I feel betrayed

68 5 16
                                    

Flashback - Dreizehnjährige Kathleen

Meine Periode war ausgeblieben. Ich wusste, was das bedeutete. Ich rannte voller Freude ins Zimmer von Leopold und wollte schon die Neuigkeit verkünden, doch da warf er mir einen eindringlichen Blick zu. Man sollte niemals ohne Klopfen und einem Knicks herein. „Verzeiht", entschuldigte ich mich und machte einen kurzen Damenknicks. „Aber ich habe freudige Neuigkeiten zu verkünden", teilte ich ihm freudig mich.

Er stand von seinem Schreibtisch auf und räumte die Sachen auf einen Stapel zusammen. Er wandte sich zu mir um und verlangte ungeduldig: „Ich höre." Die Glücksgefühle in mir überschlugen sich. Ich legte eine Hand an meinem Bauch und lächelte noch breiter. „Ich bin schwanger." Er wirkte überrascht, hatte mit einer solchen Neuigkeit nicht gerechnet. Plötzlich lächelte er auch und stürmte auf mich zu. Er hob mich hoch und drehte sich mit mir einmal im Kreis. „Das ist ja eine unglaubliche...", fing er groß und theatralisch an. Er wollte wohl unglaubliche Neuigkeit sagen. Er setzte mich wieder am Boden ab und räusperte sich. Er wollte seine Fassung bewahren und beendete nun förmlicher: „...eine erfreuliche Neuigkeit."

~~~~~

„Morgen Kate", begrüßte mich Kai. Verwundert blickte ich ihn an. Er saß auf meinem Bett und blickte mich erwartend an. Ich stöhnte und drehte mich von ihm weg. „Lass mich schlafen!", beschwerte ich mich. Er lachte und erwiderte amüsiert: „Du bist wirklich eine Langschläferin. Es ist schon fast zwölf Uhr." Ich vergrub mein Gesicht in dem Kissen und grummelte: „Wir waren immerhin auch bis fünf Uhr wach!" Wir hatten einen Film geschaut und auch etwas Alkohol getrunken. Ich mehr als Kai, aber immerhin war ich ein Vampir und spürte nicht so leicht etwas.

Ich wurde immer noch von meinem Vater und Leopold, sowie von Erinnerungen verfolgt. Ich wusste, dass sie nicht echt hier waren, aber hin und wieder waren solche Momente, die mich zweifeln ließen. Manchmal fühlte es sich so real an, vor allem wenn sie mich verletzten. Ich spürte alles, als würde sie es mir wirklich antun. Es war ein Alptraum. Ich war mir oftmals der Realität nicht mehr sicher.

Das Ganze ging jetzt schon ein Monat lang so. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben hier je freizukommen. Aber wenigstens verstand ich mich mit Kai und deshalb war die Aussicht für immer mit ihm eingesperrt zu sein nicht ganz so schlimm. Er war ein guter Freund geworden. Ich würde fast schon behaupten, dass er mein bester Freund war. Ich hatte sonst eigentlich keine Freunde. Stefan mochte mich nicht mehr. Damon und ich waren definitiv mehr als Freunde. Elijah und Rebekah könnte ich noch als Freunde zählen, auch wenn wir den Kontakt etwas verloren hatten. Da fiel mir noch Klaus ein, er war noch ein sehr guter Freund.

„Hast du eigentlich schon die Hoffnung aufgegeben?", fragte ich Kai. Wir waren hinunter in die Küche. Er kochte gerade, während ich auf einem Sessel saß und ihm dabei zu sah. Irgendwie war er immer am Essen. Kai wirkte überrascht über die Frage. Da fiel mir ein, dass er noch länger hier war. Ich seufzte und entschuldigte mich: „Sorry, das war dumm von mir zu fragen." Er rührte die Nudeln im heißen Wasser um und begutachtete ob sie schon fertig waren.

Ich wollte das Thema eigentlich lassen, doch irgendwie konnte ich nicht. Eine Frage quälte mich einfach: „Hast du eigentlich eine Idee, wie man hier überhaupt frei kommt?" Ich kannte mich mit Gefängniswelten nicht gut aus. Er seufzte und sah wohl ein, dass ich das Thema jetzt nicht lassen würde.

