4 🖤• Tialda •🖤

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Triggerwarnungen im Infokapitel lesen!

Fester, schneller ..., das waren die Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, während Vigo mich auf der Tischplatte unseres Aufenthaltsraumes vögelte. Er war nicht übel, dass musste man ihm lassen. Und damit meinte ich, sowohl in der Position des knallharten Anwaltes als auch in der Rolle des Liebhabers.

Allerdings schaffte ich es einfach nicht, eine gesunde Beziehung zu ihm aufzubauen. Unsere Treffen bestanden entweder darin, dass er uns irgendwo aus der Scheiße holen musste, oder darin, dass wir beide Sex miteinander hatten. Andererseits hatte ich nicht wirklich das Bedürfnis, mit ihm essen zu gehen oder so zu tun, als wären wir ein stinknormales Paar. Das würde ohnehin nicht passen. Wir würden zusammen einfach nicht funktionieren.

Zeitlich waren wir zu sehr von unseren Berufen eingespannt. Abgesehen davon, war ich eine Kriminelle. Wer würde so jemanden wie mich, schon daten wollen? Die ständige Angst, dass irgendwann eine Spezialeinheit das Haus stürmte würde, war nicht gerade die beste Basis, um eine Familie zu gründen. Außerdem waren nicht nur die Behörden das Problem. Hinzu kamen noch Feinde, Auftragskiller und die anderen kriminellen Organisationen außerhalb der Niederlande.

Das plötzliche Klingeln meines Smartphones sorgte dafür, dass ich Vigo etwas unsanft von mir herunterdrückte, woraufhin er sich mit einem lauten Knall den Ellenbogen an der Tischkante anstieß. »Fuck, Tia! Bist du bescheuert?!«

Ich warf ihm bloß einen selbstgefälligen Blick zu, zog meinen schwarzen Slip wieder nach oben und sagte: »Sorry, Baby. Die Geschäfte rufen, da muss ich rangehen.«

Am anderen Ende der Leitung ertönte eine tiefe Stimme, bei der mir das Herz aufging. »Hey, Tia ... Na, alles fit?«

»Simba?!« Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab. »Ich kann nicht fassen, dass du mich anrufst! Jin meinte, du würdest bis zum Hals in wichtigen Terminen feststecken.«

»Stimmt. Aber gerade hatte ich etwas Zeit, weshalb ich dachte, dass ich mich mal bei dir melde.« Simbabwe Khumalo war ein Mitglied der Four Kings of Paris und damit einer unserer wichtigsten Geschäftspartner. »Folgendes, ... Louis Faveille von den Hearts wird sich uns für eine Weile anschließen.« Der Plan, die Hearts zu spalten hatte also tatsächlich funktioniert. »Daher würde ich dich bitten, dass du dich noch eine Weile länger um Aurélien kümmerst.«

»Aurélien?«, hakte ich verwundert nach. »Er bleibt also doch länger ... Schade, ich dachte wirklich, dass du uns mit deinem Besuch die Ehre verschaffst ...«

»Hatte ich auch eigentlich vor. Aber du wirst sicherlich verstehen, dass ich die anderen beiden jetzt auf keinen Fall mit Faveille alleine lassen kann.«

»Klar. Aber das nächste Mal lasse ich mich nicht mehr so leicht von dir abwimmeln! Ich bestehe darauf, dass du uns besuchen kommst!« Ich hielt für einen kurzen Augenblick lang inne und dachte  wieder daran, dass ich Simba mein Leben und das meiner Schwester zu verdanken hatte.

Wäre er damals nicht gewesen, dann ... Jedenfalls stand ich auf ewig in seiner Schuld. »Lenny vermisst dich auch schon.«

»Ich weiß, tut mir leid.«

»Schon gut, ich versteh' das.« Ich legte meine Hand in den Nacken und richtete meinen Blick gen Decke. »Sitze ja quasi im selben Boot.«

»Wir sehen und spätestens auf dem Pariser Winterball wieder. Außer natürlich, ihr seid verplant.«

»Nein, sind wir nicht.« Wieder musste ich lächeln, denn ich erhoffte mir nichts sehnlicher, als ein Wiedersehen mit meinem alten Freund. »Wir werden da sein. Koste es, was es wolle.«

Deep Black Nights - Five Diamonds of AmsterdamWhere stories live. Discover now