaareich

pov. jule/kai

„Havy"

Traurig blickte Jule in den Spiegel, als sein Freund im Türrahmen erschien. Seine Stirn war besorgt gerunzelt und er atmete erleichtert aus, als er sah, dass eigentlich alles gut war. 

„Was ist los Schatz?"

„Ich pass in nichts mehr rein" jammerte Jule und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Mittlerweile war sein Bauch schon so groß geworden, dass er nur noch in Jogginghosen und Pullis von Kai lebte. Verwunderlich war es nicht, denn in knappen sechs Wochen sollten sie ihren kleinen Jungen schon in den Armen halten. Doch heute wollte er etwas besonderes anziehen, denn er war endlich wieder gesund und Kai hatte versprochen, dass sie heute ihr letztes gemeinsames Date haben würden. Und da wollte er eigentlich eine Jeans und ein Hemd oder so anziehen; das klappte jetzt aber gar nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.

„Aber Jule, du hast auch einen Babybauch und hast dadurch zugenommen, natürlich passen da deine Jeans nicht mehr"

Obwohl Kai das vermutlich nicht wollte, hörte Jule einen leicht genervten Unterton heraus.

„Dann geh doch gleich, wenn du uns nicht willst"

Jules Gesicht hatte die Farbe einer Tomate angenommen, er war wütend. Was bildete sich Kai eigentlich ein? Einfach zu sagen, dass er fett geworden war. Das stimmte doch gar nicht!

„Jule, ich-"

„GEH KAI" Er deutete wütend auf die Zimmertür „RAUS"

Kai wusste, dass es jetzt sinnlos war, noch etwas zu erwidern, weshalb er aus dem Zimmer ging und in der Küche erstmal tief durchatmete. Jules Schwangerschaftsnebenwirkungen waren wirklich gering, die Morgenübelkeit verklungen. Manchmal plagten den Älteren Rückenschmerzen, aber dagegen half eine Massage super. Nur die Stimmungsschwankungen, die manchmal und ganz plötzlich kamen, waren nicht so toll. Kai wusste, dass Jule es nicht so meinte und es oft nur eine Reaktion auf falsch verstandene Worte war, aber er war froh, wenn man auch wieder Sachen sagen konnte, ohne vorher zu überlegen, ob sie irgendwas in dem Blonden auslösen konnten. Außerdem freute er sich so sehr auf ihren Sohn, dass er beinahe dachte, vor Vorfreude bald zu platzen.

Kai seufzte und überlegte, was er jetzt am besten machen würde. Es gab zwei Optionen – entweder Jule wollte alleine sein oder er wünschte sich, dass Kai wieder kam. Das war immer schwer zu sagen, aber Kai beschloss, dass er jetzt zurück zu seinem Freund gehen würde, auch, wenn er dadurch eventuell die Stimmung bei ihrem Date heute Abend versauen würde.

„Juli?"

Leise betrat er ihr Ankleidezimmer und fand Jule auf dem Boden sitzend vor dem Schrank. Sein Gesicht hatte er auf die angewinkelten Knie gelegt und mit den Armen umschlossen. Auch ohne, dass er es sah, wusste Kai, dass Jule weinte.

„Juli shhh"

Sofort war er bei ihm und zog ihn in die Arme. Dann hauchte er ihm einen Kuss auf die Haare und strich über die Schulter, ehe er etwas sagte.

„Ich meinte das nicht so, aber weißt du, es ist doch ganz normal, dass dein Bauch größer geworden ist. Unser Baby will doch auch wachsen Juli, aber wir können dir neue Hosen kaufen gehen, wenn du magst"

finally || our little familyKde žijí příběhy. Začni objevovat