9.

39 5 0
                                    

Jimin

Keuchend rennen wir durch die Flure der schule und hoffen, das wir nicht von der Direktion erwischt werden, welche gerne in den Fluren rumlungert. Eigentlich sollten wir nicht schwänzen, aber das eine mal wird uns schon nicht schaden. Das ist sowieso das erste und letzte mal. Diese Pyjama Party muss die allerbeste des Jahres werden, vor allem, weil Hoseok das erste mal dabei sein wird.

Das klappern von hohen Schuhen ist zuhören und Hoseok dreht sich mit großen Augen um, aber trotzdem rennen wir schneller davon. Scheisse! Wir sind sowas von am Arsch, wenn wir gleich erwischt werden. Meine Eltern werden mich umbringen. Hobi's Eltern erst recht. Mein kopf prallt gegen etwas hartes und ich falle auf den Boden.

„Verdammt..." murmele ich. Langsam rappele ich mich auf, gucke hoch und fühle mich sofort etwas lockerer, als Jin mit einem großen schmunzeln vor mir steht. Ich dachte schon, ich werde gleich angeschrien.

„Erwischt." scherzt er und legt einen Arm um meine Schulter. Wahrscheinlich schwänzt er ebenfalls. Wir laufen schneller zum Eingang und verlassen die Uni komplett.

Yoongi wartet bereits, begrüßt uns und bleibt dann vor meinem besten freund stehen, ehe er seine Arme öffnet. Überrascht hebe ich meine Augenbrauen. „Komm schon." murmelt Yoongi leicht beschämt und zieht ihn schließlich in seine Arme. Tae versteckt seinen Kopf und auf den Lippen von Hoseok bildet sich ein grinsen. Namjoon und Jungkook kommen ebenfalls dazu und da fällt mir wieder ein, dass er und ich gleich miteinander reden werden.

„Wir sehen uns dann später." sagt Tae und läuft mit dem rothaarigen davon. Haben die beiden ein Date? Das ist schon echt süß. Ich hoffe, mein Bester Freund ist im Moment glücklich, auch wenn ich nicht weiß, was zwischen den beiden läuft, noch nicht. Früher oder später wird Tae mir es erzählen.

Wir albern noch etwas herum, bis Hobi sich auf den weg nachhause macht und Jin und Namjoon uns ebenfalls verlassen.

„Über was wolltest du mit mir sprechen?" beginne ich, ohne Jungkook auch nur einmal anzuschauen. Sein Blick ist gerade so intensiv und seine kühlen Augen bohren sich gefühlt in meine Seele.

„Kriege ich keine richtige Begrüßung?" Das Grinsen auf seinen Lippen kann ich mir schon ausmalen, also schaue ich aus Prinzip woanders hin und schüttle den kopf.

Ich merke, wie mir die Röte aufsteigt, als er seine großen Arme um mich legen und sein schöner Duft mir in die Nase steigt. Er hält mich noch etwas länger, bis er sich langsam löst und seine Arme fallen lässt. Plötzlich beugt er sich runter und nähert sich mir. Ich kann den Blickkontakt nicht lange halten und muss sofort wegschauen. Es ist mir alles zu eindringlich, was er auch bemerkt, da er sich räuspert.

„Hast du über das Angebot nachgedacht?"

„Noch nicht." sage ich ehrlich und sehe im Augenwinkel, wie er verstehend nickt. Jungkook stellt keine weiteren Fragen, doch seine Augen liegen auf meinem Gesicht. Wieso muss er mich immer so lange anstarren und wie wird es ihm nicht unangenehm? Ich fühle mich so beobachtet unter seinen hübschen Augen. Ich würde Stunden lang in sie reinsehen, aber ich weiß, das ich es nicht lange aushalten werde.

„Um wie viel Uhr beginnt die Party?" raunt er tief. Zu tief, wenn man mich fragt. „Ich ähm..." stottere ich. Wieso muss er mir jetzt so nah sein und mich so angucken, ohne einmal woanders hinzuschauen? „Sei einfach um 18:40 Uhr da." sage ich schon überfordert. Er summt schmunzelnd und beißt sich währenddessen auf seine Unterlippe.

Mein Blick huscht zu seinen Fingern, an denen viele und sehr schöne Ringe liegen. Sein Hand-Tattoo ist offensichtlich zu sehen, aber seine tätowierten Arme sind leider bedeckt. Erneut beugt er sich runter, sodass wir auf der gleichen Augenhöhe sind. Dieses Mal greift er sanft nach meinem Kinn und hebt ihn leicht an. Wir schauen uns stumm in die Augen, aber sagen kein Wort.

„Was?" flüstere ich. Mein Hals ist plötzlich so trocken. Ich würde jetzt gerade am liebsten zehn Wasserflaschen trinken, nur um dieser Situation zu entkommen. Trotz meinen Gedanken fühle ich mich wohl bei ihm. Ich sollte gar nicht so denken, denn er wird mir nicht gut tun. Alles, was er will, ist, mich ins Bett zubekommen.

„So unschuldig." raunt er. Ich mustere sein Gesicht stumm, damit ich nicht in seine Augen schauen muss. Er sieht mir dabei zu, aber sagt nichts anderes. Als ich wieder zu ihm schaue, liegen seine Augen auf meinen Lippen. Ob seine wohl weich sind? Erst jetzt fällt mir wieder ein, wie gut er Menschen um seinen Finger wickeln kann und was er für Spielchen treibt, also entferne ich mich sofort von ihm. Zum Glück sagt er nichts und tritt etwas nach hinten.

Du machst das alles nur für Tae, Jimin.

ich verdränge die stimme in meinen kopf so gut wie möglich. Wir kennen uns doch noch eigentlich gar nicht, aber wieso fühle ich mich so... ausgeglichen, wenn ich in seiner nähe bin? Ist ausgeglichen überhaupt das richtige Wort? So schnell kann ich mich gar nicht verlieben und das werde ich auch in der Zukunft niemals.

𝖶𝗈𝗋𝗍𝗁 𝗂𝗍 [pjm.jjk]Where stories live. Discover now