Winx-Legacies I ~ REVOLUTION

Vanessa-I: Wiedersehen

Ich war nie begeistert, zur Schule zu gehen.
Ich bin nicht die Wächterin der allmächtigen Drachenflamme und ich habe keine Lust, jedem zu erklären, warum das so ist.
Ich bin eine ganz stinknormale Fee.
Manchmal frage ich mich, ob ich glücklich sein sollte.
Die Drachenflamme zu hüten ist eine so schwere Aufgabe und von einem wird immer mehr erwartet, als möglich ist.
Meine Mutter hat jede Erwartung übertroffen-immer.
Und das weiß das ganze Universum.
Ich werde sowieso als „Blooms Tochter" gesehen und nicht als Vanessa.
Ich bin gerade erst durch die Tore Alfeas gegangen und alle starren mich an.
Das Einzige, das mir Hoffnung macht, dass dieser Tag besser werden kann, ist die Tatsache, dass ich die Mädchen wiedersehe.
Mum hat es nicht geschafft mich zu bringen, weil sie Granny und Grandpa helfen muss.
Ob das bei den anderen auch so ist?

„Bist du nicht Blooms Tochter", höre ich eine rothaarige Fee fragen.
Das Blut in mir beginnt sofort zu kochen.
Warum muss diese Fee meinen Wunden Punkt so verdammt gut treffen.
„Ich bin Vanessa, nicht Blooms Tochter", antworte ich.
Das ist sehr unhöflich von mir.
Doch die Fee will sicherlich nur etwas über meine Mutter wissen überhaupt nicht über mich-das ist immer so.
Verstehen die überhaupt, dass wir nicht die gleiche Person sind?
Trotzdem sollte ich nicht so gemein sein.
„Hallo Vanessa, ich bin Stella. Meine Eltern haben mich nach Prinzessin Stella benannt", sagt das Mädchen.
Sie hat gar nicht bemerkt, wie fies ich klinge.
„Schön dich kennenzulernen", sage ich mit etwas freundlicherer Stimme.
Ich erwarte eine Erwiderung, jedoch kommt nichts.
Nach einem Moment der Stille gehe ich einfach an ihr vorbei.

„Du bist Vanessa, richtig", fragt mich eine freundliche Frau die kurz darauf eine digitale Liste mit Namen hervorzaubert.
Ich nicke nur und sie bewegt ihren Finger in der Luft, bis sie auf den scheinbaren Bildschirm tippt.
„Gehe bitte zu den Mädchen auf der Wiese dort", weist sie mich an.
Ich folge ihrem Finger und entdecke eine feenbepackte Wiese.
Dann kann ich endlich lächeln: Ich sehe Aireen!
„Da bist du ja! Ich habe dich überall gesucht", sage ich, als wir uns umarmen.
„Es war so umständlich, hierher zu kommen. Alle starren mich an, seit ich hier bin", erzählt sie mir und ich nicke nur.
Ich wusste, dass es so sein würde – wir alle wussten es.
„Hast du Lumina gesehen", fragt mich Aireen.
„Nein, aber wir sehen sie, sobald sie durch dieses Tor geht", sage ich sarkastisch.
„Sollten wir sie vor der Meute retten", fügt Aireen hinzu.
„Nee, ich will sie leiden sehen", antworte ich mit einem Grinsen.
Aireen trägt eine hellgrüne Safari-Short mit einem rosafarbenem Tank-Top, wobei sie ihre blauen Handschuhe nicht abgezogen hat.
Für nichts in der Welt würde sie das tun.
Ich habe keine Ahnung, was ihr so wichtig an den Dingern ist-die sind total abgenutzt.
Trotz allem stechen ihre orange-gelblichen Augen total heraus, obwohl diese von zwei Strähnen ihrer schwarzen Haare versteckt werden.
Den Rest ihrer welligen Haare hat sie in zwei lockere Zöpfe aufgeteilt.

„Hallo!
Ich heiße euch zunächst einmal in Alfea willkommen.
Ich bin Miss Keen.
Es sind noch nicht alle da, aber ich muss euch bitte, ein wenig ruhiger zu sein", sagt eine große Frau.

Grinsend schaue ich Aireen an und wir versuchen unser Lachen zu unterdrücken, da es tatsächlich still ist.
Der Druck ist so stark, dass ich nicht mehr Stand halten kann und ich gebe nach.
Sobald meine hässliche Lache zum Vorschein kommt, bricht auch Aireen in Gelächter aus, jedoch vermute ich, dass sie zum Teil mich auslacht.
Nach einer Zeit haben wir uns wieder beruhigt, wobei die ganzen Feen um uns herum nicht aufhören können zu tuscheln.
Ich schaue wahllos in der Gegend rum, irgendwie muss ich mich ja ablenken.
Miss Keen hat lange, glatte hellgrüne Haare, welche sie in einem lockerem Zopf zusammengebunden hat.
Bloß eine Strähne fällt ihr um die Augen.
Sie trägt eine elegante, rundliche Brille und außerdem ist sie unheimlich hübsch.
Miss Keen wirkt fast zu jung, um hier zu unterrichten.
Ich blicke an ihr herunter und dann fällt mir etwas auf.
Sie trägt ein oranges Minikleid mit Rüschen aber mir sticht der Gürtel ins Auge, der ihre Taille betont.
Er ist grün, genau wie ihre Haare und die Gürtelschnalle hat die Form eines Pilzes.