Wasn't nice to kill me

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Flashback - Dreizehnjährige Kathleen

Als seine Lippen plötzlich die meinen berührten stieß ich Leopold von mir. Ich wollte das nicht! Grob packte er mich und stieß mich unsanft gegen die Wand. „Du hast keine Wahl, Kathalena. Du bist jetzt meine Frau!", fuhr er mich an und ich schluckte. Er hatte recht. Wir waren verheiratet und deshalb war ich verpflichtet, immer wenn er es verlangte, mit ihm zu schlafen. Dies nannte man Eheschuld. Mir wurde gelehrt, dass Sex ein reines Mittel zum Zweck der Zeugung von Kindern war. Aber war ich überhaupt schon bereit Kinder zu haben?

Jedoch hatte ich keine andere Wahl. Meine einzige Pflicht als Frau war es Kinder zu gebären und sie angemessen zu versorgen sowie auch meinen Ehemann. Ich musste ihn in allem unterstützen. Die Eheschuld band mich an ihn. Ich ergab mich also jetzt und küsste ihn. Ich musste das ohne Widerrede über mich ergehen lassen. Er entband mir mein Korsett und wir küssten uns ihm Bett. Ich hasste es seine Lippen auf den meinen zu haben. Ich hasste seine Berührungen und generell alles an ihm. Doch wir waren einander versprochen worden und ich war eine Heirat eingegangen. Es gab kein Zurück mehr und so verlor ich in dieser Nacht meine Jungfräulichkeit an einen Mann, den ich über alles verabscheute.

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Ich hörte das Geräusch, dass jemand etwas aß. Ich bewegte meine Hände und spürte, dass sie gefesselt waren. Verwirrt öffnete ich meine Augen. Ich saß auf dem Boden. Meine Hände waren nach hinten an ein Bein des Tisches gefesselt. „Was zur Hölle...", murmelte ich, dann erblickte ich die Ursache für die Essgeräusche. Auf dem Sofa der Salvatores saß ein fremder Junge mit dunklem Haar, welcher aus einer Packung runde gelbe Dinger aß. Ich hatte mich aufrecht hingesetzt und musterte den Fremden. „Auch Mal wach?", fragte er belustigt. Ich blickte mich um. Wo waren alle? Wieso war ich immer noch im Anwesen? Und was machte dieser Fremde hier?

Ich betrachtete die ganzen Möbel im Salon und bemerkte, dass es etwas anders aussah. Also war wohl die bessere Frage: Welche Zeit wir hatten? Hatte Bonnie mich in die Vergangenheit geschickt? Aber sie hatte doch irgendwas von Verbannung gelabbert. Der Fremde grinste und fügte hinzu: „Ich dachte schon du wachst nie auf." Er biss von einem der runden Dinger ab und betrachtete mich amüsiert. Ich sprach nun direkt das aus, was ich mir dachte: „Was machst du hier?" Er hatte nichts im Salvatore Anwesen verloren! Er fing auf einmal an zu lachen und erwiderte: „Eigentlich sollte ich dir diese Frage stellen. Wer hat dich hergeschickt?" Das bestätigte mir, dass ich wirklich nicht mehr in der normalen Welt war. Der Zauber hatte funktioniert.

„Wo bin ich?", fragte ich ihn und blickte zu den Handfesseln zurück. Kauend entgegnete er: „Beantworte zuerst meine Frage." Konnte er vergessen! Zuerst sollte er mir Antworten geben. Ich zerriss mit Leichtigkeit das Seil und stand auf. „Wo bin ich?!", fauchte ich und zeigte mein Vampirgesicht. „Woah!" Er hob unschuldig die Hände und legte die Essensverpackung weg. Mich störte das Geräusch sowieso schon! „Ich dachte mir bereits, dass du ein Vampir bist", meinte er. Er wusste also vom Übernatürlichen. Ich lächelte böse und stellte fest: „Schön, dann weißt du ja auch, dass ich dich töten werde, wenn du mir keine Antworten gibst."

Amüsiert schüttelte er den Kopf und meinte schmunzelnd: „Du gefällst mir." Ich machte ein abwertendes Geräusch und hob meine Hand, so dass er meinen Verlobungsring sah. „Bin schon vergeben." Er betrachtete mich stirnrunzelnd und erwiderte abschätzend: „Nicht auf diese Art." Auf welche Art dann bitte?! Wenn ein Junge so etwas sagte, meinte er es doch nur auf diese Weise.

„Sagst du mir jetzt wo ich bin und was das hier ist, oder muss ich die Antworteten mit Folterung aus dir herauskriegen?", fragte ich ihn und er grinste nur breiter. Wieso grinste er bei einer solchen Aussage?! Was war nur los mit diesem Kerl? Der tickte doch nicht mehr richtig! Mir reichte es nun und so benutzte ich meine Vampirgeschwindigkeit. Innerhalb einer Sekunde brach ich ihm das Genick. Selbst schuld, wenn er nicht sprach! Ich würde auch von alleine irgendwie draufkommen, wo ich war. Ich brauchte ihn nicht dafür und so marschierte ich aus dem Anwesen in die Innenstadt Mystic Falls.