„Ja, ich weiß es. Aber das funktioniert nicht ohne eine Bennett Hexe", erklärte er mir. Sofort horchte ich auf. Bennett Hexe? „Warte! Mich hat eine Bennett Hexe hergeschickt", erklärte ich und er blickte mich sprachlos an. Er ließ den kochenden Topf stehen und eilte um die Kochinsel zu mir. „Du wurdest von einer Bennett hergeschickt?", fragte er noch einmal nach. Er wirkte als könnte er nicht glauben, was ich ihm gerade erzählt hatte. Ich nickte und antwortet: „Ja?" Ungläubig starrte er mich an und beschwerte sich: „Und das konntest du nicht früher erwähnen?" Was brachte das zur Sache?

Er lächelte plötzlich freudig. Verwirrt fragte ich: „Warum wirkst du so freudig?" „Weil wir hier frei kommen, Kathleen!" Nun war ich diejenige die sprachlos war. Ich stand auf und fragte hoffnungsvoll: „Wirklich? Wie?" Er deutete auf mich und meinte: „Dank dir. Die Bennett hat die hergeschickt und wegen ihr hast du die Halluzinationen. Ihr Zauber liegt auf dir und zum Freikommen brauchen wir Bennett Magie." Warum klang es so, als wäre da ein Hacken? Wie wollte er bitte an Bennett Magie kommen, wenn der Zauber auf mir lag? Da realisierte ich, was er vor hatte.

Kopfschütteln trat ich zurück und meinte: „Nein, du ziehst mir sicher nicht meine Kräfte ab." Er gab aber nicht auf und versuchte mich zu überzeugen: „Aber Kate das ist unsere Chance. Ich kann darauf achten nicht zu viel abzuziehen. Ich nehme nur das Nötigste und falls du doch austrocknest..." Fassungslos unterbrach ich ihn: „Austrocknen?!" Ich hatte schlechte Erfahrungen damit und wollte nicht schon wieder hundert Jahre vergammeln. „Ich mache das nicht!" „Aber warum nicht?", fragte er mich. Da fragte er noch? „Weil ich nicht zurückgelassen werden will!", schrie ich ihn an und drehte mich um.

Ich wollte gerade gehen, da ergriff er mich am Arm und hielt mich auf. Mein Blick fiel auf seine Hand. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass er mir unerlaubt jetzt die Kräfte abziehen würde. Doch er tat es nicht. Ich blickte zu ihm auf und wir sahen uns in die Augen. „Ich verspreche dir, dass ich dich nicht zurücklasse", gab er mir sein Wort. Würde ich es bereuen ihm zu vertrauen? Ich war etwas verunsichert und antwortete deshalb noch nichts. „Falls du austrocknest gebe ich dir mein Blut und dann verschwinden wir zusammen von hier." Er betonte zusammen und blickte mir beim Sprechen direkt in die Augen. Er meinte es ernst.

Ein Gefühl in meinem Inneren sagte mir, dass ich ihm vertrauen könne und somit nickte ich. „Einverstanden." Er lächelte nun wieder und wir stellten uns nun gegenüber hin. Er ergriff meine beiden Hände und ich atmete noch einmal tief durch. „Bereit, Kate?", fragte er mich und ich nickte. Er war mein bester Freund. Ich konnte ihm vertrauen. Seine Hände leuchteten auf einmal gelb auf, wo er mich berührte und ich zischte kurz auf. Ich verzog leicht das Gesicht. Ich spürte regelrecht, wie meine Energie ausgesaugt wurde.

Nach wenigen Sekunden sackte ich auf die Knie. Ich biss die Zähne zusammen. Er verfestigte seinen Griff und hatte seine Augen geschlossen. Ich sah ihm an, dass ihm das Gefühl gefiel. Ich wurde schwächer, während er immer stärker wurde. Er wurde mächtiger. Meine Kraft füllte in ihm seine leere Hexenmagie auf. Ich blickte auf das gelbe Licht, was von unseren Händen ausging und plötzlich musste ich erschrocken fest stellen, dass ich langsam austrocknete. Graue Adern machten sich langsam von meinen Händen über meine Arme breit.

„Kai...", murmelte ich gequält und hoffte, er würde aufhören. Doch er lächelte stattdessen und machte weiter, während ich immer schneller austrocknete. Mir wurde immer kälter. Schnell war die Kälte nicht mehr zum Aushalten. Mir wurde schwarz vor Augen und ich rief panisch: „Kai! Hör auf!" Das war das Letzte bevor alles verschwommen wurde und ich umkippte. Ich fühlte mich hintergangen. Es war falsch gewesen ihm zu vertrauen. Er würde jetzt bestimmt ohne mich abhauen. Er hatte mich angelogen. Wir waren anscheinend doch keine Freunde.

Which Love Is Stronger? / Kol or Damon?Where stories live. Discover now