Kapitel 3

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Kapitel 3

Stöhnend vergrabe ich mein Gesicht tiefer in das Kissen, doch der nervige Ton meines Weckers will einfach nicht verstummen. Es ist eindeutig zu früh, um aufzustehen.

Das Gespräch mit unserem Manager hat gestern länger gedauert, als ich angenommen hatte. Es gab vieles zu klären zwischen uns. Es wurden neue Verträge unterschrieben, welche die Produktion absicherten und im Generellen war er bei einigen Punkten sehr hartnäckig gewesen. Er bestand beispielsweise auf die Physiotherapie, die ich seit Wochen aussetze, weil sie nicht hilft.

Zähneknirschend habe ich dem zugestimmt. Ich weiß, dass er nur das Beste für mich will. Mein Leben so fremdbestimmen zu lassen, stimmt mich allerdings nicht übermäßig glücklich.

Aber ich werde es erneut versuchen. Ab morgen kommt ein entsprechend ausgebildeter Mitarbeiter hierher und befasst sich erneut mit meiner Schulter. Sie schmerzt sehr, ich kann den Arm kaum über den Kopf heben und jede Verbesserung wäre eine Erleichterung. Leider ist es fraglich, ob sie jemals wieder besser wird.

Bam kläfft, als ich weiterhin liegen bleibe und den Wecker stoisch ignoriere. Selbst ihm geht er schon auf die Nerven.

„Is' ja gut", nuschle ich, suche mit einer Hand nach dem Ding und brauche einen Moment, bis ich das Telefon finde und ausschalten kann.

Ich habe versprochen, mich heute um das Frühstück zu kümmern, aber ich wäre gern noch ein wenig länger im Bett geblieben.

Müde blinzle ich im Zimmer umher, ehe ich mich seufzend auf den Rücken drehe und aufsetze. Bam kommt freudig zu mir, kommt am Bettrand zum Stehen, hechelt und fordert seine morgendliche Portion Aufmerksamkeit ein.

„Guten Morgen, mein Großer", begrüße ich ihn und wusle ihm durch sein Fell, ehe ich mich aus dem Bett quäle, als Bam von mir ablässt und zu seinem Futternapf huscht. Ich bin dankbar, dass ich den Hund habe. Er war in den vergangenen Wochen oftmals der einzige Grund, wieso ich überhaupt aufgestanden bin.

Zunächst bekommt Bam sein Frühstück, sein spezielles Futter, das er seit einiger Zeit erhält, seitdem er so krank war und lange mit Durchfall zu kämpfen hatte. Ich bin froh, dass wir es gut in den Griff bekommen haben, auch wenn ich ihn stets unter Beobachtung halte. Erst danach schlurfe ich weiter ins Bad, um mich herzurichten.

Ich gehe zu Bam zurück, der in der Zwischenzeit sein Futter vertilgt hat und wieder sofort an meiner Seite ist.

„Na, dann wollen wir mal das Frühstück machen?", stelle ich ihm die rhetorische Frage. Natürlich erwarte ich keine richtige Antwort von ihm, aber er lässt ein freudiges Bellen hören.

Als ich die Tür öffne, weht mir eine frische Brise entgegen, also greife ich nach meiner Jacke und ziehe sie mir über. Bam bleibt wie gestern dicht an meiner Seite, beobachtet die Umgebung aufmerksam und folgt mir schließlich, als alles um uns herum friedlich ist und sich nichts verändert hat.

Das Haupthaus finde ich verlassen vor. Also ist mein Plan zumindest so weit aufgegangen, dass die anderen noch schlafen und ich für alle in Ruhe das Frühstück vorbereiten kann.

Meine Kochkünste sind begrenzt, aber den Reiskocher kann ich meisterlich bedienen und er ist das Erste, was ich anschalte, kaum, dass ich den Reis gewaschen habe. Ich werde Kimbap machen, das ist einfach und kann auch kalt gegessen werden, da brauche ich keine Rücksicht nehmen, falls jemand ausschlafen will. Müde schnipple ich das Gemüse in kleine Stücke, das in die Rolle gehört und sortiere alles ordentlich in Häufchen vor mir.

Gurke, Karotte, Lauchzwiebeln, Paprika.

Der Reiskocher piept, ich nehme den Reis aus der Maschine und mache mich an die Arbeit, den Reis dünn auszubreiten, das Gemüse zu verteilen und es dann zu einer Rolle zu drehen.

Zurück im Wald |  TaekookWhere stories live. Discover now