Die Stadt war Menschen verlassen. Nirgendwo eine Menschenseele. Es war wie eine Geisterstadt. Es war eigenartig. An einer Veranda fand ich eine Zeitung. Neugierig schaute ich auf das Datum. 10. Mai 1994. Ich war also wirklich in der Vergangenheit. Aber wie war das möglich? „Es war nicht sonderlich nett von dir mich umzubringen." Ich fuhr erschrocken herum und blickte ungläubig den vor mir lebenden Jungen an. Ich hatte den Idioten doch gerade erst umgebracht! Sprachlos fragte ich ihn: „Wie ist das möglich? Bist du ein Vampir?" Er schüttelte den Kopf. Aber wie konnte er dann? Da realisierte ich und schmiss die Zeitung zu Boden. Etwas aufgebracht stellte ich fest: „Hier kann man nicht sterben." Also konnte ich ihn nicht umbringen. Er nickte und erwiderte: „Du bist ja doch schlau." Ich verdrehte die Augen.

„Halt die Klappe", beschwerte ich mich und ging an ihm vorbei, dabei stieß ich ihn extra an. Ich stolzierte nun von ihm davon. „Wo gehst du hin?", fragte er mich. „Ganz weit weg von dir!", rief ich zurück. Wenn ich schon hier mit ihm zusammen eingesperrt war, dann könnte ich so viel Abstand wie nur möglich zwischen uns bringen. Ich wollte nicht mit dem Kerl alleine sein! Konnte nicht noch irgendjemand anderes... Als wäre mein Wunsch gehört worden entdeckte ich plötzlich am Ende der Straße jemanden. Erstarrt blieb ich stehen, als ich die Person erkannte. Das war unmöglich. Ich hörte, wie der Junge mich einholte und belustigt hinter mir fest stellte: „Sehr weit bist du ja nicht gekommen." Ich schluckte und starrte immer noch meinen Ehemann an, welcher nun langsam auf uns beide zu kam. Auf einmal wünschte ich mir, dass ich doch alleine mit dem Jungen wäre. Alles war besser als das!

„Nein...", hauchte ich und trat einen Schritt zurück. Der Junge fragte mich amüsiert: „Welchen Geist hast du den gesehen?" Ich blickte ihn nicht an. Ich wandte meinen Blick nicht von Leopold ab. Immer schneller kam er auf mich zu. Ich wollte weglaufen, doch ich war wie erstarrt. So wich ich nur mit langsamen Schritten zurück. Nun war der Junge verunsichert. Er folgte meinem Blick, dann sah er mich verwirrt an und fragte: „Was ist los mit dir?" Ich fing leicht zu zittern an. „He!" Der Junge berührte mich am Arm und blickte mich besorgt an. „Du bist doch gestorben...", murmelte ich während ich Leopold immer noch anstarrte. Verwirrt meinte der Junge: „Das habe ich dir doch gerade erklärt. Hier kann man nicht sterben."

Der Mann vor mir lächelte böse. „Dachtet ihr, dass ihr mich so leicht los werdet? Wir sind für die Ewigkeit aneinander gebunden." Ich schüttelte leicht den Kopf und trat noch einen Schritt zurück. „Nein..." Der Junge blickte zwischen mir und Leopold hin und her. „He, hör mir zu, ich weiß nicht, was du da siehst, aber da ist nichts", erklärte er mir. Ich blickte nun kurz ihn an, dann wieder zu Leopold. „Du siehst ihn nicht?", fragte ich verunsichert. Der Junge schüttelte den Kopf. „Aber da steht er doch...", fing ich an. Der Junge zwang mich ihn anzusehen. Er hatte blau-graue Augen. Er blickte mir intensiv in die Augen, damit ich ihm zuhörte und so sprach er auf mich ein: „Da ist niemand."

Ich sah wieder zu Leopold. Er stand aber dort. Ich blickte wieder zu dem Jungen und fragte: „Also bilde ich mir das nur ein?" Er nickte und schlug vor: „Komm am besten verschwinden wir von hier." Er legte einen Arm um mich und zog mich weg von Leopold. Über meine Schulter sah ich noch kurz zurück, doch ich ließ mich von dem Jungen mitziehen. Hatte er recht? Bildete ich mir meinen Ehemann nur ein?

Ich atmete tief durch und fragte: „Wie heißt du überhaupt?" Ich wollte schnell das Thema wechseln. Er lächelte amüsiert und stellte fest: „Wie unhöflich, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Kai." Ich lächelte nun ebenfalls und erwiderte: „Kathleen." Wir lächelten uns kurz an und ich entschuldigte mich: „Tut mir leid, dass ich dich umgebracht habe." Er schmunzelte. „Ich habe dich immerhin davor gefesselt." Ich lachte. Da hatte er recht. Ich vergas Leopold für den Moment und war Kai dankbar, dass er mich von ihm weggebracht hatte.

Which Love Is Stronger? / Kol or Damon?Where stories live. Discover now