Yes, God, Yes: Böse Mädchen beichten nicht

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Streng gläubiges Mädchen auf sexueller Selbstfindungstour.

Yes, God, Yes – Böse Mädchen beichten nicht ist ein komödiantisch angehauchtes Filmdrama von Karen Maine.

Der Film erzählt die Geschichte von Alice, die in einem streng katholischen Haushalt im ländlichen Teil der USA aufwächst.

In der Schule wird ihr stets beigebracht, dass das Ausleben der Sexualität außerhalb der Ehe eine absolute Sünde darstellt. Das verhindert die sexuelle Neugier und das Entdecken der eigenen sexuellen Reize bei Alice allerdings nicht, denn sie steckt mitten in der Pubertät und kann das Entdecken ihres eigenen Körpers nicht mehr länger unterdrücken und lässt sich deshalb auf Cybersex ein.

Nachdem nun in der Schule das Gerücht umgeht, sie hätte einem Jungen die Sahne geschlagen, wovon sie selbst nicht mal weiß was das bedeutet, wird beschlossen sie für 4 Tage in ein Kirchenlager zu stecken, um sie wieder auf den richtigen Weg zu führen. Der richtige Weg laut dem Verständnis der katholischen Kirche wäre allerdings viel leichter einzuhalten, wenn dort nicht der heiße Mädchenschwarm Chris unbeabsichtigt mit seinem Charme in ihr unkeusche Gedanken erweckt.

Mit der richtigen Erwartungshaltung macht dieser Film jedenfalls sehr viel Spaß und lebt vor allem vom lebendigen Schauspiel von Natalia Dyer, die in ihrer Mimik sämtliche Emotionen zum Vorschein bringen kann. So schafft sie es das Gefühlsleben ihrer Rolle gut nach außen zu transportieren und für den Zuschauer erscheinen so ihre unterdrückten Gefühle aufgrund ihres Umfelds als nachvollziehbar.

Der Film zeigt jedenfalls wohin die noch immer aufrecht erhaltenen veralteten Traditionen der katholischen Kirche hinführen können. Denn bei einem Mädchen, dass gerade selbst dabei ist, seine Identität und seinen Platz im Leben zu finden, ist es völlig normal, dass man eben nicht immer die streng katholischen Vorschriften einhalten kann und eben auch mal von allen Normen ausbrechen möchte. Man kann dem Menschen eben nicht seinen natürlichen Instinkt berauben. So entwickelt sich dann vor allem Alice im Fortlauf der Geschichte von einem gläubigen und naiven Mädchen zu einer selbstbewussten Frau, die sich dann auch keine falsche Scham mehr von der Kirche einreden lässt.

Auch wenn das nun eine ziemlich tiefgründige und durchaus auch sozialkritische Message ist, schafft man das filmisch recht kurzweilig und unterhaltsam umzusetzen. Man packt das Thema deshalb vielleicht auch an manchen Stellen zu oberflächlich an und mündet auch in einem fast schon zu kitschigen Ende, aber der Charme und die optimistisch verkörperte Naivität der Hauptdarstellerin gleichen das aus meiner Sicht ganz gut aus.

Fazit: Kurzweilige und mit den Mitteln des Coming of Age Films inszenierte Geschichte mit wichtiger Botschaft, die zwar etwas zu oberflächlich angepackt wurde, aber durch die glaubwürdige Hauptdarstellerin gerettet wird.

Rezension vom 5. April 2021.

Bildnachweis: Yes, God, Yes: Böse Mädchen beichten nicht; Capelight Pictures; Abbildung: Natalia Dyer.

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