5

532 25 29
                                    

POV Rezo
Wir saßen lange am Boden. Umarmten uns, weinten, versuchten irgendwie Hoffnung zu haben, dass alles gut werden würde. Ab und zu gingen Leute bei uns vorbei und warfen uns verwunderte Blicke zu, ich ignorierte es.

Irgendwann löste sich Mexi von mir. Er sah mich nicht an, ich konnte nur hoffen, dass es ihm zumindest minimal besser ging.

„Ich geh dann mal denke ich", unterbrach er die Stille die entstanden war und wischte sich über die Augen.

„Willst du nicht... willst du nicht zu mir mitkommen?", fragte ich ihn zögerlich, konnte nur hoffen, dass er sich nicht bedrängt fühlte.

„Du hast das ernst gemeint", stellte er fest, auch wenn es eher wie eine Frage klang. Ich nickte. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du zu mir kommen würdest, du könntest so lange bleiben wie du willst." Bitte sag ja...

Ich spürte fast, wie er innerlich nachdachte. „Wenn es wirklich für dich in Ordnung ist, komme ich heute Abend. Ich packe nur noch ein paar Sachen." Er stand auf, ich tat das selbe.

„Ich freu mich. Und... danke." Mexi lächelte nur traurig.

Als er sich umdrehte und gehen wollte, hielt ich ihn noch einmal zurück. „Ich gehe schon nicht. Will ja nicht für deinen Tod verantwortlich sein", antwortete er, bevor ich überhaupt meine Frage gestellt hatte. Ein leicht vorwurfsvoller Ton schwang in seiner Stimme mit. Ich konnte es ihm nicht verübeln.

Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte er jetzt keine Schmerzen mehr. Er wäre längst tot und müsste nicht mehr durchgehend kämpfen. Er müsste nicht mehr traurig sein. Er hätte jetzt keine vom Weinen geröteten Augen, sondern würde friedlich schlafen. Traumlos und für immer. Es wäre alles viel einfacher. Es war eigentlich egoistisch von mir, aber ich könnte einfach nicht ohne ihn leben.

„Okay. Bis heute Abend dann", meinte ich, er nickte und ging.

Hoffentlich würde ich ihn in ein paar Stunden wirklich wieder sehen...

Ich sag ihm nach, bis er hinter dem nächsten Haus verschwunden war. Dann machte auch ich mich auf den Weg zurück nachhause. Auf dem Weg kam ich bei einem Blumengeschäft vorbei und ging kurzentschlossen hinein.

Man merkte mir wohl an, dass ich keine Ahnung von Blumen hatte, weshalb mich eine Frau ansprach.

„Hallo, wonach suchen Sie denn?"
„Blumen", antworte ich und verfluchte mich sofort für die Antwort
„Gut, dann sind Sie hier richtig. Welche Blumen denn?"
„Haben Sie Rosen?"
„Ja, rote, weiße und pinke."
„Dann würde ich gerne weiße Rosen haben. Wenn das geht, dann verpacken Sie es bitte schön. Es soll ein Geschenk werden."

Sie nickte und ging um die Kassa herum und zog ein Seidenpapier aus einer Schublade.
„Sind die denn für eine Frau?", fragte sie und lächelte wissend.
„Nein für einen Mann", antworte ich, realisierte gar nicht, dass das klang als hätte ich ein Date.
„Auch gut", meinte die Verkäuferin und reichte mir die mittlerweile fertig eingewickelten Rosen.

„Das macht dann bitte 15,40€." Ich gab ihr das Geld.
Als ich die Tür wieder hinter mir schloss, bemerkte ich, dass es zu regnen begonnen hatte. Ich setzte meine Kapuze auf und hielt die   Blumen möglichst nahe an mich, um sie vor der Nässe zu schützen.

Einige Minuten später schloss ich meine Wohnungstür auf und zog mir die Jacke aus. Die Rosen stellte ich in eine Vase.

Ich schmiss mich aufs Bett und zog mein Handy aus meiner Hosentasche. Ju hatte mir mehrmals geschrieben, ich rief ihn kurzerhand an, bevor ich überhaupt die Nachrichten gelesen hatte. Schon nach dem zweiten Tuten hob er ab.

„Eyyyyy was geht ab?"

Ich erzählte ihm alles, dass Mexi jetzt erst mal zu mir ziehen würde, dass ich mir nicht einmal sicher war, ob er überhaupt kommen würde und dass ich mir schreckliche Sorgen um ihn machte. Es tat gut mit ihm zu reden. Er hörte mir einfach zu und war für mich da.

Wir telefonierten fast eine halbe Stunde, bis ich mich verabschiedete. Müde schlurfte (weirdes Wort) ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Nach kurzem Überlegen griff ich nach dem Topf Nudeln, den ich vorgestern nicht fertig gegessen hatte. Vorgestern... da hatte ich Mexi noch gar nicht gekannt. Erst am Abend hatte ich ihn kennengelernt. Und jetzt würde er einfach zu mir ziehen. Hoffentlich.

Gähnend gab ich die Nudeln in eine Schüssel und stellte sie in die Mikrowelle. Während diese die Nudeln erwärmte suchte ich in dem Küchenschrank nach irgendetwas dass ich dazu geben könnte. Schlussendlich entschied ich mich für Pesto.

In dem Moment hörte ich schon das Piepsen der Mikrowelle, das mir signalisierte, dass mein Essen fertig war.

Vorsichtig, um mich nicht zu verbrennen, griff ich nach der Schüssel, klatschte etwas Pesto hinein und machte mich damit zurück zu meinem Bett.

Auf meinem Handy drehte ich nebenbei irgendeine random Serie auf.

Als ich fertig gegessen hatte, lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Ich war wirklich müde, immerhin hatte ich die letzten zwei Nächte auch kaum geschlafen.

Als ich ein paar Stunden später wieder aufwachte brauchte ich etwas, um zu realisieren, wo ich war. Wie spät war es überhaupt? Schon 17:20. Mexi würde in nicht einmal zwei Stunden hier sein.

847 Wörter
Sorry das in letzter Zeit nicht so viel kommt und die Kapitel auch nicht so lang sind, aber mir gehts momentan nicht so gut. Vielleicht weil bald wieder Schule anfängt, oder warum auch immer ka.

Danke übrigens für die 4K reads bei meiner anderen Story und für die 155 reads hier.

Ich hoffe ihr seid okay, falls nicht könnt ihr mir gern sagen was los ist, wenn ihr wollt.

Danke wieder an Dizi <3

Joah das war's, in so zwei, drei Tagen oder so kommt hoffentlich ein neues Kapitel

Hab euch lieb und bin stolz auf euch! <3

a tiny light - RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt