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POV Mexi
Ich hatte wieder mal alles kaputt gemacht. Das war mein erster Gedanke, als ich aufwachte und er trieb mir schon wieder Tränen in die Augen.

Warum konnte ich nicht einfach normal sein? Rezo auf einer normalen Party als normaler Mensch kennengelernt nicht als vermeintlich letztes Erlebnis vor einem Suizidversuch?

In dem Moment hörte ich das Klirren von Geschirr in der Küche, Rezo war offensichtlich schon wach. Ich war fast froh darüber, wenn er noch geschlafen hätte, hätte ich wahrscheinlich wieder irgendetwas Dummes gemacht.

Mit immer noch geschlossenen Augen versuchte ich mich an Details der Nacht zu erinnern, aber das Meiste war wie aus meinem Gedächtnis gelöscht. Aber ich wusste noch, dass ich erst alleine hinaus in die Kälte gegangen war und dann, wieder einmal, von Rezo gerettet wurde. Er hatte wirklich besseres als mich verdient.

Wäre ich nicht, würde er jetzt vielleicht eine Freundin haben, mit der er zusammen wohnen würde. Oder einen Freund, konnte genauso gut sein.

Aber wegen mir hatte er gar keine Zeit jemanden kennenzulernen, weil er auf mich aufpassen musste. Weil er genau wusste, dass ich mir alleine wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit die Pulsader aufschneiden würde. Weil ich ohne ihn nicht überleben konnte und er das wusste.

Scheiße, wieso war ich nur so komisch.

Leise seufzte ich, öffnete dann die Augen. Zeit sich durch einen neuen Tag zu kämpfen, nur um am Abend wieder Ewigkeiten nicht einschlafen zu können, weil meine Gedanken mich quälten.

Ich setzte mich auf, streckte mich leicht und versuchte mich zurechtzufinden. Wie so oft befand ich mich auf dem Sofa, hatte mich Rezo in die Wohnung getragen? Scheinbar.

Am liebsten würde ich ihm sagen, wie dankbar ich ihm war. Wie sehr ich mich freute, wenn ich ihn sah. Wie sehr es mich verwunderte, dass er immer wieder ein echtes Lachen aus mir locken konnte. Wie verdammt wichtig er war. Wie sehr ich ihn liebte.

Aber jedes Mal wenn ich versuchte all das in Worten auszudrücken, scheiterte ich absolut kläglich und brachte höchstens ein lächerliches „danke" heraus. Viel zu wenig für das, was er alles für mich machte.

„Guten Morgen", hörte ich in diesem Moment Rezo sagen, offensichtlich hatte er gemerkt, dass ich aufgewacht war. Ich drehte mich zu ihm, er lächelte mir zu. Sofort fiel mir auf, wie müde er aussah, dunkle Ringen befanden sich unter seinen Augen und seine Haut war blass. Er hatte definitiv nicht genug geschlafen und das wieder einmal nur wegen mir.

„Hast du gut geschlafen?", fragte er mich, erwähnte den Fakt, dass er mich mitten in der Nacht retten hatte müssen gar nicht. „Mh", antwortete ich nickend, stand auf und ging langsam in die Küche zu Rezo.

„Magst du was essen? Ich hab grad ne Bowl gemacht, mit Joghurt und Früchten und so. „Nein danke", murmelte ich. Bei dem Gedanken an Essen wurde mir direkt schlecht.
Gestern hatte ich sowieso viel zu viel gegessen.

Und plötzlich brach alles aus mir heraus.

Ich schmiss mich geradezu in Rezos Arme, hielt in so fest, als würde mein Leben an ihm hängen. Tat es auch. Leise begann ich zu schluchzen, schnell stellte er die Schüssel, die er immer noch in der Hand hatte, auf die Küche und umarmte mich fest, strich mir über die Haare und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn. Sie begann ein wenig zu kribbeln.

„Alles mach ich kaputt..."

„Nein, Mexi, das tust du nicht. Und egal wie oft ich es dir sagen muss, bis du es glaubst, ich werde es tun. Ich werde dir so oft sagen, wie toll du bist, bis du es auch siehst."

„Aber wieso willst du mir eine Lüge erzählen?"

„Weil es keine Lüge ist."

