Solos: XXI-Madelyn

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~Personal Narrator~

Sie will schreien, so groß ist ihre Wut.
Sie will sagen, was sie ist.
Sagen, dass sie loyal ist und das sie weiß, wer Zura ist und dass sie weiß, wer an der Hexenrevolution beteiligt ist.
Doch sie kann nicht.
Ihre Kehle brennt mit jedem Versuch mehr und sie hat das Gefühl, in den Flammen unterzugehen.

Neben ihr steht nur Bella-die Schulen wurden getrennte und in ihre Stufen unterteilt.
Letzte Nacht sind Elijah und Fiona verschwunden.
Was zurückbleibt ist, sind all ihre Sachen und auch Spuren von Kampf sind zu erkennen.
Als Netifius mit einigen von seinen Freunden zurückkam, sahen sie nur noch eine schattige Figur, die zwei schlaffe Körper mit sich in die Dunkelheit zog.

Ihr Kopf ist ein einziges Chaos.
Sie könnte vielleicht helfen, sie weiß etwas.
Sie weiß so viel.
Aber sie kann nichts sagen.
Und es zerreißt sie.
Ihre Freundinnen haben auch lange verstanden, dass irgendwas nicht stimmt.
Aber wirklich weiter kommen sie nicht.
Das mit Hang-Man hat nicht funktioniert, das Papier löste sich in Luft auf sobald die Striche für die Buchstaben darauf waren.
Wenn sie doch nur reden könnte.
Wenn sie doch nur wüsste, wie es ihnen geht.
Ihre besten Freunde wurden entführt und sie fühlt sich schuldig.
Doch sie kann etwas daran ändern.
Zielstrebig flitzt sie in Richtung der Erstsemester.
„Zura! Wir müssen reden!"
Vanessa kommt auf Madelyn zu.
„Hey ganz ruhig. Du darfst gar nicht hier sein."
Besorgt schaut Vanessa ihre Freundin an.
„Es ist wichtig, Vee."
In Madelyns Stimme liegt die meiste Ruhe die sie darein legen kann.
„Ich würde dir ja gerne helfen, aber Zura ist in den Wald gegangen um Holz zu sammeln."
Einen Scheiss ist sie gegangen um Holz zu sammeln.
„Fuck", entweicht es Madelyn.
Ohne ein weiteres Wort eilt sie in Richtung Wald.
„Maddy, was machst du denn?"
Vanessa rennt ihrer Freundin hinterher.
Vielleicht ist das gar nicht so schlecht.
Vielleicht sieht sie dann, wer Zura wirklich ist.
Außerdem geht es um Elijah und Fiona.
Ihr ist egal, wer ihr folgt solange sie die beiden finden kann.
Madelyn rennt ohne Pause, wird hin und wieder langsamer um alles hören zu können, was um sie herum geschieht.
Keine Stimmen, nur Äste und Vögel.
Sie Ist kurz davor aufzugeben, da hört sie das unregelmäßige Knarzen von Ästen.
Eine Gestalt nähert sich den Feen.
Ihr bleibt der Atem im Hals stecken.
„Fleur", stößt Vanessa ebenso atemlos aus.
All das für nichts und wieder nichts.
Fleur hat zwei Äste in der Hand und wirkt vollkommen normal.
Ihre hellblonden kurzen Haare werden von der roten Spange gebändigt und ihr orangenes Oberteil hängt leicht an ihrer Schulter.
Geschockt schaut sie zu Vanessa.
„Alles gut bei euch? Ihr seht aus als hättet ihr ein wütendes Mammut erwartet."
Madelyn stößt ein gestresstes Lachen aus.
„Hast du Zura gesehen", fragt Vanessa.
Etwas in ihrem Blick verändert sich.
Ihre Augen verengen sich misstrauisch und ein genervter Hauch Arroganz legt sich über ihr Gesicht.
„Nein und jetzt lasst mich durch ihr bekloppten. Ihr habt schließlich genau die Aufmerksamkeit die ihr wolltet. Eure Winx Mütter sind hier."
Madelyn ignoriert den Kommentar und läuft einfach weiter.
Normalerweise lässt sie sowas nicht auf sich sitzen aber etwas hat gerade Priorität.
Elijah und Fiona.
Sie hofft, dass sie wenigstens einander haben.
Madelyn läuft weiter, hofft, auf irgendwas oder irgendwen zu treffen.
Sie ist in einem Loch und kommt nicht heraus.
Immer weiter, immer tiefer in den Wald.
Immer mehr Tiere, an denen sei vorbeikommt.
„So blind kannst nicht mal du sein."
Zura

