chapter 4

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📍london

📆 15. schwangerschaftswoche

🤍 emmaareich

pov. kai

Jan: Seid ihr gut gelandet? Geht es Jule gut?

Kai: Alles gut bei uns, danke Jan

Jan: Na klar, schön, dass es euch gut geht😊

Kai: Wie geht's dir denn?

Jan: Mir geht es auch gut, danke! Schläft Jule noch?

Kai: ja genau, er ist immer so müde und dann muss er spucken, wenn er aufwacht☹

Jan: na dann mach ihm Frühstück, da freut er sich bestimmt

Kai: denkst du?

Jan: Na klar Kai, los💪🏻

Kai: Danke Jan❤️

Jan: Wofür?

Kai: für den Arschtritt. Heute ist der erste Arzttermin und du hast Recht, Jule kennt das ja schon, aber ich nicht und ich habe ein bisschen Angst... Was ist, wenn der Arzt uns nicht akzeptiert? Oder doch etwas mit dem Baby nicht in Ordnung ist?

Jan: Ach Kaichen... Overthink das nicht immer alles, es wird alles gut sein, ich bin mir sicher. Du schaffst das und es wird sicher ein schöner Tag

Kai: wenn du das meinst...

Jan: ich weiß das Kai und jetzt hopp hopp, nicht das dein Liebster ohne Frühstück aufwacht ❤️

Seufzend legte Kai sein Handy weg. Hatte sein großer Bruder Recht? Würde alles gut laufen? Vielleicht war es wirklich besser, wenn er jetzt Frühstück machte, Jule sollte so lange schlafen wie möglich und die Uhr zeigte ihm, dass sie in knappen zwei Stunden schon in der Praxis sein sollten.

Auch das war neu, genau wie so viel anderes. Jetzt startete ihr Tag nicht mehr mit einer Kuscheleinheit und sanften Küssen, nein; jetzt begann er bei dem Untersuchen von Jules Bauch, ob dieser schon gewachsen war. Jetzt machte er nicht mehr für zwei Leute Frühstück, nein, er achtete auf alle komischen Essensgelüste, die Jule seit der Schwangerschaft pflegte. Jetzt hauchte er nicht nur auf Jules Lippen einen Kuss, ehe er zum Training ging, jetzt drückte er seine Lippen auch auf den Bauch seines Freundes.

So vieles Veränderte sich, es war nicht von einen auf den anderen Tag so gewesen, viel mehr ein Prozess. Und Kai mochte den Prozess, es ging ihm bloß viel zu langsam. So sehr er es liebte, jeden Tag nachzusehen, ob Jules Bauch gewachsen war, so gerne würde er ihr Baby auch schon in den Händen halten. Er würde ihm oder ihr die Welt zeigen, alles erklären und versuchen, all die Liebe, die er für Jule empfand, auch dem oder der Kleinen zu schenken. Kai hoffte, dass er es schaffen würde, denn auch, wenn er sich so unfassbar sehr auf diese Zeit freute, hatte er etwas Angst, dass es nicht so werden würde, wie er sich es ausmalte. Vielleicht klappte es doch nicht, vielleicht passierte noch etwas. Vielleicht würde es so werden, wie er dachte. Aber am Ende hatte er noch immer Jule und das Tagebuch, in dem sie abwechselnd schrieben. Lea, seine große Schwester, hatte es ihnen geschenkt mit der Begründung, dass sie jeden Abend hineinschreiben, aber nicht das geschriebene von dem jeweils anderen lesen sollten. Und seitdem taten sie dies, jeden Abend aufs Neue. Kai versuchte, all das, was er fühlte, in Worte zu fassen, die guten und die schlechten Sachen. Und laut Lea war es eine tolle Erinnerung, die das Gefühl der Vorfreude auf ihr Baby immer wieder zurückbrachte beim Lesen, selbst wenn es dann schon auf der Welt war.

finally || our little familyWhere stories live. Discover now