„Aber du merkst es doch selbst! Du belügst dich doch selbst! Ich mache verdammt nochmal alles kaputt. Du musst mitten in der Nacht aufstehen um mich von ner fucking Brücke zu retten. Du hast mich dauernd um dich, hast kaum mal Zeit alleine. Du musst durchgehend mit Heulattacken von mir klarkommen, weil ich ein schwacher Vollidiot bin. Du kannst nicht einmal Rasierklingen in deinem Bad haben weil ich mich sonst wahrscheinlich sehr schnell umbringen würde. Wieso glaubst du an mich? Wieso magst die mich? Wieso?", schluchzte ich verzweifelt, klammerte mich immer noch an Rezo fest wie ein kleines Kind an seiner Mutter.

„Weil ich dich liebe."

Es waren nur vier Wörter. Vier Wörter, die einen einzigen Satz bildeten. Vier Wörter, die so viel bewirkten.

„Was?", flüsterte ich und schaute hinauf, in Rezos so hübsche Augen, die es nicht verdient hatten, mein Gesicht jeden Tag sehen zu müssen.

„Weil ich dich liebe", wiederholte er, ließ mich ein wenig los, um mir ins Gesicht sehen zu können.

„Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich dich nicht noch mehr verletzten will. Und du musst darauf auch nichts sagen, und wir werden auch ganz sicher nicht zusammenkommen, weil du soweit ich weiß hetero bist. Aber du hast es verdient es zu wissen. Seit dem ich dich das erste Mal getroffen hab, gehst du nicht mehr aus meinen Gedanken hinaus. Immer muss ich an dein hübsches Gesicht denken, bei deinen Witzen Tage später noch lachen. Es zerstört mich jedes Mal, wenn du nicht verstehst, wie toll du bist, aber ich würde wirklich alles machen, damit du dich einmal so siehst, wie ich dich sehe. Ich würde alles geben für dich, ob es meine Wohnung oder mein Leben ist, ist mir egal. Du bist wichtiger als ich. Ich liebe dich so sehr, am liebsten würde ich dich küssen, das geht zwar nicht, aber ich hoffe das hat dir gezeigt, was für ein unfassbar toller Mensch du bist. Und du musst jetzt auch nicht irgendwie ein schlechtes Gewissen haben oder so, weil du einfach nur normal mit mir befreundet sein willst, wir können einfach so Freunde sein, wie vor fünf Minuten auch. Aber ich musste das loswerden."

Er lächelte mir zu, schien erleichtert und traurig gleichzeitig und umarmte mich noch einmal, bevor er sich von mir löste und sich zur Küche trete.

Mein Gehirn schaltete sich von einer Sekunde auf die andere einfach aus.

Zum ersten Mal seit Jahren steuerte mein Herz, statt meinem Gehirn meinen Körper. Ich zog Rezo zu mir, legte ihm die Hand auf die Wange, wusste im Hinterkopf wie dumm es war, was ich machte, ignorierte es einfach. Scheiß auf mein Gehirn, mein Herz war besser.

„Ich liebe dich noch mehr."

Keine Sekunde später spürte ich warme, volle Lippen auf meinen. Wer die letzten paar Zentimeter überbrückt hatte, wusste ich nicht. Wahrscheinlich Rezo.

1077 Wörter
Eyooo Leute, das Kapitel auf das ihr alle gewartet habt.

Und nh, es tut mir wirklich leid, dass so wenig in letzter Zeit kommt 😭 das letzte Kapitel war einfach vor ner Woche Digga. Irgendwie hab ich in letzter Zeit so zu null Prozent Lust zu schreiben, heute zum ersten Mal seit langem wieder. Dafür mach ich die letzten Tage relativ viele Edits, ihr könnt gerne bei Tiktok vorbeischauen, ich heiß da joanaribisl12. (Schön nochmal Eigenwerbung reinpacken, nachdem ich es Ewigkeiten nicht mal schaff ein Kapitel zu schreiben 🤌)

Jap, momentan gehts mir weder gut noch schlecht, wie ist es bei euch so?

Gemälde für heute:

Es ist über ein Jahr alt, aber ich Feier es immer noch irgendwie 😂

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Es ist über ein Jahr alt, aber ich Feier es immer noch irgendwie 😂

Danke an Dizi fürs betalesen <3 (das Kind hat einfach gestern bei mir übernachtet, was damit geendet hat, dass wir am Dach Harry Potter geschaut haben, was bitte ist falsch mit uns)

Hab euch lieb und bin stolz auf euch! <3

a tiny light - RezofyWhere stories live. Discover now