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Markus
Nun saß ich, nach einem langen Schultag, wieder Zuhause. In der Schule, konnte ich nicht aufhören an das Bild zu denken. Ich konnte auch nicht aufhören, Camila anzusehen und dabei zu denken wahrscheinlich heute etwas herauszufinden, was ich mir seit Jahren gewünscht habe. Wir ließen das Training ausfallen, da es heute ziemlich heiß ist. Ich saß an meinem Schreibtisch und hielt das Bild in der Hand, welches Camila heute rausgefallen ist. Ich konnte es immer noch nicht glauben und wollte es auch nicht. Aber ich musste wissen, ob es wirklich wahr ist. Ich stand auf und ging rüber zu meinem Nachttisch. Ich schob die Schublade auf und kramte rum. Und dort fand ich es. Die andere Hälfte des Bildes. Ich ging zügig zurück zu meinem Schreibtisch und hielt die beiden Hälften aneinander. Sie passten perfekt. Camila, die hierher kam, war genau die, die ich vor sieben Jahren gehen lassen musste. Ich hatte meine beste Freundin wieder. Nur sie wusste nichts davon. Wahrscheinlich hasst sie mich jetzt. Ich habe sie von Anfang an wie Dreck behandelt, dabei hätte ich wissen müssen, dass es meine beste Freundin ist. Wie soll ich das jetzt wieder gut machen? Nach einigen Minuten nachdenken, nahm ich mein Handy raus und schrieb Juli.

Juli
„Man Juli, ich kann es nirgendwo finden" Camila lief im ganzen Haus herum, wegen eines Bildes. „Es ist doch nur ein Bild. Du findest es schon wieder" sagte ich ruhig. „Es ist nicht nur ein Bild Juli. Das Bild ist mir sehr wichtig und es ist das einzige Andenken, an meinen besten Freund". „Lass uns erstmal eine Pause machen okay? Danach suchen wir weiter, versprochen" meinte ich jetzt, da wir schon eine ganze Weile suchten. Sie gab sich geschlagen und wir setzten uns an den Küchentisch und tranken ein Glas Wasser. Plötzlich leuchtete mein Handy auf. Markus. „Cami, Markus fragt, ob er kurz vorbeikommen kann?". „Nein". „Okay". Ich legte mein Handy grinsend zurück, da ich ihm geschrieben habe, dass er vorbeikommen kann. „Du hast jetzt nicht wirklich zugesagt oder?" verdrehte sie die Augen. „Er möchte mit dir reden" gab ich zurück. Es klingelte an der Tür. „Siehst du, da ist er schon. Ich lasse euch jetzt alleine" ich ging nach oben, in mein Zimmer. Ich wollte sie nicht dabei stören. Camila würde es mir später sowieso erzählen.

Camila
Juli ging nach oben und ließ mich jetzt hier alleine. Ich wollte die Tür nicht öffnen. Ich wollte ihn garnicht sehen. Aber anscheinend war es wichtig, weshalb ich dann die Tür öffnete. Und dort stand er. Mit einem Eis? „Ich komme direkt zum Punkt, bevor du die Tür wieder zumachst. Es tut mir leid Cam. Alles" jetzt hielt er mir sein Eis hin und ich sah ihn erstmal geschockt an. Niemand nennte mich Cam außer mein bester Freund. Niemand entschuldigte sich mit einem Eis, außer mein bester Freund. Ich sah auf das Eis, welches er in der Hand hielt und sah ihn langsam, mit Tränen in den Augen, an. Ich konnte immer noch nichts sagen. Er holte eine Hälfte eines Bildes aus seiner Hosentasche raus und gab sie mir. Das war die Hälfte, die ich verloren hatte. Ich sah das Bild an und er gab mir noch eins. Diesmal war es die andere Hälfte des Bildes. Ich sah ihn an und setzte die beiden Hälften vorsichtig zusammen. Es passt. Das kann nicht sein. Markus war die ganze Zeit mein bester Freund und ich habe es nicht bemerkt. Ich zögerte nicht lange und rannte in seine Arme. Mittlerweile liefen mir die Tränen, wie ein Wasserfall, über die Wangen. Als wir uns wieder lösten, bat ich ihn rein und wir setzten uns beide an den Küchentisch. „Seit wann weißt du das?" fragte ich ihn und goss ihn Wasser ins Glas. „Eigentlich erst seit vorhin. Das Foto ist dir aus deiner Hosentasche gefallen und ich habe es mir angesehen. Ich konnte es erst nicht glauben, aber als ich meine Hälfte hinzugefügt habe, ist mir alles klar geworden" sagte er. „Jetzt wird mir auch einiges klar. Du hast mir so viele Erinnerungen hervorgeholt, obwohl du selbst die Person bist. Du spielst im Tor, noch besser als früher. Du hast dich auch an unsere Entschuldigungsart erinnert. Ich hab dich vermisst Markus". Ich lächelte ihn an und aß mein Eis, von ihm. „Natürlich erinnere ich mich an alles. Ich habe dir Fußball beigebracht. Sowohl, wie du im Tor spielst, als auch auf dem Feld. Du weißt nicht wie sehr du mir gefehlt hast. Ich habe dir versprochen, dass wir uns wiedersehen, erinnerst du dich?" „Ja natürlich erinnere ich mich. Ich habe aber vor ein paar Jahren die Hoffnung aufgegeben. Aber das Schicksal wollte anscheinend, dass wir uns jetzt erst wiedersehen" grinste ich und auch er konnte es nicht verdrücken. Wir erzählten noch so viel und endlich konnte ich wieder richtig lachen. Ich hatte meinen besten Freund wieder und dieser wird nie wieder verschwinden.

Das Schicksal wollte es so Where stories live. Discover now