Der Junge muss an die frische Luft

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Berührendes deutsches Kino.

Mit der Junge muss an die frische Luft verfilmte Caroline Link den gleichnamigen Bestseller Roman von Hape Kerkeling und seiner Kindheit. Er erzählt mit einer unglaublich emotionalen Wucht und einer Prise Situationskomik das Leben und aufwachsen von Hans Peter Kerkeling.

Vor allem die überraschende Nahbarkeit und das passend gewählte Setting erzeugen schon zu Beginn des Films eine unergründbare Vertrautheit und natürliche Atmosphäre. Der Film lebt vor allem von seinen erfrischenden Dialogen, die oftmals herrlich aus dem Alltag entnommen wurden, und die sich gerade der kleine Kerkeling schon schnell zu Eigen macht. Diese geerdete Inszenierung die sich Caroline Link hier in ihrer Romanverfilmung zu Nutze macht, ist es auch die dieses Drama gerade so besonders aber eben auch durch den frühen Tod seiner Mutter emotional ergreifend werden lässt. Denn unglaublich schnell gelingt es diesem deutschen Werk aus einer Lachfalte auch die eine oder andere Betroffenheitsträne beim Publikum zu erzeugen. Genau das ist neben der großartigen schauspielerischen Leistung von Julius Weckauf auch die große Stärke des Films, denn einmal geht er vollkommen in seiner erzählten Geschichte auf und erzählt von real lebenden und aus dem Leben des Entertainers gegriffenen Alltagssituationen und vergisst es dabei auch nicht, sich mit einem überzeugenden Natursetting und einer herzerwärmenden Botschaft an seine Zuschauer zu verneigen, die besagt dass es im Leben immer weiter gehen wird auch wenn dem einen oder anderen von uns schwerere Steine in den Weg gelegt wurden, lohnt es sich manchmal diese Steine genauer zu betrachten und etwas daraus entstehen zu lassen. So schafft Kerkeling am Ende das was gerade viele große Komiker auszeichnet. Er verarbeitet seine Trauer und entwickelt daraus seinen aus tiefster Überzeugung und schon in jungen Jahren, gereiften Humor, der in seiner späteren Karriere ganz Deutschland ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Fazit: Berührendes deutsches Kino, das die Geschichte einer etwas anderen Kindheit erzählt, die sich zum Ende hin in ihrem Erzähltempo ruhig noch ein bisschen mehr Zeit hätte nehmen können.


(Rezension vom 11. Januar 2019)

Bildnachweis: Der Junge muss an die frische Luft; Warner Home Video; Abbildung: Julius Weckauf.

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