Eskalation

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Wieder mal Wochenende. Momentan habe ich das Gefühl, dass die Zeit viel schneller vergeht. Ich verbringe die Tage damit zu lernen, in die Schule zu gehen und mir unendlich viele Gedanken zu machen. Ich denke eigentlich über alles nach. Über Sasuke, der sich anders verhält als sonst, über meine Mutter, die ich gefühlt seit Wochen nicht richtig gesehen habe, über Sasori und darüber, ob ich unsere Beziehung festhalten soll und über mich. Über alles was ich tue und gerade bin. Ohne Sasori und unsere Beziehung fehlt ein großer Teil meines Lebens. Wer bin ich überhaupt ohne ihn? Gibt es eine Sakura ohne Sasori?

Gerade bin ich spazieren. Ich merke gar nicht, wo ich hinlaufe, bis ich plötzlich in der Ecke bin, in der die Uchihas wohnen. Wenn es mich schon hier hin gezogen hat, wird das wohl einen Grund haben. Ich laufe etwas weiter, bis ich direkt vor dem Anwesen stehe. Sasuke ist bei einem Basketballspiel, also kann eigentlich nur Itachi zuhause sein. Wenn überhaupt jemand da ist. Vielleicht tut es mir gut mit jemandem zu reden. Ich nehme meinen Mut zusammen und klingele an der Tür. Es vergehen nur wenige Sekunden, bis die Tür aufgeht und ein lächelnder Itachi vor mir steht. „Hey Sakura, was verschafft mir die Ehre?" Ich zucke die Schultern. „Keine Ahnung, hast du Zeit?" Er lächelt und tritt einen Schritt beiseite, damit ich reinkommen kann. Das Anwesen ist sauber und aufgeräumt. Es sieht so aus, als wäre alles vorbereitet für den Besuch von Itachis und Sasukes Eltern. „Ganz schön sauber hier" Itachi lacht und deutet mir an, ihm in die Küche zu folgen. „Unsere Eltern kommen morgen nachhause." In der Küche angekommen, setze ich mich auf einen Barhocker. Itachi füllt ein Glas mit Wasser und stellt es vor mir ab. Ich bedanke mich und er setzt sich zu mir. „Also, wie gehts dir, Sakura?" Ich lächle ihn an. „An sich ganz gut. Redet Sasori eigentlich wieder mit dir?" Itachi grinst. „Ne, aber verstehe ich auch." Ich schüttle den Kopf. „Ich finds kindisch. Er hat sich auch nicht gerade toll verhalten." Itachi winkt ab. „Ist wirklich ok. Wir würden uns nur streiten, wenn wir reden würden." Das verstehe ich. „Wie gehts dir damit, dass eure Eltern kommen?" Itachi seufzt und wirkt angespannt. „Keine Ahnung. Ziemlich nervös, auf jeden Fall. Ich hab Angst, dass ihnen irgendwas nicht passt. Ich bin aber auch schon vorbereitend genervt, weil ich weiß, wie Sasuke wieder drauf sein wird." Ich lächle. „Was nervt dich denn daran?" Er schlägt die Hände über den Kopf und verdreht die Augen. „Ich hätte keine Lust mich immer mit unserem Vater zu streiten. Ich mag es, dass ich mir um meine Zukunft keine Gedanken machen muss. Unser Unternehmen läuft prima und ich finde das sehr beruhigend. Schön und gut, dass Sasuke sein eigenes Ding machen möchte. Aber er könnte unseren Eltern auch einfach sagen, dass er das genauso sieht wie ich. Dann wären alle erstmal zufrieden. Drama kann er dann ja machen, wenn es soweit ist." Interessanter Gedanke. Aber klingt nicht nach Sasuke. „Ach Itachi, er ist ein Freigeist und das wird er immer bleiben. Und er ist ehrlich. Ich finde das ist eine schöne Eigenschaft." Itachi murmelt vor sich hin, doch ich verstehe ihn trotzdem. „Naja, so ehrlich auch wieder nicht." Ich sehe ihn neugierig an. Was soll das heißen? Weiß er etwa auch etwas, das ich nicht weiß? „Itachi?" Er versucht ausweichend weg zu schauen. Doch es gelingt ihm nicht. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen. „Hat Sasuke ein Geheimnis vor mir?" Es ist eine Blitzreaktion von ihm, doch das begreife ich erst später. Itachi beugt sich zu mir und drückt seine vollen, weichen Lippen auf meine. Ich verstehe in diesem Moment nicht was passiert. Ich lehne mich in den Kuss hinein, während Itachi aufsteht, seine Hände unter meinen Hintern legt und mich vom Barhocker hebt. Wir küssen uns die ganze Zeit weiter. Er trägt mich in sein Zimmer und setzt mich auf seinem Bett ab. Mit einer leichten Handbewegung drückt er mich aufs Bett und beugt sich über mich. Seine Lippen wandern abwärts und er verteilt kleine Küsse auf meinem Hals. Ich umfasse seine Muskeln an den Armen und stöhne leicht auf, als er mit seinen Händen unter mein Shirt greift und meine Brüste berührt. Ich vergesse mich komplett und meine Hände greifen wie von selbst zu seinem Gürtel. Ich bin mir sicher, dass gleich mehr passiert wäre, hätte nicht in diesem Moment Itachis Handy lautstark geklingelt. Wir lassen voneinander ab und Itachi sieht mir in die Augen. Ich kann Verlangen darin erkennen, aber auch Schuld. Er setzt sich auf und reicht mir seine Hand, um mich von meiner Liegeposition in eine sitzende zu ziehen. Er atmet erschöpft aus und ich sehe, wie er sich erstmal wieder sammelt. „Tut mir leid, Sakura. Es kam so über mich." Ich winke ab, obwohl ich gerade so viel denke und fühle. Ich denke an die anderen beiden Male, an denen ich mit Itachi geschlafen habe und an Sasori, der eigentlich bei mir sein sollte. „Kein Problem, ich hätte nicht mitmachen sollen. Also sorry von mir." Er mustert mich und ich spüre, dass er überlegt, wieso ich ihn nicht gestoppt habe. Als er mich dies dann auch fragt, bin ich perplex. „Eh, ich schätze, ich war wie im Rausch. Und du bist attraktiv. Da kommt man nicht gut gegen an." Er lacht und scheint sich langsam wieder zu normalisieren. „Danke gleichfalls, aber wir sollten nicht miteinander rum machen, schon alleine wegen Sasori nicht." Schon alleine? Gibt es noch andere Gründe, weshalb wir nicht miteinander schlafen sollten? Ich sehe ihn interessiert an, aber traue mich nicht zu fragen. Also versuche ich es mit einem Themenwechsel. „Sag mal, bleibst du heute eigentlich zuhause? Es ist Freitag" Itachi scheint dankbar über diese Ablenkung und erzählt mir, dass er mit Hidan und Pain heute in einen Club gehen möchte. Pain ist einer seiner engsten Freunde. Allerdings weiß ich nicht viel über ihn. Wenn ich es mir so überlege, weiß ich nicht mal wie seine Stimme klingt, weil er so wenig spricht. Ich rede noch ein wenig mit Itachi über das Wochenende und den Besuch seiner Eltern, bis sein Handy wieder klingelt. Er sieht mich entschuldigend an und steht auf, um das Telefonat anzunehmen. Ich beschließe nun von seinem Bett aufzustehen und mich aufs Sofa zu setzen. Das kommt mir, angesichts unserer scheinbar unkontrollierten Hormone sicherer vor.

-I can't live with or without you-Donde viven las historias. Descúbrelo ahora