42. Leon

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Leon

Es hat mir das Herz gebrochen Nils zu sagen das es vorbei ist, aber ich kann das nicht mehr. Ich merke wie die schuldgefühle mich kaputt machen, es hat nichts mit ihm oder meiner Liebe zu ihm zutun, den ich bin immernoch genauso verrückt nach diesem Blondschopf wie am Anfang. Ich habe gesehen wie negative Gefühle Stück für Stück die Lebensfreude aus Anastasia verdrängt haben und ich möchte nicht am eigenen Leib erfahren wie es ist so kaputt zu sein.

Es ist nicht seine Schuld, aber momentan brauche ich Abstand und möchte mich ausnahmsweise auf mich selbst konzentrieren. Das unsere Beziehung geheim ist ist nicht das wesentliche Problem, sondern das ich Tami damit in den Rücken Falle. Wir sind alle beste Freunde geworden, und ich möchte meine Freunde einfach nicht mehr belügen.

Also bin ich fort ohne das wir uns nach dem Abend am See nochmal gesehen haben. Zum Glück fahre ich die weite stecke zur Uni allein, da habe ich Zeit den Kopf frei zu bekommen. Jay kommt in ein paar Tagen nach, er möchte lieber seinen Abschluss mit seiner Familie noch etwas Feiern, doch ich halt es an diesem Ort der mir solange ein sicheres zuhause war nicht mehr aus, vielleicht liegt das an der zu großen Versuchung Nils nochmal näher zu kommen, wenn ich ihn auch nur noch einmal Küsse dann werde ich nie von ihm los kommen.

Allein lerne ich in meiner Studenten Wohnung, ich bekomm noch einen zweiten Mitbewohner, er soll allerdings erst in ein paar tagen anreisen. Tatsächlich bin ich so gut wie der einzige der von den neuen Studenten schon auf dem Campus ist. Die Flure sind ruhig, die Zimmer alle leer und noch unbewohnt, irgendwie genieße ich die Ruhe die ich für mich alleine habe.

Das ist ein neuer Lebensabschnitt, der Teil indem ich endlich etwas für mich tue und nicht andauernd mein Leben und meine Liebe anderen schenken. Das klingt zwar gemein aber es ist die Wahrheit, in den letzten Jahren war ich immerzu nur für andere da und habe mich selbst vernachlässigt. Einige Tage vergehen in denen ich alleine die Bibliothek und den Campus erkunde.

Nach einen weiteren Vormittag in der Bibliothek, komme ich nichts ahnend zurück ins Studentenwohnheim, als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschließen möchte ist sie nicht mehr verschlossen. Anscheinend ist mein neuer Mitbewohner da, Zeit sich vorzustellen. 

Mit einem freundlichen Lächeln betrete ich die Wohnung und laufe geradewegs in meinen neuen Mitbewohner hinein. Wir müssen beide unverzüglich lachen bei diesem Missgeschick und der Tatsache das wir uns bereits kennen. "Hay Jay. Was machst du denn hier?"

Der Rotschopf vor mir lacht immernoch, er ist wirklich ein Lustiger Vogel und wenn er einmal am Lachen ist bekommt er sich garnicht mehr ein. "Ich würde sagen wir sind Mitbewohner."

Das dieser Tag eine so positive Überraschung für mich hat, hätte ich nich erwartet, ich habe mir etwas Sorgen gemacht das ich mit meinem Mitbewohner nicht zurecht komme, das hat sich gottseidank in Luft aufgelöst.
Es wundert mich zwar das wir zusammen ein Zimmer bekommen haben, da wir komplett unterschiedliche Studiengänge haben, aber na gut.

"Und hast du noch mit deiner Familie gefeiert?" Frage ich ihn nebensächlich während ich meine Sachen weg räume.
"Ja, alle hatten super Laune. Abgesehen davon das du uns total gefehlt hast, ohne dich sind wir einfach nicht komplett." Jay packt mich und nimmt mich ordentlich in den schwitzkasten um mir durch die Haare zu wuscheln.

Schnell schaffe ich es mich aus seinem Griff zu befreien, jetzt bin ich es der ihn in die Mangel nimmt und ihn in den schwitzkasten nimmt. Jay bekommt sich vor Lachen fast garnicht mehr ein und auch ich muss mich schwer zusammen reißen das ich nicht in einen lachanfall ausbreche.

"Haha und das lustige ist..." kurz schnappt er nach Luft um weiter zu sprechen. "...Nils durft das erstmal bei uns übernachten. Kannst du das glauben? Die Aussage unserer Eltern war, jetzt seid ihr ja erwachsen." Jay lacht doch mir ist von jetzt auf gleich nicht mehr zu lachen zu Mute, mein Griff lässt von ihm ab und ich versuche so normal wie möglich zu lächeln um mir nichts anmerken zu lassen.

Nils, dieses Thema hätte echt nicht sein müssen, aber dafür kann Jay ja nichts, er weiß es ja nichtmal.
"Hey, Bro? Ist etwas?" Besorgnis ertönt in Jay's Stimme.

