five

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Camila
Ich saß gerade in Chemie. Gott, wie ich Chemie hasse. Gerade hatten wir das Thema Reaktionsgleichungen und ich check's einfach nicht. Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und seufzte „Wer um alles in der Welt hat Chemie erfunden?". „So schwer ist es doch garnicht. Komm, ich zeig's dir" lachte Vanessa mich aus. Sie half mir und ich bin ihr wirklich dankbar dafür. Nach zwei Stunden qualvollem Chemie war endlich Pause. „Möchtest du dich vielleicht heute mit zu uns setzen?" versuchte es Vanessa erneut, aber dieses mal mit einem Hundeblick. Ich mochte Vanessa wirklich und dazu war sie auch noch lustig. Auch Leon, der neben ihr stand, sah mich mit einem durchdringenden Blick an. „Na gut" ich gab mich geschlagen und lief mit den beiden zu den anderen. Markus war schon längst weg. Als wir draußen bei den anderen saßen, vergnügte er sich wieder mit Melissa. Aus irgendeinen Grund kann ich sie garnicht leiden. „Ich würde nicht zu lange starren, sonst wird sie sauer" flüsterte Maxi, der neben mir saß. Alle anderen waren in ihren eigenen Gesprächen vertieft. „Ich kann sie nicht leiden" flüsterte ich zurück. „Ich auch nicht". Ich sah ihn etwas geschockt an, da er und Markus ja beste Freunde sind und er sich eigentlich für ihn freuen sollte. „Weiß er das?". „Ja, er findet sie auch nervig" lachte er. „Wieso ist er dann mit ihr zusammen?". Langsam verstehe ich gar nichts mehr. „Sie sind nicht zusammen. Markus hat nie etwas festes". Er lehnte sich zurück und sah sie weiter an. Genauso wie ich es tue. Markus hat also nichts festes. Aber warum ausgerechnet sie? Gerade als wir Markus auf uns zukommen sehen, widmete sich Maxi wieder den Gesprächen der anderen zu. Und aus irgendeinen Grund sah ich Markus trotzdem noch an. Was hatte er zu verbergen?

Markus
Ich verabschiedete mich von Melissa und ging zu den anderen. Gott, wie nervig sie doch ist. Sie ist so anhänglich und erzählt jedem dass wir zusammen sind, obwohl es nicht stimmt. Ich habe ihr tausendmal erklärt, dass es nichts festes ist und trotzdem spielt sie die eifersüchtige Freundin. Genauso wie heute, vor der Schule. Ich sah Camila mit Melissa stehen. Natürlich bin ich hingegangen, ich muss ja wissen was los ist. Melissa hat wieder eine Szene daraus gemacht und ich wusste dass sie lügt. Sie würde alles tun, damit ich nur ihr gehöre. Und sie ist auch die einzige, die sich auf mich einlässt. Genau deshalb ist sie die perfekte Ablenkung. Vor allem jetzt, seitdem Camila aufgetaucht ist. Genau diese sah mich an, als ich zurücklief. „Ist irgendwas?" fragte ich. Aber sie sah mich nur mit einem durchdringenden Blick an, als würde sie versuchen mich zu lesen. Wieso tat sie das? Sie gab sich schlussendlich geschlagen und wendete sich von mir ab, ohne meine Frage zu beantworten.

Camila
„Geht es dir gut Cam?" fragte Markus besorgt. Cam war sein Spitzname für mich. Nur er durfte mich so nennen, sonst niemand. „Ich bin nur traurig, weil du bald gehen musst". „Ich werde immer in deinen Herzen bleiben. Ich hab dich lieb" Er nahm mich in den Arm und ich vermisste ihn jetzt schon. „Gehen wir Fußball spielen?" „Aber nur wenn ich im Tor stehen darf"

„Cami, wie findest du das?" fragte Juli mich. Mittlerweile waren wir wieder Zuhause und saßen gemeinsam am Esstisch. „Entschuldigung, was hast du gefragt?" Ständig bin ich mit den Gedanken woanders. In der Vergangenheit. Ich sollte mich lieber auf das hier und jetzt konzentrieren, sonst bringe ich mich am Ende selbst in Schwierigkeiten. „Juli hat gefragt, ob du damit einverstanden bist, wenn die anderen Jungs zu seiner Geburtstagsfeier kommen" Sarah kam gerade mit dem Essen. „Wann hast du denn Geburtstag?" fragte ich Juli. „Am Samstag" grinste er. „Also?". „Es ist dein Geburtstag, du solltest nicht wegen mir darauf verzichten" gab ich zu. „Bist du dir sicher?". Ich nickte nur. Es ist wirklich Okay für mich. Er sollte seinen Geburtstag mit den Leuten feiern, mit denen er sich auch wohl fühlt. Er wird schließlich nur einmal sechzehn und das sollte er nicht verpassen. Nach dem Essen bin ich schnell duschen gegangen und legte mich auch schon ins Bett. Ich scrollte noch ein bisschen durch mein Handy und schlief dann ein.

Das Schicksal wollte es so Onde histórias criam vida. Descubra agora