Was wäre passiert, wenn sie in den Tunnel zwischen den Schulen gegangen wäre?
Wenn sie auf sie gehört hätte?
Sie weiß es nicht.
Und gerade jetzt stehen sich die Feen gegenüber und starren sich an.
„Du bist nicht gekommen, kleine Rebellin." Zuras Miene verrät nichts.
„Auch schon gemerkt", erwidert Madelyn schnippisch.
„Wir hätten uns das sparen können mit dieser ganzen überstürzten Entführung."
Madelyns Mund klappt auf.
Was ist hier los?
Was haben sie geplant?
Wo ist Vanessa?
„Ich werde dir sagen, was eigentlich passieren sollte, ich habe zu lange an dem Plan gearbeitet um dir nicht davon zu berichten..."
Zura lässt sich prompt auf dem Boden fallen.
Madelyn bleibt vor ihr stehen.
„Du solltest in den Tunnel kommen, dort hätte Gwen gewartet.
Wir hätten dich zu unserer Geisel gemacht, dich gegen Elijah ausgetauscht und anschließend durch dich den Virus ausgebreitet."
Virus?
Zura muss Madelyns Verwirrung bemerken.
„Ach ja... Eure Kräfte sind ja weg.
Das ist aufgrund eines Virus so. Er sollte über dich ausgebreitet werden aber so habe ich ihn weiter getragen.
Du schuldest mir was."
Die Wut kocht in ihr hoch.
„Komm her und ich gebe dir, was ich dir schulde", knurrt sie.
„Ganz ruhig, kleine Rebellin. Jedenfalls hätte deine Freundin nicht entführt werden müssen aber sie hat mich gesehen.
Sie wusste zu viel."
Wenn Zura ihr das erzählt, dann muss Madelyn hier weg.
Sie hat so ein Gefühl, dass Zura sie nicht einfach mit dieser Information laufen lässt.
„Und naja-jetzt weiß noch eine zu viel, kleine Rebellin. Wir hätten so gut sein können..."
Das Mädchen erhebt sich und kommt auf die Fee zu.
Madelyn ballt ihre Hände zu Fäusten, sucht nach ihrer Kraft.
Doch...
Da ist nichts.
Sie rennt kurzerhand auf ihre Feindin zu und will sie zu Boden bringen.
Zura bemerkt jedoch ihren unstabilen Stand und zieht ihr den Boden unter den Füßen weg.
„Süße Träume."
Das Mädchen holt ein Fläschchen hervor und öffnet es.
Madelyn versucht, sich zu rühren aber Zura presst ihren Schuh an ihren Hals.
„Finger weg!"
Madelyn versucht, ihren Kopf zu der Stimme zu drehen, doch der Absatz des Schuhes würde ihr einen schnellen Tod bereiten.
Ihre Augen weiten sich und sie fängt an zu husten, sobald sie den Schuh nicht mehr spürt.
Geschockt schaut sie sich nach Zura um und findet sie an einen Baum geschleudert. Der Baum hinter ihr... Brennt?
Ihr Kopf schwingt zu ihrer Linken und dort steht Vanessa.
Ihre roten Haare stehen ab und sie starrt verwirrt auf ihre Hände.
„Wie hast du das gemacht", fragt Madelyn ebenso verwirrt.
„Das frage ich mich auch", erwidert die Fee.
Madelyn zerreißt den unteren Teil ihrer türkisfarbenen Bluse und fesselt damit Zura.
Vanessa gibt einen Stück von ihrem Rock dazu und die beiden schleppen sie mit sich.
„Aber es ist die einzige Erklärung", argumentiert Madelyn weiter.
„Ich trage nur normales Feuer in mir, nicht die pure Drachenflamme", meint Vanessa erneut.
„Aber was soll sonst geschehen sein?"
Die rothaarige schüttelt ihren Kopf.
„Ich weiß es nicht."
Den ganzen Weg diskutieren die beiden über das Feuer, das aus Vanessas Händen schoss, Zura und das von Vanessa überhörte Gespräch werden nicht angesprochen.

Bloom hat Alfea verlassen und versucht, nicht den Verstand zu verlieren, da ihr Sohn verschwunden ist.
„Vanessa! Du bist hier, Oh bei Arcadia, ich dachte dir wäre was passiert und du bist auch weg!"
Sie schließt ihre Tochter in die Arme und Madelyn lässt Zura auf den Boden fallen.
„Miss Faragonda, wir erklären ihnen alles, aber sie müssen Zura auf jeden Fall bewachen lassen."
Die Direktorin starrt auf das gefesselte Mädchen, welches ihre Schülerin ist und blickt dann wie erstarrt und mit Fragezeichen im Gesicht zu Madelyn.
Diese schenkt ihr ein entschuldigendes Grinsen.

Madelyn sitzt Professor Palladium gegenüber, welcher ihr ein Fläschchen vor die Nase hält.
„Wenn deine Kehle anfängt zu brennen, dann nimmst du die Spritze und Spritz dir einfach irgendwo in den Arm, sie wird wirken."
Nachdem Vanessa Miss Faragonda alles erzählt hat, wurde Zura mit einem Zauber von Bloom belegt und plötzlich plapperte sie wie ein Wasserfall.
Jedenfalls hat Professor Palladium einen Antidote für den Virus entwickelt und natürlich hat sich Madelyn bereit erklärt, ihn zu testen.
„Geben sie schon her."
Ohne Zögern entriss sie dem Elf das Fläschchen und kippte den Inhalt ihren Hals hinunter.
Sie schluckt und wartet auf eine Reaktion.
Palladium wirkt nervös, Schweißperlen bilden sich auf seiner Stirn.
Dann, endlich, durchfließt die Fee ein Kribbeln.
Ihr Kopf schießt nach oben und ihre Hände explodieren fast vor Macht.
Zwei weiße Strahlen schießen durch die Plane über ihnen und der Himmel explodiert.
Madelyn schwebt unter den Wolken und ihre Augen leuchten weiß.
Über ihr bilden sich dunkle Wolken und ein Donnerschlag erschüttert das Wildland.
Unter ihr sehen hunderte Augen zu ihr auf.
Ein wütender Schrei entfährt ihr und die Wolken lösen sich auf.
Ihr Körper sinkt zu Boden und ein blauer Himmel und strahlende Sonne zieren den Himmel.
Professor Palladium schaut sie verängstigt an.
„Es funktioniert."

Winx-Legacies I ~ REVOLUTIONWhere stories live. Discover now