³

68 13 0
                                    

Eine kleine Veränderung

Auch wenn Sebastian versuchte, mit seinem jungen Herrn zu sprechen, so war der Herr derjenige, der doch lieber die Ruhe annahm.
Still folgt er Sebastian durch den Einkaufsladen, bis zur Kasse, und wartet auch bis er alles eingepackt hatte.
Der Weg nach Hause verlief nicht anderes, es war ebenfalls ruhig, kein Mucks, keine Geräusche, nur diese drückende Stille – die wahrscheinlich hier jeder kannte.
Sie haben sich kein Taxi gerufen, da Sebastian meinte, es wäre ein schönes Wetter um nach Hause zulaufen. Mit einem kurzen Nicken hat es Ciel angenommen, mehr tat er nicht.
Sein Gefühlschaos in seinem Körper versteht er nicht.
Seit wann empfindet er, dass sein Butler gut riecht? Nicht aufdringlich, gar so angenehm, wie der Duft von einem Regentag.

Heimlich sieht er zu ihm und betrachtet sein Seitenprofil.
Seine Augen leuchten wie Zirkon Edelsteine, die orangebraun sind.
Seine Wimpern sind zwar lang und geschwungen, dass die Frauen sicherlich Eifersucht empfinden, doch auch nicht zu lang, dass er noch männlich wirkt.
Seine Haare sind in ein Mitternachtsschwarz getaucht worden, sie haben ihr vollen Glanz und sehen gepflegt aus.
Die Nase ist fein, seine Lippen sind leicht rosé und sehen weich aus.
Seine Haut ist zwar blass, doch hat es ein perfekter Kontrast zu seinem äußerem erscheinen.
Ja, man kann schon sagen, er sieht perfekt aus.
Ein feines Lächeln liegt auf den Lippen von Sebastian, als er aus dem Seitenwinkel zu sein Herrn schaut.

»Sie starren schon eine etwas längere Zeit auf meine Lippen, habe ich da etwas?«

Ertappt, wendet sich der junge Teufel von seinem Diener ab.
Eine leichte Röte setzt sich auf sein Gesicht und gibt sein sonst blasses Aussehen, etwas Farbe ins Gesicht.

»Ich habe nicht auf deine Lippen geschaut«, versucht er sich trotzig wie ein Kleinkind herauszureden, auch wenn beide wussten, dass er es getan hat.

Die Sonne stand am höchsten Punkt des Himmels
wieder einmal schien sie genau auf dem Gesicht von Ciel, da er nach oben schaute zu dem Hochhaus, der nicht mehr weit entfernt von den beiden war.
Eine Hand legt er auf seine Stirn, zum zweiten Mal am heutigen Tag, um ein wenig sehen zu können.

Damals als sie da eingezogen sind, waren die Wörter von den damaligen Adligen; „Die Wohnung ist fürchterlich". Mittlerweile aber, hat er es als seine Wohnung akzeptiert. Er hat ebenfalls akzeptiert, dass er Nachbarn hat.
Nicht einen wirklichen Kontakt pflegt er mit denen, zumindest nicht mit der meisten.
Eine Person, – eine alte Dame – Mrs. Colin – hat es ihm dann aber doch angetan.
Fast jede Teestunde, kommt er zu ihr, damit sie ihre Teezeit gemeinsamen genießen können.
Sie ist eine herzensgute Frau, die jeden mit ihre gute Laune mitreißen kann.
Ihr Mann ist früh verstorben, da er in der Armee war. Ein Grund, weshalb sie mit keinem Kindern beschenkt worden ist, jedoch kein Grund um die Lebensfreude zu verlieren.

Aus dem Fenster schaut die alte Frau, als Ciel vor dem Hochhaus stand.
»Guten Tag, Ciel! Es ist doch ein herrliches Wetter, nicht wahr?«

»Angenehm.«
Auch wenn diese Antwort recht kühl aus den Lippen kam, wussten beide, dass dies nicht böse gemeint war.
Ciel wollte ihr nichts vormachen. Ihr keine falsche Freundlichkeit auftischen und dies wusste sie.
Am Anfang hat sie ihn direkt klargemacht, dass sie nicht eine falsche Freundlichkeit haben möchte, sondern seine Ehrlichkeit wünscht.
Diese bekam sie dann auch, auch wenn es Anfangs schwierig und seltsam war, keine falsche Höflichkeit vorzuspielen, wenn es doch zu seiner Art gehörte.

»Ah! Wie ich sehe, ist Sebastian auch wieder bei dir. Ihr seid wirklich ein Herz und eine Seele.
Manfred und ich waren es auch eins.«
Manfred war ihr verstorbener Mann.
Oft sprach sie über ihn, alle ließen sie es machen, denn es solle ihr noch vergönnt sein in die Erinnerung zu schwelgen. Wenigstens das, wenn sie schon keine Familie mehr hat.

Changes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt