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Camila
Heute ist Montag. Ich gehe in eine neue Schule. Ich weiß dass ich wieder alleine sein werde, aber das war mir eigentlich egal. Ich wollte nichts und niemanden an mich ranlassen und somit brauchte ich auch eigentlich keine Freunde. Sie würden sowieso nicht bleiben, genauso wie meine letzten. Ich stand um 6 Uhr auf und zog mir erstmal eine Jeanshose und ein Pulli an. Danach bin ich ins Bad gegangen und habe mich fertig gemacht. Sarah rief schon, dass es Frühstück gibt. Ich ging mit meiner Schultasche nach unten und setzte mich an den Esstisch, wo schon Juli und Joschka saßen. „Guten Morgen" sagte ein hochmotivierter Juli. „Wie kann man so gute Laune am Morgen haben?" murmelte ich vor mich hin, aber jeder hatte es gehört, weshalb ich Juli jetzt schief angrinste. Dieser fing nur an zu lachen. „Er hat immer gute Laune, gewöhn dich dran" stieg Joschka mit ein. Das war das erste was er zu mir sagte. Gestern hatte er nichts zu mir gesagt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also aß ich mein Frühstück weiter. Danach machten wir uns alle drei auf den Weg zur Schule. Joschka war ein Jahr jünger als ich und somit eine Klasse tiefer. Und Juli war in meinem Alter.

„Wir sind da. Soll ich dich noch zum Sekretariat bringen?" fragte Juli. „Nein danke, ich denke das schaffe ich schon alleine" lehnte ich ab. Also machte ich mich alleine auf dem Weg zum Sekretariat, in der Hoffnung, es zu finden. Nach paar Minuten suchen, habe ich es auch gefunden und klopfte an. Ich wurde hereingebeten und ein junger Mann mit braunem Haar begrüßte mich mit einem einfachen „Hallo, ich bin Herr Müller. Du musst bestimmt Camila sein". Ich nickte nur und er gab mir noch die letzten Unterlagen und sagte mir noch die Nummer meines Klassenzimmers. Diese suchte ich dann und stand schon vor der Tür. Ich wollte gerade klopfen als ein blonder Junge von hinten angerannt kam. Es war der von gestern. Auch er merkte, dass ich das Mädchen von gestern war. „Was machst du denn hier, Zicke?" fragte er deshalb. „Zur Schule gehen, Idiot" antwortete ich knapp und klopfte dann. Ich hörte ein „Herein" und öffnete die Tür. Der blonde Junge drängelte sich an mir vorbei und rief dem Lehrer „Entschuldigung dass ich zu spät bin" zu und setzte sich auf seinen Platz, in der vorletzten Reihe, am Fenster. Der Lehrer wollte etwas erwidern, aber dann sah er mich und kam auf mich zu. „Du bist bestimmt die neue. Ich bin Herr Friedrich" er gab mir die Hand und sagte dass ich mich vorstellen soll. Also stellte ich mich vor die Klasse und tat dies auch. „Ich bin Camila, aber ihr könnt auch Cami zu mir sagen". Ich denke es reicht, wenn ich nur meinen Namen sage, denn mehr braucht keiner wissen. Jetzt nahm ich die Klasse auch zum ersten Mal wahr. Die meisten sahen ziemlich schräg aus, einige aber auch ganz nett. „Du kannst dich in die letzte Reihe neben Vanessa setzen" meinte Herr Friedrich noch zu mir, bevor er den Unterricht fortsetzte. Ich ging also zu Vanessa, die ausgerechnet hinter dem blonden Jungen saß, und setzte mich neben ihr. „Ich bin Vanessa" stellte sie sich noch einmal selbst vor und umarmte mich dann. Ich gab nur ein freundliches „Cami" zurück. Danach bin ich in Gedanken versunken.

Vanessa
Nach zwei Stunden Mathe, war endlich Pause. „Möchtest du dich mit zu uns setzen?" fragte ich Cami noch, bevor ich aufstand. „Nein, alles gut" gab sie nur knapp zurück, stand auf und ging. Ich ging mit Leon und Markus nach draußen zu den anderen, die schon warteten. „Wir haben eine neue in der Klasse" fing Leon das Gespräch an. „Das ist Camila" meinte Juli. Wir sahen ihn alle verwirrt an. „Ah Cami, komm doch her" rief er ihr gerade zu, als sie an uns vorbei läuft. Sie blieb stehen und sah ihn kurz schräg an. „Ach komm schon. Wir beißen nicht". Sie zögerte kurz, aber kam dann doch zu uns.

Camila
Nach kurzem zögern, beschloss ich, doch hinzugehen. „Also Leute, das ist Cami. Unsere neue Schwester" grinste Juli und legte seinen Arm um meine Schulter. „Unsere Eltern haben sie adoptiert" fügte Joschka hinzu, als verwirrte Blicke kamen. „Ich bin Leon" stellte sich ein Junge, neben Vanessa vor. So ging es weiter, bis fast alle sich vorgestellt hatten. Ich konnte mir relativ gut Namen merken, somit kannte ich schon Vanessa, Leon, seinen Bruder Marlon, Maxi und Joschka's besten Freund Raban. Mein Blick schweifte zum blonden Jungen rüber, dessen Namen ich seit gestern immer noch nicht wusste. Eigentlich wollte ich ihn auch garnicht wissen, denn dieser Typ war einfach nur arrogant. Dennoch merkte Juli es und stellte ihn mir vor, da er es ja selbst nicht auf die Reihe bekommt. „Ach und das ist Markus" Bei dem Namen, spürte ich einen Stich. Er heißt genauso wie mein bester Freund früher. Es gibt noch tausend andere Namen, aber ausgerechnet heißt ER Markus. „Sorry Leute, ich muss weg" ich stand auf und ging. Hinter meinem Rücken hörte ich noch ein „Du brauchst auch nicht wieder kommen" von Markus. Was ist sein Problem?

Das Schicksal wollte es so Where stories live. Discover now