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POV Rezo
Mexis Lippen waren warm und passten perfekt auf meine. Wie zwei Puzzeteile, die endlich zusammengefunden hatten. Wahrscheinlich waren nur wenige Sekunden vergangen, aber diese Sekunden fühlten sich an wie Stunden. Die schönsten Stunden, die ich je erlebt hatte.

Mein Kopf war vollkommen leer, konnte gar nicht wahrnehmen, was hier passierte. In meiner Brust pochte mein Herz wie verrückt, in meinem Bauch hatten irgendwelche Schmetterlinge random beschlossen eine Party zu feiern.

Irgendwann löste ich mich von Mexi, sah ihm in sein wunderhübsches Gesicht und lächelte.

„Glaubst du mir jetzt, dass du toll bist?"

„Ein bisschen", flüsterte er zurück, woraufhin ich ihn direkt noch einmal küsste. Alles kribbelte, wundern warum, tat ich mittlerweile auch nicht mehr.

Ich war verliebt. Mit meinem ganzem Herzen.

Und gestern hatte ich mir noch eingeredet, dass ich absolut hetero war und er nur ein sehr guter Freund von mir war. Hätte ich nur besser auf mein Herz gehört. War jetzt aber auch egal, ich lebte in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit.

„Rezo...", seufzte Mexi gegen meinen Lippen, lächelte leise.

Noch einmal strich ich ihm über die Wange, bevor wir uns endgültig von einander lösten. Kurz entstand Stille, wir betrachteten einander, grinsten.

„Lust auf Spiderman schauen?", fragte ich irgendwann, streichelte ihm wie schon oft zuvor über die Haare.

„Natürlich. Aber nur wenn ich mich ganz eng gegen dich kuscheln darf", antwortete Mexi, kicherte leise.

„Bin ich doch hübscher als Tom Holland, hm?"

„Warst du schon immer."

„Wir sind verdammt kitschig oder?"

„Ja."

„Egal."

Ich lachte, Mexi grinste auch ein wenig. Sein Gesicht erhellte sich dadurch ein wenig, wurde noch schöner, als es eigentlich schon war, auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hatte, dass das möglich war.

Endlich griff ich wieder nach meiner Schüssel, in der ich vorher meine Bowl gemacht hatte. Wahrscheinlich war das erst höchstens zwanzig Minuten her, aber mein Leben hatte sich seitdem einfach komplett geändert. Gewissermaßen. Auch wenn äußerlich kaum etwas anders war.

Zusammen setzten wir uns auf die Couch, Mexi hatte sich einen Löffel mitgenommen und aß auch ein wenig, was mich schon wieder zum Lächeln brachte. Ich griff nach der Fernbedienung, startete den Fernseher und öffnete Netflix.

Während der Vorspann lief, lehnte sich Mexi gegen mich, legte seinen Kopf auf meine Schulter. Leicht drehte er seinen Kopf zu mir, sah so unfassbar süß aus, dass ich ihn einfach küssen musste. Wie hatte ich ihn nur verdient?

Erst jetzt realisierte ich, dass ich das durfte. Dass ich das ständige Kribbeln, wenn Mexi mich berührte, nicht mehr ignorieren musste. Dass wir einfach zusammen waren. Waren wir doch oder? Oder nicht? Hatte ich irgendetwas falsch verstanden?

Ich wollte nachfragen, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Es war als würden die Worte, die ich sagen wollte, schon bereit waren und sich in meinen Kopf durchgehend wiederholten, aber mein Gehirn sich nicht traute, sie auszusprechen.

a tiny light - RezofyWhere stories live. Discover now