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Jimin

„Achja ist ja toll, das die Herren auch mal zum Unterricht erscheinen, nicht wahr?" grinst die Lehrerin, woraufhin meine Augen in die höhe schießen. Jungkook setzt sich nach hinten, gefolgt von seinen Freunden, die schon seine persönlichen Hunde sind. Die Lehrerin mustert die vier unzufrieden und räuspert sich beschämt, weil sie keine Reaktion bekommen hat.

Tja, war wohl nichts. So sehr ich die Wichser hasse, hasse ich auch diese alte Kuh, die alles nach ihrer Lust und Laune macht. „So, heute besprechen wir Wurzel-Funktionen. Wer hat das Buch gelesen?" schrillt ihre Stimme durch den Raum. Mein Blick wende ich ab und schaue lieber aus dem Fenster, weil mich der Unterricht gerade recht wenig interessiert. Lieber denke ich an Zayn Malik und kann mir ein kleines schmunzeln nicht unterdrücken, als ich an die ganzen Edits denke, welche ich gestern auf mein Laptop heruntergeladen habe.

„Park Jimin!"

Ich schaue zu meiner Lehrerin. Sie ist schon rot vor Wut und kommt langsam auf mich zugelaufen. Aus meinem Augenwinkel sehe ich, wie Taehyung belustigt eine Hand vor seinen Mund hält. Ich bete für ihn, das er jetzt nicht anfängt, lautstark zu lachen, ansonsten steckt er in Schwierigkeiten. „Hörst du mir denn gar nicht zu?! Ich habe dich etwas gefragt!" Bei ihrem Brüllen kann ich nicht anders, als tief einzuatmen. „Tut mir leid. Könnten sie die Frage bitte wiederholen?" frage ich höflich, würde ihr aber am liebsten meinen Fuß in ihre verformte fresse rammen.

„Vergiss es." zischt sie und mustert mich ein letztes Mal, bevor sie zurück an die Tafel läuft und ich ihre Blicke für den Rest des Unterrichts spüren kann. Endlich klingelt es und ich springe sofort auf.

„Lasst uns endlich nachhause." seufzt Hoseok und schließt mit dem Deckel die grüne Wasserflasche in seiner Hand. „Wollten wir nicht zu Tae?" erinnere ich die beiden. „Sind Spagetti okay?" fragt dieser lächelnd und kratzt sich am Hinterkopf. „Klar." versichert Hoseok ihm sanft und somit begeben wir uns zu Taehyung nachhause.

Seine Eltern haben verdammt viel Geld und das erste mal, als ich sein Haus gesehen habe, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Er hat eine komplette Arcade für sich alleine, ein eigenes Zimmer mit einem Bad, einen wunderschönen Garten und einen eingebauten Pool. Es macht spaß, bei ihm abzuhängen. Das halbe Haus ist frei und die meisten Zimmer sind Gästezimmer, oder sie stehen einfach leer. Wieso so ein großes Haus für ihn, seine Eltern und seinen Bruder? Keine Ahnung, aber hätte ich soviel Geld, würde ich wahrscheinlich das selbe tun.

„Das ist köstlich!" stöhne ich und kaue auf den genüsslichen Spaghetti herum. Es ist schon mein zweiter Teller. „Es sind nur Spaghetti." lacht Taehyung und mustert mich belustigt. „Die besten." fügt Hoseok hinzu und stopft sich das Essen schon hinein. Taehyung schaut ihn verstört an. „Hey, langsam! Nicht das du die Gabel verschluckst." Wir lachen laut und beenden das essen.

Gemeinsam laufen wir in die Arcade und entscheiden uns dazu, Good Girls zu gucken. Jedesmal wenn Rio vorkommt, stöhnt Taehyung auf oder kreischt, was uns zum Lachen bringt. Er wirkt manchmal so verrückt, aber es ist amüsant. „Was er alles bei mir machen könnte..." schnurrt er verführerisch und beißt sich auf die Unterlippe. „Es reicht!" kreischt Hoseok wiedermal verstört und hält sich zwei Kissen auf beide Ohren.

Nach zwei stunden schläft Taehyung auch schon. Seine Beine liegen halb auf dem Boden und die andere Hälfte auf dem roten Stuhl. Ist das ungemütlich. Er wird es sowieso merken, sobald er aufsteht. Hoseok isst neben mir Pringles und scrollt währenddessen auf seinem Handy. „Übernachtest du hier?" fragt er mich. Ich zucke nur ahnungslos mit den Schultern. „Du?" „Nein, mein Stiefvater will es nicht." Ich nicke. Hoseok hat echt strenge Eltern, wenn es um so etwas geht. „Du konntest sie nicht überreden, stimmt's?" Er verneint es mit einem leichten Kopfschütteln. „Ist schon okay. Macht ihr euch einen schönen Abend. Ich muss sowieso auf meine Schwester aufpassen."

Hoseok ist vor einer stunde nachhause gegangen, um auf seine Schwester aufzupassen, und jetzt bin ich alleine mit Taehyung. Ich bereite für uns das Abendessen vor und lege zwei Teller auf den Tisch. Ich husche noch schnell zum Kühlschrank und lege eine Cola in die Mitte des Tisches „Schmeckt es dir?" frage ich ihn gespannt. Eigentlich weiß ich, das ich kochen kann, aber dieses Mal ist das erste mal, das ich für ihn koche. „Perfekt." nuschelt er mit vollem Mund und kaut auf dem Steak. Stolz auf mich selbst esse ich zu Ende.

„Gehst du auf die Party dieses Wochenende? Es gibt sogar einen Dresscode, gelbe Hosen." „Gelb?" wiederhole ich unglaublich. Gelb ist die hässlichste Farbe, die existiert. Vor allem gelbe Kleider oder gelbe Skinny-Jeans. Was denkt man sich dabei? „Ich komme einfach in normalen Klamotten." sage ich zu Taehyung, der mir zustimmt. „Niemand wird in gelb kommen." „Weiß oder schwarz wäre besser gewesen." entgegne ich. „Es ist Seojoon's Party. Du weißt ja, was für Geschmäcke er hat. Grausam." erzählt Tae und verdreht die Augen. Da hat er recht.

„Ich informiere mich bei anderen Schülern und lasse es euch dann wissen. Hoseok kommt auch vielleicht." Ich nicke verstehend und widme mich meinem Handy. Wann war ich zuletzt auf einer Party? Vor vier oder fünf Monaten? Die letzte war vor einer Woche, aber ich bin nicht hingegangen, weil ich lernen musste und mich lieber auf das Studium konzentriert habe.

Mal schauen, wie es dieses Wochenende so wird.

𝖶𝗈𝗋𝗍𝗁 𝗂𝗍 [pjm.jjk]Where stories live. Discover now