Kapitel 2

160 6 1
                                    

"Das kann doch nicht war sein! Wieso finde ich nichts?!"

Enola raufte sich die Haare. Sie stöberte schon seit Stunden in den Büchern über London. Doch kein Dorf schien auch nur ansatzweise mit einem Umlaut zutun zu haben.

Sie knallte die Hände auf den Tisch. Es reichte ihr. Sie muss sich ablenken.

Geschwind schmiss sie die ganzen Unterlagen auf einen Haufen, liegen gelassen für ihr zukünftiges Ich. Und mit einem Mal war sie auf der Straße, das Café von Edith hinter sich gelassen, auf dem Weg zum Park. Die Natur hat sie schon immer beruhigt, und das war das, was sie gerade brauchte.

Nach wenigen Minuten hatte sie den Park erreicht. Sie setzte sich auf eine der Bänke, ihre Hände im Schoß ineinander gefalten und schaute sich um.

Alles erschien so fröhlich im Licht der Sonne. Die Bäume blühten, die Enten schwammen im Wasser und der Wind raschelte in den Büschen.

Es war alles so ruhig. Sie mußte an den Mann zurückdenken. Er erinnerte sie an jemanden... .

Enola versank tief in ihren Gedanken. Sie war komplett fokussiert auf die Fragen, die sie sich stellte. Ihre Umgebung war für sie nicht mehr da, sie war alleine mit ihrem Intellekt.

So bemerkte sie auch nicht, wie Tewksbury auf die zukam und sich vor sie stellte.

Enola saß in Gedanken versunken und Tewksbury stand, auf sie herab blickend.

Er legte den Kopf leicht schief und betrachtete sie. Enola sah niedlich aus wie sie so da saß, komplett ignorant gegenüber allem außer ihrem Verstand.

Er hatte diese Seite von ihr schon immer geliebt. Auch wenn sie verantwortlich war für eine Menge kleinerer Streitereien zwischen ihnen, konnte er nicht anders, als sie zu lieben.

Tewksbury kam wieder in der Gegenwart an. Er räusperte sich, um Enolas Aufmerksamkeit zu gewinnen. Auch wenn er es hasste, sie unterbrechen zu müssen.

Die junge Detektivin schreckte aus ihrem trance-artigen Zustand wieder auf.

"Musst du mich denn so erschrecken?"

Enola stempte empört ihre Hände in die Seiten.

Tewksbury mußte innerlich lachen. Genau so eine Reaktion hatte er erwartet. Ein leichtes schmunzeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab.

"Wie schlägst du denn vor soll ich dich stattdessen aufwecken, Dornröschen? Du schienst mir nicht mehr unter uns zu verweilen sondern irgendwo mit deinem Kopf in den Wolken."

Dabei gestikulierte er in Richtung Himmel.

Enola verdrehte ihre Augen.

"Hör auf so geschwollen zu reden. Und wie wär's, wenn du mich Mal in Ruhe lassen würdest? Ich fände das auf jeden Fall besser."

Sie legte ihre Hände in den Schoß und sah Tewksbury herausfordernd an. Doch auch sie konnte ein Schmunzeln sich kaum verkneifen.

Tewksbury lächelte.
"Das nächste Mal kann ich ja deine Vorliebe für Einsamkeit in meinem Weg, dich wieder auf den Boden zu hohlen, berücksichtigen."

"Das währe mir sehr angenehm."
Enola reckte sich, sodass sie schon fast einen aroganten Eindruck erweckte.
Doch dann lachte sie.

"Du möchtest nicht zufällig mich in deine Gedanken einweihen?"

"Warum sollte ich? Du würdest das eh nicht verstehen..."

"Du könntest ja wenigstens so tun als ob du mich einweihen würdest."
Murmelte Tewksbury vor sich hin.

"… wobei ich zugeben muss, dass ein Perspektivenwechsel nur gutes tun kann."

Enola klopfte auf den Platz neben sich.

"Setzt dich. Oder möchtest du dir die Beine in den Bauch stehen?"

Tewksbury lächelte. Er hatte es zwar nicht erwartet, hieß Enolas unverhoffte Offenheit dennoch mehr als nur Willkommen. Er setzte sich neben sie.

"Also. Was ist dieser neue Fall von dir?"

"Ich soll jemanden helfen, eine Verwandte ausfindig zu machen. Viele Hinweise habe ich nicht."
Enola seufzte und lehnte sich zurück.
"Der einzige richtige ist dass sie in einem Dorf außerhalb Londons mit einem Ö gewohnt haben. Davon gibt es aber keine. In der gesamten Geschichte Londons."

"Vielleicht erinnert er sich ja an den Landkreis?"

"Natürlich! Wie kann ich nur so blöd sein. Das habe ich komplett übersehen!"

Enola haute sich vor die Stirn.

"Gehörte dein Dorf den nicht auch zu einem Landkreis mit OE? Oemnir war es?"

Tewksbury sah Enola stichelnd an. Sie wiederum ignorierte ihn komplett und stand auf.

"Dann muss ich zur Verwaltung und in alte Register gucken."

Schon fing Enolas an zu laufen. Den armen Tewksbury ließ sie hinter sich.

"Da hilft man ihr und kriegt nicht einmal ein Danke."

Tewksbury sah Enola nach. Eigentlich hätte er gern mehr Zeit mit ihr verbracht. Wer weiß, vielleicht würde sie irgendwann seine Liebe erwidern? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt.

Nun stand auch er auf. Mit nachdenklichem Blick machte er sich auf den Weg ins Haus der Lords.

A/N: So, jetzt ist das zweite Kapitel fertig. ich hoffe dir geht es jetzt besser. Kommentiere dieses Mal, wo die Fehler sind direkt. mache das vom letzten Mal  nicht nochmal.

And suddenly there were four (Enola Holmes Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt