Kapitel 30

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Georges PoV

Als ich im Wohnheim wieder angekommen war lief ich doch noch einmal zu den Automaten herunter, um mir ein paar Snacks zu kaufen. Ich war zu faul, um jetzt nochmal zum Kiosk zu laufen.

Als ich gerade den Flur betreten hatte und schon direkt an meiner Zimmertüre stand, da ich das letzte Zimmer auf dieser Seite der Treppe hatte und geradeaus schaute, sah ich Clay dort entlang laufen.

Hatte er nicht vorhin zu mir gesagt, dass er woanders hin müsste? Und nun war er doch hier? Vor allem wieso auf der Etage der Erstsemester? Er kam ganz klar aus einem der Zimmer da vorne. Da ich Amanda in ihres hineinsehen ging und sie ihm hinterhergeschaut hatte, vermutete ich, dass er aus ihrem kam. Was ich aber vor allem nicht verstand war, wieso er mich deshalb angelogen hatte.

Während Zeit verging, versuchte ich nicht darüber nachzudenken, doch am Abend hielt ich es schon förmlich nicht mehr aus und musste Amanda einfach fragen, wieso Clay bei ihr war.
So stand ich vor ihrer Zimmertüre und klopfte an.

,,George?'' kam es überrascht von ihr, als sie mich sah. Ich blickte für einen Moment in ihr Zimmer, sie schien alleine zu sein. Ich kam mir wirklich dumm bei der Sache vor, da es sich so anfühlte, als würde ich mich in seine Privatsphäre begeben.

,,Hey, uhm...warum war Clay vorhin bei dir?'' fragte ich sie einfach direkt ohne groß herumzureden.
,,Er wollte zu Deven, irgendetwas Privates mit ihm besprechen oder so'' erzählte sie.

,,Deven?'' wiederholte ich leise irritiert seinen Namen.
,,Ja, warum fragst du?'' fragte sie mich nun.
,,Nur so, danke dir'' entgegnete ich ihr und verschwand wieder in mein Zimmer.

Clay hatte mich also angelogen um zu Deven zugehen? Es verwirrte mich alles extrem, aber womöglich hatte er seine Gründe dafür. Ich steigerte mich einfach viel zu sehr dort hinein. Was auch immer die beiden für ein Problem unter sich hatten, es ging mich nichts an.

Am späten Abend lag ich in meinem Bett und starrte gegen die Decke. Eigentlich dachte ich Clay einigermaßen mittlerweile gut einschätzen und kennen zu würden, doch nun fühlte es sich nicht mehr wirklich so an. Ich fand diese ganze Deven Geschichte einfach so merkwürdig. Je mehr ich versuchte nicht darüber nachzudenken, desto mehr tat ich es automatisch.

Vielleicht sollte ich doch zu der Party von Deven gehen, um herauszufinden, was sich zwischen den beiden wirklich abspielte. Wiederum sollte ich das jedoch nicht tun. Deven war mir nicht ganz geheuer und ich wollte auch nicht zwischen die beiden geraten.

Oh man, wieso machte ich mir überhaupt so einen großen Kopf über die ganze Sache? Ich sollte mich auf das Studium konzentrieren und nicht von unnötigen Sachen ablenken lassen. Von nun an war mir diese Deven Sache egal. Schließlich hatte ich auch nichts mit ihm zu tun.

Ich drehte mich zur Seite und schloss meine Augen. Obwohl die ersten Tage gar nicht so anstrengend wie erwartet waren, war ich dennoch erschöpft.

Das Wasser schien so klar. Es war kühl, doch angenehm. Ich schaute in die nicht allzu ferne Tiefe, ehe meine Augen sich langsam anfingen zu schließen. Sie waren geschlossen, doch ich war noch bei Bewusstsein.

Plötzlich nahm ich dieses stechende und warme Gefühl an meinem Hinterkopf wahr. Wie konnte es warm sein, wenn ich mich im kühlen Wasser befand? Mit jeder weiteren Sekunde schien es mehr anzufangen zu schmerzen.

Während es sich so anfühlte, als würde ich in eine Art Trance fallen, spürte ich einen festen Griff an meinem Arm. Ich bemerkte, dass ich aus dem Wasser gezogen wurde. Weder ließen sich meine Augen öffnen noch ließ sich mein Körper bewegen.

,,George!'' nahm ich leise eine Stimme noch wahr, ehe mein Körper sich wie eine lösende Feder anfühlte und ich anfing kaum noch etwas wahrzunehmen. Diese Stimme, sie kam mir so bekannt vor. Wer rief meinen Namen?

,,George!''
Ruckartig öffnete ich meine Augen und sah einen besorgten Clay an meiner Bett Kannte sitzen.
,,Ich hab mir Sorgen gemacht! Seit einer Stunde versuche ich dich zu erreichen!'' kam es von ihm.

Ich setzte mich auf und fuhr mir übers Gesicht. Ich spürte, wie mein Herz raste, doch mein Puls sich so niedrig anfühlte. Meine Stirn war nass, hatte ich etwa geschwitzt? Plötzlich fiel mir dieser Traum wieder ein.

Ich war mir nicht ganz sicher, doch warum fühlte es sich so an, als hätte es was mit meinem Unfall zu tun gehabt? Konnte das denn sein? Nick sagte, dass niemand außer uns dort gewesen wäre und auch wenn ich mich nicht mehr richtig an diese Stimme erinnern konnte war ich mir sicher, dass es nicht seine gewesen war.

Oder war es einfach nur ein normaler Traum, entwickelt von meinem Unterbewusstsein basierend auf den Unfall? So fühlte es sich jedoch nicht wirklich an. Eher wie eine Art Déjà-vu. Ich war völlig durcheinander.


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Einfach schon Kapitel 30, crazy


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