Caring 》GJ

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Die Kälte der Nacht drung in dein Zimmer und breitete sich schnell aus.
Du standest am Fenster, das du soeben geöffnet hattest.
Laubbäume rauschten in Begleitung des Zirpsengesanges der Insekten. Vor dir erstreckte sich ein leerer Hof, den du durch eine kurzen Sprung durch das Fenster betreten konntest.
Es war wieder eine schlaflose Nacht für dich.
Seit einigen Monaten hattest du Schwierigkeiten beim einschlafen. Die anhäufenden Missionen, die Gesichter der Opfer, die du nicht retten konntest und die Einsamkeit in Tokyo.
So viele Menschen lebten hier. Und dennoch fühltest du dich einsam. Du kanntest schließlich kaum jemanden. Die Schüler an der Jujutsu Oberschule waren genauso beschäftigt.

Versunken starrtest du in den Nachthimmel. Wenige Sterne kämpften sich durch den dunklen Schleier der Nacht.

Plötzlich hörtest du etwas auf deinem Dach. Zu dieser späten Zeit waren keine Vögel mehr aktiv, also wundertest du dich.
Erwartungsvoll sahst du so hoch du konntest.

Nach paar Sekunden Stille schwang ein Kopf dir entgegen. Es hätte dich erwischt, hätte die Person nicht ihre Unendlichkeitsbarriere eingesetzt.

"Gojo-kun?", fragtest du ungläubig. Dieser Schüler war sehr beschäftigt, wegen euren verschiedenen Arbeitszeiten konntet ihr euch nie wirklich anfreunden. Du hattest ihn lediglich ab und zu sehen können und jedes mal konntest du nur staunen.

"Hey, hab ich dich geweckt?", fragte er und lächelte schmal, während er kopfüber vor dir hing.Du schütteltest deinen Kopf, schließlich warst du aus unerklärlichen Gründen wach. Erleichtert lachte der Junge auf und sprang schließlich mit einem perfekten Salto runter.
Das Mondlicht glimmerte auf seiner reinen Haut, während er sich den Staub von der Uniform abklopfte.
Seine wilden Haare wehten im Wind und umrahmten sein Gesicht.
Wie jedes andere Mal auch, stauntest du. Er war wirklich außerordentlich. Die Energie und Macht die von seinem Körper ausging war phänomenal.

"Starr doch nicht so.", sagte er und lehnte sich plötzlich über den Fensterrahmen. "Ich werde ja ganz rot."
Ein Grinsen zierte seine Lippen. Du lachtest nervös auf.
"Entschuldige, war nicht so gemeint."

Gojo nickte seinen Kopf zur Seite und er hob seine Augenbraue fragend.
"Wie war es dann gemeint?"

Überrumpelt von der Frage wurde dir plötzlich wärmer.
Wie war es denn gemeint gewesen?
Es wäre peinlich jetzt zu sagen, dass du staunen musstest weil er Gojo Satoru war.
Alles an ihm war so bewundernswert.

"Ich war nur in Gedanken versunken.", antwortest du offen und wolltest bereits einen Schritt zurück wagen.
Er neigte seinen Kopf immer näher zu dir, sodass eure Nasenspitzen sich zu berühren drohten.
Dein Atem stockte. Diese Nähe sollte dir unangenehm sein.

"Ich habe komische Typen bemerkt, die an deinem Fenster stehen."
Erschrocken weiteten sich deine Augen. Eure Blicke trafen sich. Er war ernst. Seine verspielte Mimik war verschwunden und sein Blick fixiert auf dich.
Du hattest damit niemals rechnen können.
"Jede Nacht wird durch dein Fenster gestarrt, Bilder gemacht und es wurden sogar Kameras angebracht.", fuhr er fort.
Doch du hattest genug gehört.
Du gingst ein Schritt zurück um dich von ihm distanzieren zu können.
Wovon redete er bloß?
Du hattest eine Stalker?

Dies erklärte warum du nie einschlafen konntest. Du wurdest jede Nacht beobachtet. Deine Instinkte weckten dich.
"Woher weiß du all das?", sagtest du und sahst durch deinen simplen Zimmer. Du hattest nichts besonderes, schließlich kamst du nie dazu dir neue Möbel anzuschaffen.
Gojo machte es sich auf deiner Fensterbank gemütlich.
"Ich muss durch den Hof laufen um in mein Zimmer zu gelangen."
Es ergab Sinn. Jeder zweite musste durch den Hof um an das Hauptquartier zu gelangen. Da Gojo mehrere Aufträge an einem Tag annahm, war er immer ganz spät wieder an der Schule.
"Ich sollte dann lieber dem Schulleiter Bescheid geben. Es wäre kein Problem mich um den Stalker zu kümmern, aber ich verbringe die wenigste Zeit für meine eigene Angelegenheiten.", erklärtest du dein Vorgehen und legtest deine Hand vor dein Gesicht. Du warst müde. Bis jetzt hattest du nur durch deine kurzen Nickerchen während den Autofahrten überlebt. Ein Mann, der sich an dir vergreifen wollte, war das unerwarteteste deiner Einschätzungen.
Gojo sah dir deine Müdigkeit an. Deine Augenringen hatten sich vertieft und deine Augen funkelten nicht so wie er es in Erinnerung hatte.
"Ich habe mich bereits darum gekümmert.", sprach er und lehnte sich nach hinten, beinahe wäre er gestürzt aber er fasste sich rechtzeitig an der Kante deiner Fensterbank.

oneshots | JJKWhere stories live. Discover now