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Aussprache?

Es war Zeit, mit Sebastian zu reden und dies wusste Ciel. Er hat versucht, sich nach der letzten irgendwie zu drücken. Sie ist nicht so verlaufen, wie er es wollte. Eine Vereinbarung hatte er dort getroffen, die er nun bereut.
Denn das Gift der Liebe ist heimtückisch und setzt sich in jeder Vene fest - sobald der Butler nur ein wenig mehr ihn Aufmerksamkeit schenkt.
Leichter wäre es, es weiterhin zu ignorieren - Sebastians Wünsche zu ignorieren. Doch zeitgleich wäre es auch der Beginn eines großen Fehlers, was er nicht mehr rückgängig machen könnte. Seine Sorgen sollte er nicht mehr in sich fressen. Man hat gesehen wie schwächlich er dadurch wurde und sich dadurch beinahe manipuliert gelassen hatte. Nein. Es ist an der Zeit, damit herauszurücken.

Ciel wendet sein Kopf zu seinem Butler. Die Hand war vor paar Minuten noch in die Leere der Luft, wo vorher der Engel stand.
Noch nicht wirklich verstanden hat er diese Schnelligkeit. Selbst sein teuflisches Auge konnte nicht mithalten.
Nun. Auf das wird er sicherlich bald eine Antwort finden. Jetzt sollte er jedoch ein Gespräch anfangen, was noch mehr Wichtigkeit trägt. Seine Augenklappe bindet er dabei wieder an.

»Es-«

»Wir-«

Zeitgleich fangen sie an zu sprechen und unterbrechen sich gegenseitig wieder. Etwas verwundert schließt der kleinere seine Lippen, während der Butler eine neutrale Miene zieht.
»Fangen Sie bitte zuerst an«, überlässt er natürlicherweise sein Bocchan den Vortritt. Wie soll es denn anders sein ...

»Nein. Sprich du zuerst.«

Auch wenn das, was er sagen möchte für ihn selbst eine Wichtigkeit trägt, so soll er nicht als Erstes die Wörter finden.
Schließlich ist es Sebastian, der da spricht. Den Ciel liebt, dass es sogar tief in sein Inneres schmerz und er deshalb versucht hat, den kalten zu spielen. Doch dies klappt nicht. Nicht mehr. Zu tief hat sich dieses Gefühl schon hineingefressen.
Sebastian tretet die restlichen Schritte zu seinem Herrn und hebt seine Hand, um diese auf die Wange zu legen.
Ein Lächeln schleicht sich auf die Lippen. Dass keine Freude, keine Trauer, selbst keine Wut aussagte. Nichts. Absolut nichts verriet dieses Lächeln, denn die Augen bleiben leer. Als wäre der Besitzer schon länger gestorben.

»Wenn dies euer Wunsch ist, dann werde ich natürlich anfangen.
Das, was ich nun erzählen werde, wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, allerdings bitte ich euch, euch dennoch zu setzen.«
Ciel gehorchte und nahm auf dem Bett Platz. Aufmerksam horchte er die Worte, seines Butlers:

»Es würde zu viele Zeit vergehen, würde ich von mein Leben erzählen. Weshalb ich euch nur das erzähle, was nun eine Wichtigkeit trägt. Weshalb Luzifer nun hinter mir, aber auch euch hinterher ist.«

Kurz und knapp nickt der Bocchan und zeigt ihn nur mit einer Geste, das er beginnen soll.

»Die Zeit mit Luzifer war der Anfang der ereignisreichen Zeit meines Lebens.
Ich habe viel Vergnügen empfinden können, durch die vielen Sünden, die ich im Himmel niemals begangen hätte können. Es gab Feste, Feste, von denen ich lieber die Details weglassen würde - da diese euch ein Unwohlsein erwecken würden.«

Sofort dachte Ciel an einer Orgie.
Teufels tun sowas öfters machen, da sie somit vollkommen in der Ekstase sind.
Einmal hatte Sebastian dies erwähnt, ist jedoch nie - sowie jetzt - richtig darauf eingegangen. Wahrscheinlich weil er sieht, was Ciel davon hält. Etwas angewidert ist der Blick von ihm.
Sein Körper sträubt sich gegen den Gedanken, dies ebenfalls irgendwann zu machen. Zu sehr ist er doch eifersüchtig dafür.

»Es ist vollkommen normal als Teufel solch ein Fest beizuwohnen. Denn dort vergeht die endlose Zeit schneller, durch den Vergnügen den unser Körper verzückt.«

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