"Nein, nein. Schon gut, es ist nur, ich habe drüber nachgedacht wie es wäre wenn ich auch sowas hätte, eine Familie." Notgedrungen Lüge ich ihn an, obwohl es ist auch keine ganze Lüge, manchmal denke ich wirklich drüber nach wie es wäre wenn ich so wie Nils oder die Garcia Zwillingen eine Familie hätte die immer zu mir steht.
"Komm schon du hast uns. Wir sind deine Familie, Lee, ich, Tami, Cloe und Nils. Du brauchst deine Eltern nicht und auch nicht über ihren Verlust traurig sein." Neckisch haut er gegen meine Schulter und grinst mich mit seinem typischen unbefangen grinsen an.

"Du hast ja recht also was machen wir? Pizza? Chinese? Italiener? oder Pommesbude?" Ich habe irgendwie Lust zu feiern das Jay mein Mitbewohner ist, ich möchte versuchen glücklich zu sein, auch ohne Nils. Mit Jay beginnt der ganz normal Wahnsinn, zuerst steuern wir eine kleine Pommesbude nahe das Campus an, danach gibt es auf dem weg noch ein Eis um anschließend sich den Bauch beim Chinesen im All you can eat voll zu stopfen und auf dem Rückweg laufen wir noch einen Getränkeladen an um uns ein Kasten Bier zu holen.

Vollgefressen, Betrunken und total erledigt machen wir uns auf den Heimweg. Diesmal konnte ich meine Impulse deutlich schlechter unterdrücken als Jay, Nils Abwesenheit habe ich mit Bier versucht zu verdrängen weshalb ich doppelt so viel wie der Rotschopf getrunken habe.
Nur torkelig und an Jay's Schulter abgestürzt laufe ich über das Campus Gelände zurück zur Wohnung. Benommen stehe ich völlig neben mir, mein Freund spricht mich mehrmals an doch ich verneheme nur ein dröhnen in meinen Ohren.

"Hallo? Leon? Hörst du mich?" Wenn ich mich stark konzentriere, höre und verstehe ich seine Worte, doch das ist schwerer als gedacht und nur langsam verarbeitet mein Gehirn die Informationen. Stumm nicke ich und kurz darauf überkommt mich der würgereiz, ich übergebe mich ohne ein weiteres mitten im Wohnzimmer.
Jay zieht mich hinter sich her ins Badezimmer unklar ertönt erneut seine Stimme, "Zieh dich aus und geh duschen, ich mache den Rest." Ich denke so langsam das ich seine Worte immernoch nicht verarbeitet habe, ich versuche mich mit mühe auf den Beinen zu halten und eine Antwort zu geben.

Das einzige was ich als nächstes vernehem ist wie er mir zögerlich mein voll gekotztes Shirt über den Kopf auszieht und ich in seine Blauen Augen, die von seinen willkürlichen in seinem Gesicht verteilten sommersprossen unterstreichen werden. Eigentlich ist er wirklich hübsch, das ist mir nur nie richtig aufgefallen da ich immer nur Augen für Nils hatte.

"Das geht in die Wäsche, zieh dir den Rest aus und geh endlich duschen." Diesmal verstehe ich seine Worte, ich tue jedoch so als wäre ich immernoch in meinem Rausch so sehr gefangen das ich nichts wahrnehme. Unsicher öffnet er meine Hose und zieht sie mir herunter, ich dachte es löst vielleicht etwas in mir aus, wenn mich ein Typ auszieht. Da ist nichts, kein Herzrasen, kein Druck und auch kein Verlangen nach ihm.

Jay macht weiter, zieht mir die Boxer aus, es ist spürbar wie es ihm unangenehm ist, wie sein Körper sich anspannt, wie er schwer schlucken muss und seine Wangen leicht anfangen rot zu glühen. Es macht mir nichts aus vollkommen entblößt vor im zu stehen, weder mein Körper noch mein Geist zeigt irgendeine Reaktion und das ist sicherlich nicht nur dem Alkohol zu verschulden. Es liegt einfach daran das ich nix für ihn empfinde, das er nicht Nils ist, das ich ihn nicht auf diese weiße mag.

Geduscht und von mir selbst enttäuscht gehe ich ins Bett. Ich weiß nicht ob ich mich so Hundeelend fühle weil ich wirklich gedacht habe das ich über Nils hinwegkomme oder weil Jay in mir nix ausgelöst hat. Shit, vielleicht wäre es gut gewesen, vielleicht hätte es sich gut angefühlt wenn er mich anturnt. Aber dem ist nicht so, ich denke immerzu nur an ihn.

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Hättet ihr gedacht das Jay der Mitbewohner von Leon wird? 😋

Leute, ich könnte ausrasten. In meinem Kopf existiert bereits ein neues Buch, dabei habe ich dieses und die folgenden noch nichtmal annähernd zuende geschrieben. 😭

Das Treiben zwischen unsWhere stories live. Discover now